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Autor Thema: Welches Strahlgut für die Karosse? * Sandstrahlen *  (Gelesen 1624 mal)

Offline flinkerILTIS

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Welches Strahlgut für die Karosse? * Sandstrahlen *
« am: 14. August 2010, 14:46 »
Ich bekomme in ca 2 Wochen ein Sandstrahlgebläse ausgeliehen um endlich meine Karosse zu strahlen.
Nun stellt sich mir die frage was man am besten für eines nimmt!?
Es gibt ja reichlich verschiedene.Und in welcher Körnung?

Wer kann mir da mal ein paar Tips oder erfahrungswerte geben?

Mfg Markus

Edit:Titel erweitert. //Admin

Offline Hannibal

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Re: Welches Strahlgut für die Karosse?
« Antwort #1 am: 23. August 2010, 00:10 »
Hallo,

Falls es für Dich oder andere noch von Interesse ist, kann ich paar Tipps geben, habe aber selber (praktisch) nur begrenzt Erfahrung.

Achtung! Keinesfalls Quarzsand verwenden !!
Damit entsteht beim Strahlen extrem feiner, lungengängiger Staub, welcher vom Körper nicht mehr resorbiert werden kann.
Gefahr von Silikose bzw. Staublunge beststeht !

Für den Karosseriebereich wird oft Korund, Aluminiumsilicatglas oder Schlacke verwendet. Korund ist teurer,
kann aber mehrere Durchgänge verwendet werden. Die ideale Körnung kann ich leider nicht nennen. Ich würde keinesfalls größer 0,8mm nehmen,
eher ein zwei Stufen kleiner, bis 0,2 oder 0,5 etwa. Sonst entsteht nur unnötige Rauhigkeit und Wärmeeintrag am Blech.

Bei Glasperlen findet weniger ein Abtrag sondern eine Oberflächenflächenverdichtung statt, da die Strahlpartikel rund und nicht eckig sind.
 Damit lassen sich wunderbar Aluminiumteile wie Vergaser oder Zylinderköpfe strahlen. Die Oberfläche scheint dann nahezu poliert
und behält ihre originale Oberflächenbeschaffenheit - eben wie frisch vom Werk. Ich bin günstig an einen Sack mit 1/1000 (1my) Körnung gekommen -
ist sehr fein, dürfte evtl auch etwas gröber sein.

Walnussschrot. Kunststoffgranulat, Trockeneis und ähnliche weiche Materialen sind u. A. dafür gedacht,
empfindliche Oberflächen von eher losen Schichten zu befreien, etwa Kunststoff von Dreck.
Lack und Rost werden damit u. U. garnicht angegriffen.

Stahlschrot und dergleichen dient wohl eher zum entzundern und verdichten von groben Werkstücken, wie etwa von Gussteilen.
Für den KFZ Bereich glaube ich ist es eher ungeeignet...

Allgeimein würde ich darauf achten, beim Strahlen durch geeignete Wahl von Strahlgut, Körnung, Gerät und Druck einerseits die Oberflächen
nicht zu rau werden zu lassen, andrerseits den Wärme-/ Energieeintrag, welcher gerade bei leistungsfähigeren Strahlanlagen
(Fassadenbereich) entsteht möglichst gering zu halten, da sonst Verzug bei den Karosserieteilen auftreten kann.

P.S. bin übrigens gerade dabei, mir eine anständige Sandstrahkabine zu bauen :)

Schöne Grüsse,

Hannibal