➤ Produziert von 1978 – 1988

Autor Thema: plötzlicher Batterietod?  (Gelesen 2850 mal)

Offline Stoffel

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 206
plötzlicher Batterietod?
« am: 20. Dezember 2013, 18:56 »
Hallo,

letztes Wochenende war ich mit den Iltis unterwegs - alles prima. Dienstag wollte ich wieder mit dem Auto los - alle Kontrolleuchten leuchten, Benzinpumpe takert vor sich hin, Anlasser dreht sehr lustlos zwei Mal und schluss. Auto macht keinen Muks mehr. Nach kurzer Wartezeit das Gleiche noch einmal mit dem selben Ergebnis.

Ich habe die Batterien ausgebaut und wollte nachladen. Die eine Batterie hat einen "normalen" Ladezustand (Messgerät zeigt 12,3 V). Die andere Batterie ist mausetot(Ladegerät zeigt Batterie als defekt an und weigert sich, den Ladevorgang zu starten).
Leider weiß ich nicht mehr, welche Batterie in Fahrtrichtung links oder rechts eingebaut war.

Falls es per Ferndiagnose überhaupt möglich ist: liegt das an der Batterie oder kann das ein technischer Defekt sein (Lichtmaschine, Regler o.ä.)? Die Batterien sind 1.5 Jahre alt (Matador 12 V 45 Ah).

Ich habe von Autoelektrik nicht wirklich viel Ahnung, aber ich würde vermuten, dass bei einem technischen Defekt beide Batterien betroffen wären. Oder ist die Annahme völlig daneben? Gibt es so etwas wie den den plötzlichen Batterietod?

Grüße aus Münster

Stoffel

Offline Snoop

  • Globaler Moderator
  • ****
  • Beiträge: 1144
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #1 am: 20. Dezember 2013, 19:08 »
Hi Stoffel,

es liegt nahe, dass eine der beiden Batterien tatsächlich hinüber ist.

Ich glaub nicht, dass die Ursache in der Bordelektrik zu suchen ist,
oder gibt es evtl. einen nachträglich eingebauten elektrischen Verbraucher,
der mit 12V Nennspannung läuft und von einer der beiden Batterien versorgt wurde?
(Radio, Steuergerät für Katalysator, Seilwinde o.ä.)

Falls nein und wenn Du noch die Rechnung für die Batterien hast, würde ich nach 1,5 Jahren einfach mal zum Händler gehen und freundlich reklamieren.
Du kannst ihm ja erklären, dass beide 12V Batterien, wie im 24V Bordnetz üblich, in Reihe geschaltet sind und von einer Lichtmaschine geladen werden.
Daher haben beide Batterien seit Einbau exakt identische Bedingungen.
Wäre es ein grober "Bedienfehler", wären beide Batterien platt.

Viel Erfolg!

Offline Stoffel

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 206
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #2 am: 20. Dezember 2013, 19:28 »
Hallo Snoop,

Danke für die schnelle Antwort. Nee, es gibt keinen nachträglich eingebauten Verbraucher. Ich war mir halt nicht sicher, ob eine Batterie so plötzlich kaputt gehen kann.

Ich werde dann morgen mal zum Händler fahren und mein Glück versuchen.

Gruß
...und ein frohes Fest

Stoffel

Offline wgrefe

  • Ehrenmitglied
  • ****
  • Beiträge: 2187
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #3 am: 20. Dezember 2013, 23:37 »
Zitat von: Stoffel

... aber ich würde vermuten, dass bei einem technischen Defekt beide Batterien betroffen wären. Oder ist die Annahme völlig daneben?


Hallo Stoffel,

wenn eine Batterie einen Defekt hat, leidet bei der Reihenschaltung auch immer die andere Batterie darunter.

?----[ Ri1 ]----[ Ri2 ]----?
(Ri  = Innerer Widerstand der jeweiligen Batterie)

Der innere Widerstand einer Batterie ist u.a. vom Ladezustand und der Kapazität der Batterie abhängig. Diese Widerstand ist aber u.a. eine wichtige Grösse beim Ladevorgang, ohne da jetzt zusehr ins Detail zu gehen.
 

Zitat von: Stoffel

Ich werde dann morgen mal zum Händler fahren und mein Glück versuchen.


Das Wichtigste hat ja Snoop dir schon geschrieben. Wäre nur -aus meiner Sicht- noch wichtig, dich darauf hinzuweisen, BEIDE Batterien zu erneuern. Andernfalls dauert es nicht allzulang und du stehst vor dem gleichen Problem.

- Batterien immer nur paarweise tauschen/erneuern.
- Auf gleiche Kapazität und Alter achten.
(Am besten zwei identische Batterien gleichen Alters)

In deinem Fall, reklamiere daher beide Batterien.

Ebenfalls frohes Fest

Willi

[itn] Forenadministration(at)VW-183.de

Offline Lanci

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 170
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #4 am: 21. Dezember 2013, 11:18 »
Hallo,

bei 12,24 Volt ist eine Starterbatterie zu 50 % entladen.

Eine total leer (unter 11,8 Volt, die zweite zur Hälfte platt. Mit einem Batterietausch ist es auf jeden Fall nicht getan.

Grüß'le
Lanci


( Die Welt entwickelt sich. Was gestern falsch war, kann morgen richtig sein. )

Offline Stoffel

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 206
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #5 am: 21. Dezember 2013, 11:48 »
Hallo,

Danke für die Hinweise. Leider habe ich das mit der zweiten Battterie zu spät gelesen.

War beim Händler, der hat aber ebenso argumentiert => Wenn, dann beide Batterien tauschen, sonst stehe ich spätestens in einem halben Jahr wieder im Laden. Kostenlos war aber nur eine.

Weiterhin sprach er davon, dass der Umtausch Kulanz sei, weil kein Garantie- oder Gewährleistungsanspruch bestehe. Wenn die Batterie einen Fehler hätte, wäre der schon viel früher aufgetreten.
Bei dieser Art von Autos, so seine Aussage, rütteln sich die Platten in der Batterie lose - die seien für solche Geländewagen nicht ausgelegt. Die Toyota Landcruiser hätten das gleiche Problem - da hielten die Batterien auch nie lange.

Von so einem Problem habe ich hier im Forum aber noch nie etwas gelesen. Kann das trotzdem stimmen?

@Lanci
Was meinst Du mit "... ist es mit einem Batteriewechsel nicht getan..."
Es gibt keinen Verbraucher im Auto, der nicht von vornherein eingebaut war (ich habe also nix nachgerüstet wie z.B. Radio, Rückfahrkamera o.ä.). Gibt es bestimmte Bauteile (Lichtmaschine, Regler), auf die ich das Problem eingrenzen kann und die ich durchmessen könnte/sollte, oder kann das die gesamte elektrische Anlage sein?

Gruß

Stoffel

Offline Lanci

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 170
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #6 am: 21. Dezember 2013, 12:50 »
Hallo Stoffel,

mit meiner Aussage ".. ist es mit einem Batteriewechsel nicht getan." wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es einen Grund haben muss, dass eine Batterie komplett platt und die zweite Batterie zu 50 % entladen ist (war).

Es könnte sein, dass ein (vielleicht Dir im Moment unbekannter) Verbrauer "Saft" aus den Batterien zieht. Durch neue Batterien ist das Problem aber nicht behoben, da der Verbraucher weiter "Saft" zieht.
Meines Wissens, besteht diese Möglichkeit mehr bei ehemaligen BW-Fahrzeugen, da bei diesen der Stromkreislauf durch das Unterbrechen des Hauptschalters nicht vollständig getrennt wird.
Bei den Bombardiers wurde die Funktion nicht verändert, hier wird über den Hauptschalter der Stromkreis zu den Batterien vollständig getrennt.

Im Forum gibt es mehrere Beiträge zu diesem Thema. Bin leider auch kein Fachmann, ich hatte mich aber in das Thema etwas eingelesen, da ich mir ein Ladeerhaltungsgerät zugelegt hatte.

Grüß'le
Lanci


( Die Welt entwickelt sich. Was gestern falsch war, kann morgen richtig sein. )

Offline Lillifee

  • Iltisfahrer
  • ****
  • Beiträge: 2372
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #7 am: 21. Dezember 2013, 12:53 »
Hallo Stoffel,

wenn Du nicht zwischen beiden Batterien / nur von einer Batterie 12V abgegriffen hast (sondern wenn dann einen 24V/12V-Spannungswandler verwendest - wovon ich ausgehe) und nun eine der beiden Batterien kaputt ist, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die beiden Naheliegendsten:
1. Die defekte Batterie hatte einen Schlag (Produktionsfehler).
2. Die Lichtmaschine bzw. der -Regler ist defekt (und produziert zu hohen oder zu niedrigen/keinen Ladestrom).

Ein einfacher Test der Lichtmaschine zur weiteren Fehlereingrenzung sieht wie folgt aus:
1. Motor starten.
2. Kabel von der Batterie abziehen (ABER VORSICHT: Dabei KEINEN Kurzschluß produzieren!) - Der Motor sollte bei intakter Lichtmaschine auch "ohne Batterien" einfach weiterlaufen.
3. Nacheinander alle "gängigen" Verbraucher einschalten um Maximallast zu simulieren - Es sollte sich dabei nichts "Auffälliges" ergeben (Motor läuft ganz normal weiter, Lichter werden bei Zuschaltung weiterer Verbraucher nicht schwächer ...)

Bzw. Lichtmaschine / den Regler (-> Ladestrom) einmal durchmessen (lassen).
 
Weitergehende Infos:
http://www.tippscout.de/auto-batterie-defekt-erkennen_tipp_4883.html
http://www.gutefrage.net/tipp/kosy-these-nr-6-autobatterie
http://www.dvddemystifiziert.de/batterien/carfaq.html
http://www.bosch-service.de/content/language1/downloads/1_987_716_380_Ratgeber_Batterie.pdf

Gruß
Lillifee

P.S.: Überprüfe gegebenenfalls auch einmal die Masseverbindung der Lichtmaschine (Korrosion/schlechte Verbindung) - Das könnte evtl. auch eine Ursache sein 8-)

Offline Uwe(002)

  • Iltisfahrer
  • ****
  • Beiträge: 1181
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #8 am: 21. Dezember 2013, 12:59 »
...und genau aus diesem Grund (vollständige Trennung) habe ich meine BW wieder zurückgebaut auf den Werkszustand.

Uwe(002)

Offline OF KOLLE

  • Iltisfahrer
  • *
  • Beiträge: 76
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #9 am: 21. Dezember 2013, 14:04 »
Kurze Frage war es als es zu deinem tragischen Todesfall kam eventuell sehr kalt bei Euch???
Das alleine reicht mancher Batterie um den Geist komplett aufzugeben...

Gruß Pascal

Offline chrislb

  • Iltisfahrer
  • ****
  • Beiträge: 873
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #10 am: 21. Dezember 2013, 14:34 »
Zitat von: Stoffel
Bei dieser Art von Autos, so seine Aussage, rütteln sich die Platten in der Batterie lose - die seien für solche Geländewagen nicht ausgelegt. Die Toyota Landcruiser hätten das gleiche Problem - da hielten die Batterien auch nie lange.
Von so einem Problem habe ich hier im Forum aber noch nie etwas gelesen.

Ich auch nicht. Kann hierzu jemand mehr sagen?
Der Bund hätte sich doch geregt wenn die bei all ihren Fahrzeugen um die soviel Monate ihre Batterien austauschen mußten.
Oder muß man generell Gelbatterien nehmen die das besser abkönnen?
Christian (chris-lb)
Dieses Leben ist zu kurz um nur Golf zu fahren ;-))

Offline Stoffel

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 206
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #11 am: 21. Dezember 2013, 14:43 »
Hallo OF KOLLE,

nee, also hier in Münster ist es die letzten Nächten für diese Jahreszeit eigentlich sehr mild gewesen  und das Auto stand in einer Tiefgarage (weil es mit Überrollbügel von der Höhe her nicht in meine Garage passt).


Gruß

Stoffel

Offline Housil

  • Globaler Moderator
  • ****
  • Beiträge: 1293
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #12 am: 21. Dezember 2013, 14:46 »
Zitat von: Stoffel

Weiterhin sprach er davon, dass der Umtausch Kulanz sei, weil kein Garantie- oder Gewährleistungsanspruch bestehe. Wenn die Batterie einen Fehler hätte, wäre der schon viel früher aufgetreten.


Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht.

"Garantie" ist eine freiwillige Leistungs des Herstellers (!) gegenüber dem Endverbraucher. Darüber hat nicht der Verkäufer zu entscheiden.

Die "Gewährleistung" ist gesetzlich geregelt - deswegen heißt sie ja auch so. ;-)
Die gesetzliche Gewährleistung beträgt 2 Jahre und betrifft jeden Verkäufer (auch Privatleute außer wenn wirksam ausgeschlossen).
Er hatte insofern Recht, dass ein Mangel/Defekt BEIM VERKAUF bereits bestanden haben müßte, dass hier die gesetzl. Gewährleistung zum tragen kommen würde. Allerdings hat man 2 Jahre Zeit hier seine Ansprüche gelten zu machen. Die ersten 6 Monate muß der Verkäufer beweisen, dass der Artikel in Ordnung war (was er i.d.R. nicht kann). Danach tritt die Beweislastumkehr in Kraft. Dann muß der Käufer beweisen dass der Mangel beim Kauf bereits bestanden hat.

Das mit der Kulanz ist aber in Ordnung, hätte ich nicht erwartet. Ein Lob an den Händler/Verkäufer.
Gruß
Olli

Offline Housil

  • Globaler Moderator
  • ****
  • Beiträge: 1293
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #13 am: 21. Dezember 2013, 14:49 »
Zitat von: chrislb

Oder muß man generell Gelbatterien nehmen die das besser abkönnen?


Ich meine zu behaupten dass deswegen beim Bund Gelbatterien verwendet wurden.
In meinem X3 habe ich u.a. deswegen auch eine AGM Battrie verbaut
Gruß
Olli

Offline Stoffel

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 206
Re: plötzlicher Batterietod?
« Antwort #14 am: 21. Dezember 2013, 14:50 »
Hallo Lillifee,

ist vielleicht 'ne blöde Frage, aber spielt es eine Rolle, ob ich den Test mit gezogenen Choke mache (Ergebnis wird ggf. verfälscht wegen erhöhter Drehzahl), oder muss der Motor warm sein und nur mit Standgas?

Gruß
Stoffel