Iltis-Forum > Akute technische Probleme/Fehler und deren Lösungen
Verstärkte Antriebswellengelenke
Stöffen:
Moin!
Gibt es denn bezüglich der Haltbarkeit bzw. dem evtl. "Schadensbild"
schon irgendwelche Vergleichswerte o.ä.?
Sind diese Gelenke schon länger in "Betrieb"?
( ... ich bin wirklich beeindruckt davon, daß sich hier soviele >innovative Köpfe<
herumtreiben ...)
Gruß
Stefan
Snoop:
[quote Housil]
Da es sich bei den Käfigen mit Sicherheit nicht um einen "Kuhstahl" (STXX) handel, dieser sogar an den Laufbahnen oberflächengehärtet ist denke ich nicht, dass die 0,85mm pro Käfig (!) etwas ausmachen. Dafür vergrößert sich ja die Auflagefläche bei gleicher Kraft!
[/quote]
Genau so sehe ich das auch.
Pauschal kann man hier eh nur Vermutungen anstellen.
Erst wenn man weiß welcher Werkstoff verarbeitet wurde und wie sich die geänderten Maße (+ ca. 2mm) verteilen,
kann man seriöse Rückschlüsse auf die Haltbarkeit ziehen.
Wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, das bei einem Hersteller wie GKN minderwertige Ware in den Umlauf kommt.
Lancelot:
Hallo zusammen,
also ich möchte mal eines klar stellen:
Ich finde es äußerst löblich, wenn sich jemand Gedanken zur Verbesserung des Iltis macht. Wenn das ganze dann noch professionell umgesetzt wird, ist das einfach klasse. Daher herzlichen Dank an frettchen, denn bei diesen Teilen scheint alles stimmig zu sein.
@Tobias:
Erkläre mir bitte, warum die Gelenke der Kardanwelle stärker belastet sind, als die der Antriebswellen? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du das doch weiter oben beschrieben?!
Nach meinem Verständnis wird durch das Ausgleichgetriebe der Hinterachse durch eine weitere Übersetzungsstufe (i=5,286) das Moment erhöht: Also das Eingangsmoment an der Kardanwelle (die ja eigentliche keine ist ;-)) wird erhöht (dabei nimmt die Drehzahl ab, weil die Leistung quasi konstant bleibt) und in Summe an den Seitenwellen über die Räder auf die Straße gebracht. Das Moment an den Seitenwellen ist höher, sobald die übersetzung größer als 2 wird, was im Falle des Iltis gegeben ist.
Daher sollte die Torsionsbelastung der Kardanwelle und deren Gelenken geringer sein als die der Seitenwellen.
Dass die Kardanwelle trotzdem im Vergleich zu den Seitenwellen so vermeintlich groß dimensioniert ist, hängt damit zusammen, das der Verdrehwinkel unter Torsionsbelastung über die Länge zunimmt (das würde zu einem schwammigen Verhalten beim Beschleunigen führen), und zum anderen bei so einer langen Welle ohne weitere Lagerung über die Länge Eigenschwingungen durch entsprechend steife Auslegung unterdrückt werden müssen. Das wird vermutlich mit der Grund sein, weshalb statt Kardangelenken tatsächlich die teureren Gleichlaufgelenke verbaut wurden. Man wollte die Drehschwingungen ebenfalls reduzieren.
Zu den Gelenken selbst:
Ich stecke auch nicht zu tief in der Materie aber trotzdem ein Versuch. Für alle denen der geistige Erguss zu viel wird, hier das Fazit:
Ich würde die Gelenke im Bedarfsfall sofort und guten Gewissens kaufen, einbauen und fahren. Bei ordentlicher Material und Fertigungsqualität sollten diese mindestens genauso lange halten wie die originalen. Den Preis finde ich für eine Kleinserie in Ordnung.
Details:
Die tragfähige Fläche durch größere Kugeln spielt bei dieser minimalen Durchmesser-Änderung an den Kugeln selbst eine untergeordnete Rolle.
Das bißchen Materialabtrag am Außenring und/oder am Stern um die größeren Kugeln unterzubringen ist vermutlich ebenfalls vernachlässigbar.
Sollte jedoch der Wälzkreisdurchmesser vergrößert worden sein, führt dies dazu, dass die zu übertragende Kraft bei gleichem Moment geringer wird (Hebelgesetz). D.h. die Flächenpressung nimmt ab. Diese ist im übrigen auch für den Verschleiß maßgeblich.
Ich denke man sollte die beiden Wälzkreise der Gelenke vergleichen um eine Aussage über die Lebensdauer machen zu können. Alles andere ist Spekulation.
Das Gleichlaufgelenke im Rennsport eine Übersetzungsstufe enthalten sollen, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Das wäre ja ein revolutionäres Getriebe, ohne Momentenabstüzung?!?! Genial!
Da ich weiß das es im Forum eine Menge wirklich schlauer Köpfe gibt, bitte ich diese, auch ruhig etwas dazu beizutragen... ;-)
Gruß
Alexander
Sirko:
Danke für die schöne Erklärung. Ich denke ja auch, dass man die Teile mit guten Gewissen mal einbauen kann. Wenn so ein Teil wieder Erwarten tatsächlich schneller verschleißen sollte, als Originalgelenke, wird es viele hier kaum stören, bei deren Kilometerleistung im Jahr, werden sie es eh kaum bemerken ;-)
Grüße
Sirko
Ich will ja keine neuen Diskussionszweig aufmachen, aber ich persönlich finde es ganz o.k., wenn im Gelände bei sehr starker Beanspruchung mal eine Antriebswelle abreißt, dann bleibt nämlich mein Getriebe heil :-)
Lancelot:
Hallo Sirko,
das ist eine gesunde Einstellung. Wenn die Seitenwelle hält, dann knackt es beim nächsten Mal im Getriebe, und das ist natürlich nicht so toll.
Ich seh das genauso wie Du. Die Teile einfach mal ausprobieren und fahren.
Gruß
Alexander
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