Rost im Rahmen wie behandeln und konservieren?

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Moin Leute,

nachdem ich zum ersten Mal meinen Unterfahrschutz unter dem Differential/Tank
erntfert habe, traf mich der Schlag: Ich habe gefühlt etwa 3 "Vogelnester"
(so mein erster Eindruck) aus den beiden Hohlräumen des Rahmens gepuhlt.
Eine fiese Mischung aus (nassen) Laub, kleinen Ästen, Sand und Kieselsteinen. Ist
das normal, daß sich dort so viel Dreck ansammelt? Die Hohlräume waren randvoll!
Von außen hatte ich nicht im Ansatz die Idee, daß sich hinter dem Unterfahrschutz
so viel verstecken würde. Ich selbst fahre kaum Gelände und gehe davon aus, daß
es noch aus Bw-Zeiten dadrin gewesen sein muß, also etwa 15 Jahre da drinnen war... :-(

Jetzt meine Frage, wie behandel ich den Rost am besten und wie konserviere ich
danach richtig, um neuer Rostbildung vorzubeugen. Anbei Bilder des Ausmaßes aus
beiden Teilen des Rahmens. Kärchern, Sandstrahlen, Lackieren und dann Massen an
Hohlraumkonservierung hinterher?

Von außen gibt es übrigen keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Durchrostungen
am Rahmen. Auf den Bilder ist noch jede Menge Sand/Lehm auf den waagerechten
Stellen im Rahmen (unten auf den Bildern) zu sehen. Das ist also noch kein Lochfraß. Ich habe also die Hoffnung, daß es nicht ganz so schlimm ist.












Vielen Dank schonmal.
Gruß Christian

[Hannibal]

Also ich denke, dass sandstrahlen bei deinem Rahmen wohl das effektivste sein wird. Du kommst mit dem Sandstrahlgerät auch in Bereiche bei denen Du mit Drahtbürste, Schleifpapier und dergl. gar keine Chance hättest. Allerdings erreichst du mit der sandstrahlmethode keine Hohlräume oder verdeckten Flächen, Spalte, Hinterschneidungen ect. Wenn Du aber dauerhaft Ruhe von Rost haben willst, musst du diesen aber überall gründlich entfernen, sonst rostet der Rahmen wieder genau von den Stellen ausgehend weiter. Auch beim Grundieren musst Du natürlich auch darauf achten, dass du die besagten Bereiche miterwischt.

Hast Du dir schon mal überlegt, ob dich ein guter gebrauchter Rahmen nicht eventuell günstiger kommt? Ich meine, intakte Bereiche vor Rost zu schützen (Hohlraumkonserv. ...) ist normalerweise viel günstiger und dauerhafter als den Rost wieder zu beseitigen. Vom Zeit- und Arbeitsaufwand mal ganz zu schweigen.

Rostumwandler funktioniert meiner Erfahrung nach nur bei sehr oberflächlichem, leichten Rost. Der wirksame Bestandteil darin ist nämlich Phosphorsäure, welche das Eisenoxid in Eisenphosphat umwandeln kann - allerdings nur sehr oberflächlich und nicht bei tiefen Rostschichten.

Beim Beizen (mit Säure) besteht einerseits das Problem, dass sich beim Ätzvorgang atomarer Wasserstoff in den Grundwerkstoff einlagern und zu Wasserstoffversprödung führen KANN ! Andererseits muss Säure nach der Behandlung immer gründlichst vom Werkstück entfernt bzw. neutralisiert werden. Das ist insbes. bei Spalten und Hohlräumen schwierig. Weil das aber mit knowhow grundsätzlich funktioniert und in der Industrie Standart ist, würd ich mich evtl mal bei einem Galvanikbetrieb oder ähnlich erkundigen deswegen.

Was ich im Moment am testen bin, ist ein biologischer Rostentferner auf Enzymbasis. Dieser ist nur sehr schwach sauer, gesundheitlich unbedenklich und sehr wirksam, wenn man ihn wie Wasser über mehrere Stunden auf die betroffen Stellen sprüht. Allerdings ist der Bio- Rostentferner auch sehr teuer...

Viele Grüße, Hannibal

[toto]

moin,
solltest Du nachhaltig besorgt sein, würde ich den wohl kaufen wollen... wenn wir uns einigen..!
Gruß
toto

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Hallo toto,

um nochmal zu betonen, die beiden beschriebenen Hohlräume sind meine einzigen erkennbaren Problemzonen an meinem Rahmen. Der Rest ist, soweit rostfrei und bereitet mir absolut keine Sorgen. Das erste Bild habe ich mir zur Veranschaulichung aus dem Netz gesucht.

Gruß Christian

[chrislb]

Christian,

professionelle Konservierungsbetriebe machen's so:

1.  Mit dem Hochdruckreiniger so lange ausspülen  bis nur noch klares Wasser abläuft. Wichtig ist dabei, eine Sonde zu nehmen die sich wie ein Kanalreiniger bis in die hintersten Hohlräume vorarbeitet, bis zu zwei Meter tief, und diese wiederholt zurückziehen.
Kontrollieren mit Endoskop.
2.  Dann trocknen, tagelang mit Warmluft, auch mit den langen Sonden.
3.  Konservieren mit einem kriechfähigen Mittel, einwirken lassen.
4.  Abdecken mit einem zähen filmbildenden Mittel.
Einer meiner Oldtimer (nicht der Iltis) wurde vor sechs Jahren so behandelt. Kontrolle 2010: alles OK, kein neuer Rost.