Ölwechsel empfehlenswert
Was ich nicht ganz verstehe:
Wenn ich mit der Kiste weiter rumfahren würde
würde ich das Öl doch (noch) nicht wechseln.
Was soll denn das Rumfahren/-Nicht-Rumfahren korrosionstechnisch (Das wird schließlich als Grund angegeben) für einen Unterschied machen?
Letztendlich würde es bedeuten dass bei laufendem Motor das Öl (bzw. der Schmodder da drin) irgendwie weniger aggressiv sein müsste als bei stehendem.
Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen ...
Zumal ein stehende Motor - zumindest normalerweise - auch noch kälter ist als ein laufender (Stichwort: "Beschleunigter Ablauf chemischer Reaktionen bei Zuführung von Wärme" )
Naja,
grundsätzlich ist das so ein Spagat zwischen technischer Anforderung und dem persönlichen Glauben, was den Ölwechsel anbelangt.
Der Hersteller schreibt Intervalle vor, bei denen er ganz sicher auf der sicheren Seite ist, mit dem Wechsel, so dass ihm da niemand an die Karre fahren kann. (Ich meine in einem OPEL Wartungshandbuch gelesen zu haben: "Ein Ölwechselintervall muss nicht sklavisch eingehalten werden..." Oder war´s bei dem H.R.Etzold?)
Andererseits wunder ich mich dann immer, wenn ich den Aufkleber (ab Werk bereits an der Haubenschlosstraverse vorhanden, bei meienm Golf !!!!) sehe, dass VW Castrol bzw. Veedol empfiehlt....ein Schelm, wer Arges dabei denkt!
Das Ganze ist ein Geschäft!
Ich stelle hier nicht die Notwendigkeit des Ölwechsels in Frage, aber ich denke, dass ein modernes durchschnittliches Öl mit einer 6 monatigen Überwinterung nicht überfordert ist.
Was den Benzin- und Wassereintrag in´s Öl anbelangt, der dürfte zu vernachlässigen sein, wenn man seinem Auto über einen entsprechenden Zeitraum die nötige Betriebstemperatur zugesteht, ergo verschwinden Wasser und Benzin zwangsläufig aus dem Ölgebinde.
(Ähnlich hatte sich auch Alexander[G] geäußert, dass man das Fahrzeug vor der Überwinterung warmfahren sollte, ausreichend warmfahren !!!)
Was den Schmutz anbelangt, der sollte eigentlich ausgefiltert werden, irgendwo gibt es eine Grenzkorngrösse die nicht gefiltert wird (weil zu klein), diese Partikel wiederum sollte ein gutes Öl (legiertes Mehrbereisöl) in Suspension halten können, heißt in der Schwebe, so dass sich eben nichts absetzen kann. Einbereichsöle haben diese Fähigkeit (aus gutem Grund) zum Teil nicht. Siehe VW-Käfer (alte Boxer), die nur ein Sieb vor dem Ölsaugrohr haben.
Ich habe z.B. bei einem meiner Motorräder seit Juli 2010 keinen Ölwechsel mehr gemacht, weil ich es nicht einsehe, dass ich nach 2000 km, gefahren in zwei Jahren, das nahezu saubere Öl ablasse und gegen Neues tauschen soll.
Ich erwarte von diesem MOTUL 15W50 Ester-Technologie Öl, dass es damit klarkommt!
Noch ein privates Fallbeispiel eines Motorrads, das ich gelegentlich betreue, Yamaha XJ600 Mod.51J 74Ps.
Der Tischler, der diese Maschine fährt, kommt gelegentlich (frühestens alle 5 Jahre, kein Witz !!!!) zum Ölwechsel zu mir, um mich zu bitten, die Wartung dort vorzunehmen.
Das Öl, das dort drin ist, ist so schwarz, so schwarz ist das Öl von meinem Diesel Iltis nicht, nach 7500km !
Vorletztes Mal habe ich eine Ölspülung gemacht, d.h. altes Öl raus, Spülöl rein, einige Kilometer gefahren, Öl wieder abgelassen. Resultat: Das Öl was dort wieder herauskam, war genauso schwarz, wie der Erstablass.
Ich verfolge den Werdegang dieses Motorrades mit ziemlichem Interesse, weil ich es selbst kaum glauben kann, was man den Maschinen zumuten kann.
Fazit: Zur Nachahmung nicht zu empfehlen !
Alldieweil
Markus