Hi Zusammen,
heute geht es um die Demontage und Montage einer Antriebswelle.
Ort des Geschehens ist (ja klar, meine Garage) der vordere linke Achsantrieb.
Die äußere zentrale Befestigungsmutter der Antriebswelle habe ich bei noch montierten, auf dem Boden stehenden Rädern gelöst.
Dadurch wird die aufgebrachte Kraft am Schlüssel (SW21) bestens umgesetzt.
Ist das Rad erst ab, bzw. in der Luft, dreht sich die Antriebswelle mit und man benötigt eine helfende Hand, die z.B. die Fußbremse betätigt...
Hier die gelöste Befestigungsmutter (Rad ist bereits ab):
Die Getriebeseitig montierten Zylinderschrauben mit Innensechskant (DIN 912 M8 x 45 12.9) müssen zuerst innen gereinigt werden.
Erst wenn der Sechskant sauber ist, schlage ich mit einem Kunststoffhammer die Stiftschlüssel-Nuss satt in den Innensechskant.
Grundsätzlich stellt sich jetzt das gleiche Problem wie bei der äußeren Befestigungsmutter...
Sobald man eine Schraube lösen will, dreht sich die ganze Antriebswelle.
Auch hier hilft entweder wieder ein "Bremser" oder ein Schlagschrauber.
Meine ersten Versuche habe ich diesmal mit meinem Akku-Schlagschrauber von Hitachi gemacht.
Laut Bedienungsanleitung soll das Teil ein max. Drehmoment von 140Nm erreichen...
Nun ja, es hat tatsächlich eine von sechs Schrauben aufgekriegt.
Für sowas eignet sich dann doch eher der 1/2 Zoll Druckluft-Schlagschrauber,
in meinem Fall ein CP (Chicago-Pneumatic):
Nachdem alle Schrauben (auch die beiden großen M16 x 1,5 Achsschrauben des unteren Traggelenks) draußen sind,
hebe ich den kompletten Achsantrieb mit einem Rangierwagenheber an und ziehe die Antriebswelle erst Getriebeseitig, dann Nabenseitig (Radseitig) heraus.
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Oben: Die ausgebaute Antriebswelle, sie wird bei Gelegenheit zerlegt, gereinigt, lackiert und mit neuen Manschetten, frischem Fett und neuen Schellen wieder eingelagert.
Unten: Die einzubauende Antriebswelle, sie hat das oben beschriebene Prozedere bereits hinter sich.
Noch eine Anmerkung:
Die neuen Manschetten stammen aus einer etwas älteren Bestellung.
Die Teile kamen damals wohl aus Bayern und passen nicht wirklich gut.
Die Durchmesser der Manschetten sind sowohl auf der Seite des Gleichlaufgelenks, als auch Wellenseitig zu klein und mußten mit nicht unerheblicher Gewalt aufgeweitet werden.
Danach passten natürlich auch die originalen Schellen nicht mehr.
Es handelt sich meines Erachtens um Manschetten, die ursprünglich für ein anderes Fahrzeug hergestellt wurden, dann aber als Iltis-Teile angeboten worden sind.
Egal...
Den Triebling im Getriebe reinige ich vom alten Fett:
Auch Nabenseitig reinige ich die Verzahnung.
Der rostige Ring mit den beiden Bohrungen ist die Spannmutter, die das Radlager hält (nur so am Rande)
Der Einbau der Antriebswelle erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wichtig dabei sind die Flüche bis die sechs neuen Zylinderschrauben Getriebeseitig ihre Gewindebohrungen gefunden haben.
Sind alle Schrauben drin, kommt der "Bremser" wieder ins Spiel. (Oder hat da jemand eine bessere Idee???)
Ich ziehe die Schrauben mittels Drehmomentschlüssel mit 45Nm an.
Wer genau hinsieht entdeckt, dass ich diese "Halbmond-Doppelschraubenbleche" nicht mehr montiert habe.
Da sich mir der Sinn dieser Bleche nicht plausibel erklärt, verbaue ich die Schrauben grundsätzlich nur noch mit Sperrzahnscheiben.
Gelöst hat sich seither keine Schraube mehr!
Fertig:
Jetzt nur noch das Rad montieren, Auto ablassen und die äußere zentrale Befestigungsmutter der Antriebswelle festziehen.