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Iltis-Forum => Akute technische Probleme/Fehler und deren Lösungen => Thema gestartet von: Lillifee am 28. November 2015, 18:03

Titel: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Lillifee am 28. November 2015, 18:03
Ich lade regelmäßig meine Batterien - auch während des normalen Fahrbetriebs im Sommer - mit einem dieser sogenannten "intelligenten Ladegeräte" auf (ca. monatlich).

Konkret verwende ich das CTEK MXS 3.6 - Sein Ladeprofil sieht laut Bedienungsanleitung so aus:

(http://up.picr.de/23828568gx.jpg)

In den Phasen "Bulk" und "Absorption" kommen die beiden verbreitesten Batterie-Ladeverfahren für Bleiakkumulatoren zum Einsatz:
Das Konstant-Strom- (I-Ladung) und das Konstant-Spannungs-Ladeverfahren (U-Ladeverfahren).

Beim I-Ladeverfahren wird die Stromstärke konstant gehalten - Die Spannung steigt dabei kontinuierlich an.
Hintergrund: Je voller eine Batterie geladen ist, desto größer wird ihr Innenwiderstand - Soll über einen längeren Zeitraum die Stromstärke konstant gehalten werden muß die Spannung kontinuierlich erhöht werden.

Beim U-Ladeverfahren wird dagegen die Spannung konstant gehalten - Die Stromstärke sinkt dabei kontinuierlich ab.
Hintergrund auch hier: Je voller die Batterie geladen ist, desto größer wird ihr Innenwiderstand - Wird beim Laden einer Batterie eine konstante Spannung beibehalten fällt die Stromstärke stetig ab.

Nun gibt es ein paar gängige Faustformeln zum Laden von Blei-Akkumulatoren:

- Faustregel 1: Lade einen Blei-Akku stets nur mit einer Stromstärke von maximal einem Zentel seiner Kapazität
Beispiel: Meine Military Dryfit besitzen eine Kapazität von 50 Ah -> Ich sollte somit einen Ladestrom von 5 A nicht überschreiten.
Mein CTEK MXS 3.6 lädt mit maximal 3,6 A. Das passt also, wir haben sogar noch 1,4 A nach oben Luft:
In der Praxis wirkt sich das Ganze so aus, dass es eben ein wenig länger dauert, bis derselbe Ladezustand erreicht ist.

- Faustregel 2: Überschreite mit der Ladespannung nie die Gasungsspannung Deiner Batterie
(außer es im Batteriedatenblatt explizit so angegeben; bei manchen Einsatzgebieten/-zwecken kann eine leichte Gasung zur Durchmischung der Säure sogar durchaus erwünscht sein - z.B. bei stationäre Nassbatterien; Gel-Batterien werden allerdings grundsätzlich bei Gasung irreparabel beschädigt!).
Je nach Batterie und Umgebungsbedindungen wird zwischen 13,8 und 14,9 V (= 2,3 V und 2,48 V je Zelle) die Gasungsspannung erreicht -
Am verbreitetsten ist eine Gasungsspanung von 14,4 V bei 20°C.
Die Gasungsspannung bestimmt deshalb gleichzeitig die Ladeschlussspannung, bis zu welcher ein intelligentes Ladegerät den Blei-Akku (zumindest im I-Ladeverfahren) lädt.

Im Falle meines CTEK MXS 3.6:
In der Phase 2 "Bulk" wird meine Military Dyfit konstant mit 3,6 A geladen. Dabei steigt die Spannung kontinuierlich an.
Wird die fest im Gerät eingestellte Ladeschlussspannung von 14,4 V erreicht schaltet es vom I-Ladeverfahren auf das U-Ladeverfahren um (Phase 2: "Absorption")

- Faustregel 3: Ein Blei-Akkumulator ist dann vollständig geladen (oder defekt :D) wenn nur noch maximal 100 mA fließen

Das Erreichen dieses Wertes müsste eigentlich in Falle meines CTEK MXS 3.6 das Gerät erkennen und die Phase 3 "Absorption" beenden und in die Erhaltungsphase "Pulse" übergehen.
Nun hält sich CTEK aber leider mit exakten Angaben, nach welchen Parametern und Kriterien ihre Geräte die Ladung konkret steuern, meist recht bedeckt (auch auf entsprechende Anfragen hin - Damit ist nicht jeder glücklich: Ihr könnt ja 'mal danach googlen ;)).
Ich vermute aber, dass CTEK sich an dieser Stelle nicht an der Stromstärke sondern ebenfalls an der Spannung orientiert.
Hintergrund: Mit zunehmender Ladedauer steigt ja auch die Eigenspannung der Batterie an. Sie nähert sich dabei immer mehr der vom Ladegerät erzeugten Spannung. Der Punkt, an dem die Eigenspannung erstmalig die Ladespannung erreicht/kurzzeitig übersteigt, kann deshalb auch ein Indiz für den Ladezustand sein.
Ich denke, CTEK geht an dieser Stelle auf Nummer sicher: Die Ladeschlussspanung von 14,4 V darf auf keinen Fall überschritten werden damit niemals eine angeschlossene Batterie deshalb kaputt gehen kann.

Und ich vermute, das kann man auf alle anderen Hersteller intelligenter Ladegeräte übertragen.

Meine Gel-Batterien werden so allerdings leider ein bißchen zu früh abgeworfen und nicht vollständig geladen (geschätzt nur zu etwa 95%).

Zur finalen Voll-Ladung meiner Batterien gehe ich wie folgt vor:
1. Ladung des Blei-Akkus mit dem CTEK-Gerät bis dieses in die Erhaltungsladung geht
2. Ich belasse die Batterie einige Tage in der Erhaltungsladung
3. Ich führe manuell eine Konstant-Spannungs-Ladung durch indem ich ein Computer-Netzteil anschließe, welches auf meine Batterien abgestimmt ist (in meinem Fall: 14V, 5A):

(http://up.picr.de/23828564sv.jpg)

Ich beende den Ladevorgang, wenn
- entweder eine Stromstärke von 100 mA unterschritten
- oder eine Ladespannung von 14,4 V überschritten wird
(Anmerkung: Das zweite kann mit dem verwendeten 14V-Netzteil nicht passieren).

Hier seht Ihr den Vorgang im zeitlichen Ablauf (dabei linkes Meßgerät: Stromstärke in mA; rechtes Meßgerät: Spannung in V):

(http://up.picr.de/23828570uh.jpg)
(http://up.picr.de/23828565so.jpg)
(http://up.picr.de/23828566oo.jpg)
(http://up.picr.de/23828572fz.jpg)
(http://up.picr.de/23828567oz.jpg)

Alternativ hänge ich das Netzteil auch schon einmal unbeobachtet einfach für ca. 12-24 h an die Batterien (Faustregel 4: Aber nur für max. 48 h !!!) - Anschließend sind meine Gel-Batterien wirklich voll.

Nebenergebnis:
Ich habe eine Ausgleichsladung durchgeführt, wie hier von meinem Batterien-Hersteller Excide / Sonnenschein auf S. 41 unter Punkt 6.6 Ausgleichsladung beschrieben: http://www.exide.de/Media/files/Downloads/IndustEuro/Operating%20Instructions/Handbuch%20-%20Gel_Teil%202_Ausgabe%2017_Jan_%202012.pdf
Mein Hersteller empfiehlt alle 3-12 Monate eine solche Ausgleichsladung (allerdings sogar mit einer etwas höheren Spannung).

Vielleicht ist dieser Ausgleichsladungs-Ansatz ja auch grundsätzlich für den ein oder anderen "Balancer" unter Euch interessant. :)-D

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)

P.S.: Zum Schluß noch ein einfaches Kriteriumn zur Beurteilung, wie gut eine Batterie bzw. deren Ladezustand noch ist:
Nach Beendigung eines Ladevorgangs sollte die Spannung der Batterie recht rasch auf einen Wert von um die 13,2 V zurückgehen, ...

(http://up.picr.de/23828563pm.jpg)

... anschließend langsamer weiter runter auf einen konstanten Spannungswert zwischen 12,8 und 13,0 V. Dann ist die Batterie o.k. und vollständig geladen - Oder alternativ auch defekt. :D :)-D
Titel: Weiterführende Lektüre
Beitrag von: Lillifee am 29. November 2015, 17:29
Gibt in meinen Augen einen sehr guten Überblick über die Materie: Der Bleiakku, seine Lade- Entladetechnik und Ladeautomaten zum optimalen Laden (http://www.elweb.info/projekte/dieterwerner/AKKU1A1.pdf)
(Anmerkung: Der Autor vermutet wiederum eine Zeitsteuerung in den CTEKs - Kann auch sehr gut sein :)-D)

Unterlagen von Excide / Sonnenschein:
Unterlagen andere Hersteller:
Ergänzende Links:


Gruß
Lillifee (http://www.bsin-forum.de/images/smilies/smiley_emoticons_prinzessin2.gif)
Titel: Ein 12V-Ladegerät - Zwei identische 12V-Batterien ...
Beitrag von: Lillifee am 01. Dezember 2015, 21:02
... dann kann man die beiden Batterien auch parallel schalten und gemeinsam in einem Rutsch laden:

(http://up.picr.de/23859677tv.jpg)

Zuerst Plus-Pol mit Plus-Pol der Batterien und Minus-Pol mit Minus-Pol verbinden - Dann das Ladegerät anschließen (als wäre es eine Batterie):

(http://up.picr.de/23859678ws.jpg)

Auf dem Bild verbindet das blaue Kabel die Plus-Pole und das braune die Minus-Pole
bei aktuell gemessenen 13,98 V und 195,3 mA (Aber ansonsten schaut besser nicht ganz so genau hin ;)).

Anmerkung:
In Serie geschaltet addiert sich die Spannung -> 24V,
parallel geschaltet der Strom -> Wenn bei dieser Schaltung die Stromstärke unter 200 mA fällt sind beide Batterien voll und man kann den Konstant-Spannungs-Ladevorgang beenden
(Zur Erinnerung: Beim Laden einer Einzel-Batterie lautete die Faustregel 100 mA).

Auf diese Art und Weise kann man z.B. auch zwei Batterien an nur ein Ladegerät in die Erhaltungsladung hängen - Oder z.B. zwei Batterien mit nur einem Pulser "versorgen" - Oder ...

Theoretisch könnte man x Batterien parallel schalten - Es hängt dann letztendlich vom Ladegerät ab, wieviele es schafft.

Zwei sollten aber eigentlich alle Ladegeräte locker versorgen können. :)-D  

Gruß
Lillifee

P.S.: Das könnte im Übrigen auch ein Grund sein warum sich diese "intelligenten Ladegeräte" zur Beendigung der U-Ladephase nicht an der Stromstärke orientieren:
Das mit der Intelligenz kann man dabei jetzt so oder so sehen ... ;):D:)-D
Titel: Re: Ein 12V-Ladegerät - Zwei identische 12V-Batterien - Nachtrag
Beitrag von: Lillifee am 02. Dezember 2015, 06:05
Bei zwei Batterien in Serie geschaltet - wie z.B. im Iltis eingebaut - bestimmt immer die stärkere Batterie den Ladeschluss für beide.
Das bedeutet, dass, sobald die beiden Batterien eine (sei es noch so kleine) Differenz hinsichtlich ihres Ladezustandes aufweisen, die schwächere der beiden nie mehr vollständig geladen wird.
Das ist ein selbstverstärkender Effekt - Eine kleine Differenz zwischen den beiden Batterien wird im Laufe der Zeit von alleine immer größer, bis ganz am Ende die Schwächere ausfällt.

Nebenbei: Bei mir im Iltis weist nach einer gewissen Zeit immer genau die Batterie einen minimal schwächeren Ladezustand auf, die auf der BeifahrerSeite eingebaut ist (Deshalb tausche ich die beiden auch immer wieder einmal untereinander aus).
Ist das bei Euch eigentlich auch der Fall?

Das Parallelschalten der Batterien beim Laden wirkt dem genau entgegen:
Da sich der Strom immer den Weg des geringsten (Batterieinnen-)Widerstandes sucht wird immer die Schwächere Batterie bevorzugt geladen - Am Ende des Ladevorgangs (sofern keine Batterie defekt ist) sollten deshalb unabhängig davon, wie es vorher aussah, beide Batterien den (nahezu) identischen Ladezustand aufweisen
(Mit einer Getrennt-Ladung bekommt man das gar nicht so gut hin).

Gruß
Lillifee :)-D
Titel: Re: Ein 12V-Ladegerät - Zwei identische 12V-Batterien - Nachtrag
Beitrag von: Pz Karl am 02. Dezember 2015, 18:41
Servis Lillifee,
danke für die vielen detaillierten fachlichen Infos. Besonders zu empfehlen der Letzte Tipp mit der Parallelschaltung der Batterien. Sehr sinnvoll und praktisch da man ja in der Regel über ein 12V Ladegerät verfügt. Das ganze ist ja auch jetzt für all jene interessant deren Ilse sich schon zum Winterschlaf zurückgezogen hat.    Gruß PzK
Titel: Intelligentes Ladegerät will Batterie nicht laden
Beitrag von: Lillifee am 03. Dezember 2015, 23:39
Freut mich, Karl!

Sobald eine tiefentladene Batterie nur noch eine sehr geringe Spannung aufweist
verweigern häufig die intelligenten Ladegeräte ihren Dienst (in der Regel ab 8V abwärts).

Ein paar Optionen:

"Vorladen" der Batterie für ein paar Stunden mit Hilfe eines alten Ladegerät (Konstantstrom oder Konstantspannung) bzw. - falls nicht verfügbar - alternativ mittels eines Computernetzteils mit einer Ausgangsspannung zwischen 9V und 14V.
Anschließend Batterie zum Fertigladen ans intelligente Ladegerät hängen.

Parallelschaltung der leeren mit einer funktionierenden 12V-Batterie und laden mit dem Ladegerät wie im Beitrag zuvor beschrieben.

Da man allerdings nie weiß, ob die betreffende Batterie nicht doch eine Macke hat (und was dann bei Parallelschaltung mit einer bis dahin noch funktionstüchtigen 12V-Autobatterie passieren wird ;)):
Parallelschaltung der leeren Autobatterie mit einer kleinen handelsüblichen 9V-Batterie (https://de.wikipedia.org/wiki/9-Volt-Block) - Das genügt meist um das daran angeschlossene intelligente Ladegerät zum Laden zu überreden.

Entsorgen. :D

:)-D
Titel: Re: Intelligentes Ladegerät will Batterie nicht laden
Beitrag von: Lillifee am 04. Dezember 2015, 07:52
Ach so - Vergessen: Sobald das Ladegerät das Laden anfängt kann man in der Regel eine eventuell verwendete "Starter-Batterie" wieder abklemmen. :)-D
Titel: Re: Intelligentes Ladegerät will Batterie nicht laden
Beitrag von: AixIlBombi am 04. Dezember 2015, 08:09
Hast Dir viel Mühe mit der Recherche gemacht!

Danke Dir!
Titel: Praktisches Beispiel: Die Ladekennlinie des CTEK MXS 3.6 vs. die Hersteller-Empfehlung zu einem bestimmten Batterietyp
Beitrag von: Lillifee am 05. Dezember 2015, 00:07
Zitat von: Lillifee
Konkret verwende ich das CTEK MXS 3.6 - Sein Ladeprofil sieht laut Bedienungsanleitung so aus:

(http://up.picr.de/23828568gx.jpg)


Der Hersteller meiner dryfit-Batterien empfiehlt dagegen (http://www.solarmobil.net/download/exide-handbuch-blockbatterien.pdf) (auf den Seiten 20-21) eine solche IUIa-Ladekennlinie ...
(http://up.picr.de/23886698fa.jpg)
... mit folgenden Werten:

Zitat von: Exide
4.2.2 dryfit Gel-Batterien

IUIa-Ladekennlinie mit folgenden Parametern:
I1:   12 – 18 A/100Ah
U :   2.35 V/Zelle bei 30°C
I2:   1,1 – 1,6 A/100Ah (d.h. 9% des Anfangsladestrom)
      Zeit für I2:   1- bis 4-std, abhängig von der Hauptladezeit (siehe Abbildung 12)


(Anmerkung: Ich habe die Werte einmal grob in obiges Diagramm übernommen)

Man kann zwar die Exide-Phase "T1" mit der CTEK-Phase "Bulk" und die Exide-Phase "T2" mit der CTEK-Phase "Absorption" in grundsätzliche Übereinstimmung bringen - Das war's dann aber.

Wobei ich auf der anderen Seite aber auch absolute Skrupel habe, meinen Batterien (und sei es nur kurzzeitig) 16,2V Ladespannung anzutun:
Aus diesem Grund folge ich nicht der Hersteller-Empfehlung sondern starte eine zweite U-Ladung (sobald das CTEK meint, seine Arbeit sei verrichtet) um meine Batterien vollzuladen (s.o.). :)-D

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)

P.S.: Und hier noch ein Link für die ganz Harten, zum "Ganz-Tief-Abtauchen" in die Materie (:P):
Laden, Ladezustand; Dr. Heinz Wenzl; 19.12.2011; Vorlesung - TU Clausthal (http://www.iee.tu-clausthal.de/fileadmin/downloads/Scripte/6_Laden.pdf) B)
Titel: Re: Praktisches Beispiel: Die Ladekennlinie des CTEK MXS 3.6 vs. die Hersteller-Empfehlung zu einem bestimmten Batterietyp
Beitrag von: Pz Karl am 05. Dezember 2015, 13:33
Servus Kameraden,
habe die Erfahrung gemacht, daß mit meinem elektronisch geregelten Gerät die geschlossene Bleibatterie irgendwie nicht voll geladen wird. Eignet sich wohl besonders für GEL Batterien. Die Info mit den 16,2V finde ich da sehr interessant, denn mein altes Ladegerät fährt mit der Spannung auch in diesen Bereich. Werde das einfach mal ausprobieren. Wenn mein Iltis längere Zeit - ca 2 Wochen ohne Knochen steht, zeigt das Voltmeter nur noch eine Spannung von ca 22V Hat da jemand entsprechende Erfahrung mit Selbstentladung der EXIDE Batterien, denn die Batterie von meinem Scchlepper hat selbst nach Monaten diesen Effekt nicht.
Noch zur Wiederbelebung von tiefentladenen Batterien - da ist ein Labornetzgerät mit Spannugs und Stromregelung praktisch. Wenn dann diese Batterie nach dem laden noch mal schonend entladen, und nochmal geladen wird, ist die fast wie neu.
Gruß PzK
(http://up.picr.de/23889671in.jpg)

(http://up.picr.de/23889672ho.jpg)
Titel: Re: Praktisches Beispiel: Die Ladekennlinie des CTEK MXS 3.6 vs. die Hersteller-Empfehlung zu einem bestimmten Batterietyp
Beitrag von: Lillifee am 05. Dezember 2015, 14:15
Zitat von: "Pz Karl"
Servus Kameraden,
habe die Erfahrung gemacht, daß mit meinem elektronisch geregelten Gerät die geschlossene Bleibatterie irgendwie nicht voll geladen wird. Eignet sich wohl besonders für GEL Batterien. Die Info mit den 16,2V finde ich da sehr interessant, denn mein altes Ladegerät fährt mit der Spannung auch in diesen Bereich. Werde das einfach mal ausprobieren.


Das IUIa-Ladeverfahren - Das mit den 16,2 V am Ende der dritten Ladephase - ist eigentlich eine typische Ladekennlinie für Staplerbatterien (Übliche Anforderung bei denen: "Nach 8h müssen sie wieder voll sein" ).
Es handelt sich dabei in der Regel um Nassbatterien, die in der dritten Ladephase bewusst zur Gasung gebracht werden (da Ladestrom über 14,4 V) -> Verschlüsse sind zu öffnen.

Ich weiß nicht, warum Exide diese Beladung bei Ihren Gel-Batterien empfiehlt:
In der kompletten Standard-Literatur liest man, dass Gel-Batterien kaputt gehen sobald man sie zur Gasung bringt
-
Deshalb scheue ich Ladespannungen über 14,4 V wie der Teufel das Weihwasser. 8-)
Andererseits müsste ein so renommierter Hersteller wie Exide/Sonnenschein wissen, was er tut: Ich wüsste kein Unternehmen die mehr Ahnung von Gel-Batterien haben / bessere Gel-Batterien herstellen (Nicht ohne Grund beliefer(te)n die auch die BW).

Das wollte ich nur gesagt haben.

Zitat von: "Pz Karl"
Wenn mein Iltis längere Zeit - ca 2 Wochen ohne Knochen steht, zeigt das Voltmeter nur noch eine Spannung von ca 22V Hat da jemand entsprechende Erfahrung mit Selbstentladung der EXIDE Batterien, denn die Batterie von meinem Schlepper hat selbst nach Monaten diesen Effekt nicht.


Das muß nicht zwingend an der/den Batterie(n) liegen - Da könnte auch etwas Deinen Knochen brücken (Defekte LIMA-Isolierung oder ähnliches):
Hast Du einmal gemessen, ob Strom fließt, wenn der Knochen draußen ist?

Zitat von: "Pz Karl"
Noch zur Wiederbelebung von tiefentladenen Batterien - da ist ein Labornetzgerät mit Spannugs und Stromregelung praktisch. Wenn dann diese Batterie nach dem laden noch mal schonend entladen, und nochmal geladen wird, ist die fast wie neu.
Gruß PzK

(tu)
Titel: Re: Praktisches Beispiel: Die Ladekennlinie des CTEK MXS 3.6 vs. die Hersteller-Empfehlung zu einem bestimmten Batterietyp
Beitrag von: Pz Karl am 06. Dezember 2015, 14:24
Servus H.
die Halterung der Lima ist erneuert, und ich glaube eher daß, wie Du schon beschrieben hast, eine der Batterien verhungert ist denn sie tut sich auch beim Laden schwer, und deren Spannung fällt in Ruhe stärker ab. Hat vielleicht auch ne Macke. Schau mer mal. Ich mache mal Meldung wenn ich mehr weiss. Gruß KH
Titel: Wiederbelebung von Blei- und Bleigel-Akkumulatoren
Beitrag von: Lillifee am 08. Dezember 2015, 07:46
Hallo Karl-Heinz,

o.k. - halt uns mal auf dem Laufenden. Evtl. ist für Dich dieser Artikel hier auch hilfreich (Ich finde den gut - Fachlich kompetent! (tu)):

Wiederbelebung von Blei- und Bleigel-Akkumulatoren; Wolfgang Gellerich (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwi-gqO508vJAhUIMBoKHfXSAwIQFggeMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.overunity.de%2Findex.php%3Faction%3Ddownloads%3Bsa%3Ddownfile%26id%3D123&usg=AFQjCNGHrSBAHP5HlROoCTitXs9JiAylDQ&bvm=bv.109332125,d.ZWU&cad=rja)

Gruß
Lillifee
Titel: Re: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Treckermann am 16. Dezember 2015, 20:22
Hallo Lillifee,

habe Deine Infos mit Interesse gelesen.

Würde mir auch gerne so eine Ladegerät kaufen, um jetzt in Winter für meinen erst vor ein paar Wochen erstandenen 79er Iltis die Batterien wieder auf Vordermann zu bringen!!

Finde aber im Netz nur noch die Variante 3.8.
Ist das ev. schon das Nachfolgemodell?
Erfüllt dass auch alle wichtigen Kriterien?

LG Treckermann
Titel: Re: Wiederbelebung von Blei- und Bleigel-Akkumulatoren
Beitrag von: Pz Karl am 16. Dezember 2015, 21:26
Servus Männer,
denke mal, daß wie schon vermutet, die eine Batterie in der Reihenschaltung nicht voll geladen wurde, und sich das im Laufe der Zeit verschlechtert. Habe jetzt einfach mal die zweite Batterie an dem alten Ladegerät nochmal extra 14 Std. lang geladen bis sie wie die erste 15,8 V erreicht hat. Mehr ging nicht, und dabei bewegte sich der Ladestrom bei ca 0,8 A ( geht mit neuem Gerät nicht )
Jetzt haben beide eine Ruhespannung von ca 12,8 V die ganz langsam gleichmäßig bei beiden nach unten abfällt ( 0,01 V nach mehreren Tagen )
Es gibt da ja viel graue Theorie, aber bei den geschlossenen Batterien tappt man im Dunkeln, denn der Zustand einer Zelle kann eigentlich nur mit Hilfe der Säuremessung genauer bestimmt werden.Nachfüllen des Elektrolyten geht auch nicht.
In 4 Wochen lade ich dann nochmal parallel wie von Vo. beschrieben. Denn eine Ausgleichsladung habe ich 3 Jahre nicht gemacht. Das sollte man tun - Gruß KH
Titel: Re: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Lillifee am 17. Dezember 2015, 09:17
Hallo Treckermann,
Zitat von: Treckermann
Finde aber im Netz nur noch die Variante 3.8.
Ist das ev. schon das Nachfolgemodell?
Erfüllt dass auch alle wichtigen Kriterien?


Ja: Das 3.8 ist das Nachfolgemodell des 3.6 - Dessen Vorgänger hieß 3600.
Großartig unterscheiden tun sich die Dinger nicht.

Aber auch die wesentlich günstigeren intelligenten Aldi-, Lidl- etc. -Ladegeräte erfüllen ihren Zweck: Batterien nicht längere Zeit teilgeladen herumstehen lassen sondern regelmäßig volladen  - Das ist das Wichtigste.

Eine Erhaltungsladung (z.B. über den Winter) ist nämlich nicht zwingend erforderlich:
Wenn die Batterien vollgeladen sind genügt es, den Ladezustand alle 1-3 Monate zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuladen.

Das ist eigentlich sogar schonender für den Akku als über einen längeren Zeitraum 13,x V anliegen zu lassen: Ein vollgeladener Akku, bei dem in regelmäßigen Abständen die Selbstentladung geprüft und erforderlichenfalls wieder ausgeglichen wird, sulfatiert nicht.  

Ich z.B. nutze die Erhaltungsladeoption der CTEKs kaum / selten.



Gruß
Lillifee
Titel: Re: Wiederbelebung von Blei- und Bleigel-Akkumulatoren
Beitrag von: Lillifee am 17. Dezember 2015, 20:56
Das Ergebnis hört sich vielversprechend an, Karl-Heinz - Prima! (tu)
Titel: Lagerung / Erhaltungsladung
Beitrag von: Lillifee am 17. Dezember 2015, 21:20
Zitat von: Lillifee
Eine Erhaltungsladung (z.B. über den Winter) ist nämlich nicht zwingend erforderlich:
Wenn die Batterien vollgeladen sind genügt es, den Ladezustand alle 1-3 Monate zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuladen.

Das ist eigentlich sogar schonender für den Akku als über einen längeren Zeitraum 13,x V anliegen zu lassen: Ein vollgeladener Akku, bei dem in regelmäßigen Abständen die Selbstentladung geprüft und erforderlichenfalls wieder ausgeglichen wird, sulfatiert nicht.  

Ich z.B. nutze die Erhaltungsladeoption der CTEKs kaum / selten.


In der Behandlungsvorschrift für verschlossene Bleibatterien für militärische Anwendung NBB 248 (12 V 100 Ah) nach VG96924 Teil 9,
die ich freundlicherweise von Exide zur Verfügung gestellt bekam, ist zu dem Thema folgendes ausgeführt:

(http://up.picr.de/24003949so.jpg)

Laut den Hersteller-Vorgaben genügt es folglich, dass ich sie einmal jährlich nachlade, sollte ich meine Sonnenschein military dryfit bei 25°C lagern.
Bei wärmeren Lagertemperaturen verringert sich diese Zeit entsprechend der Grafik, bei kühleren (z.B. im Winter an einem unbeheizten Stellplatz) verlängert sie sich.

Wichtig: "Randvoll" müssen sie bei der Einlagerung sein. :)-D

Gruß
Lillifee
Titel: Re: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Treckermann am 17. Dezember 2015, 21:59
Hallo Lillifee,

vielen Dank für die ausführlichen Infos.
Denke, habe jetzt das Thema "Batterie" einigermaßen verstanden....lach

PS. Hab mir übrigens aufgrund Deiner Empfehlung auch den Ladungsausgleicher bestellt, ist schon unterwegs......

Wird am WE eingbaut.

LG Treckermann
Titel: Re: Lagerung / Erhaltungsladung
Beitrag von: stefan am 18. Dezember 2015, 09:07
...moin,

...bei deinem mitlerweile fundiertem Wissen mal ne andere Frage: Ich hab noch eine
125A 6 Zellen Säurebatterie welche ich 3x im Jahr nachlade weil sie nur als Ersatz auf der Werkbank steht. Nun tritt nach dem Laden Batteriesäure aus an den bzw.
um die Pole herum. Der Säurestand ist NICHT zu hoch! Wie kommt sowas zustande?
Werde die wohl entsorgen müssen wenn es da keine Lösung gibt....

Gruß
Stefan
Titel: Polfett
Beitrag von: Lillifee am 18. Dezember 2015, 12:50
Zitat von: stefan
Nun tritt nach dem Laden Batteriesäure aus an den bzw. um die Pole herum.


An der Stelle sollte selbst bei zu hohem Säurestand oder zur Gasung gebrachter Batterie nichts austreten - Dort ist schließlich keine Öffnung vorgesehen.

Ich vermute eine Alterungserscheinung des Kunststoffs (oder die Batterie ist einmal runtergefallen auf die Pole oder ...), wodurch sich feine Risse gebildet haben.

Wenn Dich der Säureaustritt nicht stört: Funktionieren tut sie doch trotzdem (vermute ich) ;).

Probiere doch die Pole neu abzudichten:
1. Pole und drumherum ordentlich saubermachen (mit Zahnbürste + Backpuler bzw. Natron + etwas Wasser schrubben, mit klarem Wasser nachspülen, trockenreiben)
2. Abdichten mit was Du im Hause hast (Silikon, Dichtmasse, ...)
3. Abdichten mit Polfett.
Alternativ Vaseline - Ist nämlich genau das Gleiche. B)

Im Übrigen Polfett:

1. Das Einschmieren der Pole mit Polfett stammt noch aus der Zeit, als die (zum Teil ungeregelten) Limas die Batterien regelmäßig zum Kochen / Gasen brachten.
Das Fett diente dazu, die Batterieanschlüsse vor Säurespritzern zu schützen, die  zumindest damals ohnehin stark von Oxidation bedroht waren/sind (da dort häufig auch ein Wechsel von edlerem auf unedleres Metall) - was die Säure dann noch einmal fördern würde.

2. Es ist - obwohl in der Praxis weit verbreitet - ein absoluter Unsinn (!!!), zuerst alles (die Pole, Klemmen, ...) dick mit Fett einzuschmieren und erst dann zusammenzubauen.
Fett leitet nun einmal nur schlecht bis gar nicht (Wer es nicht glaubt kann gerne einmal mit dem Multimeter den Widerstand in einem Pott Vaseline oder Polfett messen).
Wenn jemand schon Polfett verwendet dann bitte zuerst alles zusammenbauen / guten Kontakt herstellen und erst anschließend über alles eine dicke Schicht drüber, um damit die Kontaktstelle als Ganzes gegen Einwirkungen von außen zu schützen.

Aber eigentlich braucht man das Zeug heute nicht mehr (Batteriepole meist verzinkt, Verwendung geschlossener Batterien, Batterien werden von der heute gebräuchlichen Ladesteuerung nicht mehr zum Kochen gebracht, ...)

Polfett eignet sich aber vielleicht zum Abdichten von Rissen im Batteriegehäuse. :D:D:D

:)-D

Gruß
Lillifee
Titel: Re: Polfett
Beitrag von: stefan am 18. Dezember 2015, 14:13
...ahaaa....ok. Risse sind keine da, aber da die Pole auch nur gesteckt sind kann
deine Vermutung mit Alters-Schrumpfen hin kommen. Abdichten mit polfett sofern
das reicht. Da die Säure oberhalb des Säurestandes austritt, nachdem die Batt.
geladen war und wieder abgeklemmt scheint ja ne Art Kapilarwirkung aufgetreten zu sein 8-)....ich schmier die Pole an den Nahtstellen wo sie im Gehäuse montiert sind
mal mit dem Polfett ein. mal sehen was passiert.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Polfett
Beitrag von: Lillifee am 19. Dezember 2015, 09:22
Moin stefan!
Zitat von: stefan
aber da die Pole auch nur gesteckt sind


Das System kenne ich offen gesagt so gar nicht (Ich kenne das nur so dass die Pole mit dem Gehäuse vergossen oder zumindest durch dieses abgedichtet sind)

-> Wie sieht sowas denn aus? Hast Du da einmal ein Foto oder einen Link?

Da scheint ja die Sollbruchstelle quasi vorprogrammiert:
An die Pole sollte eigentlich (wegen der korrodierenden Wirkung) keine Säure kommen. 8-)

Gruß
Volker
Titel: Re: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Lillifee am 19. Dezember 2015, 09:24
Zitat von: Treckermann
PS. Hab mir übrigens aufgrund Deiner Empfehlung auch den Ladungsausgleicher bestellt, ist schon unterwegs......


:D - Gute Entscheidung! (tu) :)-D
Titel: Auszüge aus der "Behandlungsvorschrift für Batterien für militärische Anwendung"
Beitrag von: Lillifee am 19. Dezember 2015, 09:38
Hallo Mädels,

hier noch ein paar ergänzende Hinweise aus der

Behandlungsvorschrift für verschlossene Bleibatterien NBB 248 (12 V 100 Ah) nach VG96924 Teil 9

in der Zusammenfassung:

Für Batterien aus der Sonnenschein military dryfit-Reihe (http://www.accu-24.de/mediafiles/datenblaetter/exide-sonnenschein/andere/natoblock.pdf) wird folgendes hinsichtlich deren Ladung empfohlen:
(http://up.picr.de/24014162lk.jpg)
(Anmerkung: Unter -20°C und über 50°C sollte keine Ladung der Batterien vorgenommen werden)

Desweiteren sind der Vorschrift folgende Einbauhinweise zu entnehmen:

Dann zuerst den positiven Pol des Batteriesatzes und am Schluß den negativen Pol des Satzes am Verbraucher (Fahrzeug) anschließen.


Gruß
Lillifee (http://www.bsin-forum.de/images/smilies/smiley_emoticons_prinzessin2.gif)
Titel: Re: Auszüge aus der "Behandlungsvorschrift für Batterien für militärische Anwendung"
Beitrag von: Treckermann am 19. Dezember 2015, 23:01
Hallo Lillifee,

mein bestelltes Gerät sieht so aus.
Nochmals Danke für den guten Tipp.

(http://up.picr.de/24021274su.jpg)

lg Rainer
Titel: Re: Auszüge aus der "Behandlungsvorschrift für Batterien für militärische Anwendung"
Beitrag von: Lillifee am 20. Dezember 2015, 21:23
Oh - Sogar mit korekt gedrucktem CE-Zeichen auf der Anleitung: Respekt! X( ;) :D:D:D
Im Ernst: Freut mich - Ich hoffe das Ding tut dann in Zukunft auch seine Dienste genau so wie es sein soll. :)-D
Titel: Ausgleichsladung
Beitrag von: Lillifee am 20. Dezember 2015, 21:58
Ich übernehme keine Gewähr für nachfolgende Ladehandlungen - Jeder, der das an seinen Sonnenschein military dryfit (oder anderen Batterien) nachvollzieht, tut das auf seine eigene Verantwortung:

Denn es wird hier bewusst die Gasungsspannung der Batterien überschritten mit dem Ziel, die physikalische Struktur der Batterie zu verändern.
Auf einwandfreie Batterien angewandt können Schädigungen bis hin zum Totalausfall nicht ausgeschlossen werden.

(http://up.picr.de/24032079id.jpg)

Laut Exide:
"Ausgleichsladungen sind erforderlich nach Tiefentladungen (Vpc ? 1,75 V bzw. Vpb ? 10,5 V) ungenügenden Ladungen,
oder wenn die Spannungen einzelner Zellen oder Blöcke außerhalb der erlaubten Bereiche liegen
(im vorliegenden Fall: +0,2/-0,1 Vpc bzw. +0,49/-0,24 Vpb bei Erhaltungsladung 2,3 Vpc bzw. 13,8 Vpb).  

Sie sind folgendermaßen durchzuführen:  
Bis zu 48 Stunden bei max. 2,40 Vpc bzw. 14,7 Vpb bei 15-35°C.  
Der Ladestrom darf 35 A pro 100 Ah Nennkapazität nicht überschreiten.  
Die Zellen- bzw. Blocktemperatur darf niemals über 45°C steigen.
In diesem Fall muss die Ladung unterbrochen
oder auf Ladeerhaltungsspannung heruntergeschaltet werden,
um ein Absinken der Temperatur zu bewirken."

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at:5151/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)
Titel: Zusammenfassend ein paar Tipps für die Praxis
Beitrag von: Lillifee am 21. Dezember 2015, 09:20
1. Kauf und Einbau neuer Autobatterien

Nehmt am besten beim Kauf ein Multimeter mit und messt die Ruhespannung.
Diese sollte bei Raumtemperatur mehr als 12,35 V betragen (Bis ca. 13 V - Je höher, desto besser - 12,35 V entsprechen etwa einer zu 75% geladenen Batterie).
Liegt die Ruhespannung niedriger lieber Finger weg von dieser Batterie:
Es besteht die große Gefahr, dass ihr eine Batterie erwerbt, die bereits einen "Standschaden" wegen unsachgemäßer
Lagerung (d.h. ohne Kontrolle ihrer Ruhespannung und erforderlichenfalls Nachladung) in Form einer Sulfatierung erlitten hat -
Das sind dann erfahrungsgemäß meist die Batterien, die (Hersteller- und Typ-unabhängig!) bereits nach 2-3 Jahren ihren Geist aufgeben.

Oder fragt alternativ zumindest nach, wie die Batterien dort grundsätzlich gelagert und gepflegt werden:
Daraus ergibt sich meist auch bereits ein recht aussagekräftiges Bild. B)

Vor Einbau die Batterie(n) erst nochmal ans Ladegerät hängen und richtig volladen.
Pole und Klemmen vor dem Anschluss ordentlich säubern (z.B. mit einer Mischung aus Backpulver und Wasser - Nachspülen - Trocknen).
Zuerst die beiden 12V-Batterien zu einem 24V-Satz verbinden, dann Pluspol des Satzes, zum Schluss Minuspol anschließen.
Polfett ist dabei nicht erforderlich - Wer will, trägt es am Ende auf die bereits hergestellten Verbindungen auf
(Vorher zu fetten ist trotz häufiger Praxis kontraproduktiv da Polfett/Vaseline isolierend wirkt).

2. Pflege der Batterien während des Betriebs

Für ein langes Leben Batterien regelmäßig (ca. alle 1-2 Monate) Ruhespannung prüfen und bei Bedarf mit einem externen Ladegerät vollständig aufladen
-  Das gilt insbesondere auch während der Sommermonate (!):
Gerade hier besteht die Gefahr, dass die Batterien unbemerkt eine längere Zeit in nur teilgeladenem Zustand verbringen und dabei schleichend sulfatieren. Die Auswirkungen summieren sich und in irgendeinem Winter folgt dann das Resultat.

Beim Laden auf die Umgebungstemperatur achten:
Zwar ist davon auszugehen, dass jede handelsübliche 12V-Batterie heute grundsätzlich auf die von Limas üblicherweise generierten Ladespannungen von 13,8-14,4V ausgelegt ist (14,4 V sollte deshalb möglichst auch das verwendete Netz-Ladegerät bereitstellen) - Diese Werte beziehen sich allerdings auf Zimmertemperatur (ca. 20°C).
Bei Umgebungstemperaturen im einstelligen Bereich sind dagegen in der Regel Ladespannungen von um die 14,7 V optimal, über 30°C wiederum unter 14 V (Details siehe technisches Datenblatt der jeweiligen Batterie).
-> Entweder besitzt Euer Netz-Ladegerät dazu einen Temperaturfühler oder
das Ladegerät lässt sich auf "Niedrig-Temperatur-Betrieb" (= Erhöhung der Ladespannung) umschalten oder
Ihr ladet eben die Batterien eben am besten zu einem Zeitpunkt / in einer Umgebung, die einer Temperatur von 15-25 °C am Nähesten kommt (z.B. im Sommer über Nacht).

Anmerkung: Die Temperaturabhängigkeit gilt im Übrigen auch für die Erhaltungsladungsspannung / für Erhaltungsladegeräte.

Eine Erhaltungsladung ist für eine ordnungsgemäße Lagerung / Überwinterung von Batterien aber auch nicht zwingend erforderlich:
Voll geladene Batterien können nicht sulfatieren. Statt einer dauerhaften Erhaltungsladung kann die Ruhespannung der Batterien auch regelmäßig (ca. alle 1-2 Monate) geprüft und bei Bedarf nachgeladen werden - Das ist in den meisten Fällen sogar schonender für die zu lagernden Batterien.

Für zu einem 24V-Batteriesatz in Reihe zusammengeschaltete 12V-Autobatterien empfiehlt es sich weiterhin, diese regelmäßig einzeln mit 12V zu laden.

In gleichem Sinne ist im eingebauten 24V-Betrieb die Verwendung eines Ladungsausgleichers ratsam (Anmerkung: Diese werden schon seit zig Jahren in stationären Batterie-Anlagen wie Notstrom oder Solar eingesetzt, sind dort "technischer Standard" und basieren auf einer physikalisch nachvollziehbaren Wirkungsweise).

Dann solltet Ihr relativ lange Freude an Euren Batterien haben.

Die Angabe von standardmäßig erreichbaren Betriebsjahren ist schwierig:
Das Leben von Blei-Batterien wird normalerweise in Zyklen vollständiger Ent- und Beladungen bemessen und dieser Wert ist (Umgebungs-)temperaturabhängig.
Eine gute und gut gepflegte Batterie sollte aber selbst bei starker Nutzung mindestens fünf Jahre halten - Bei gutem Material, geringer Nutzung und guter Pflege sind sogar bis zu zwanzig Jahre und mehr möglich.

Wer darüber hinaus seinen Batterien noch etwas tun möchte setzt zusätzlich Pulser ein:
Ihre Wirkung ist allerdings umstritten, größeren Schaden können sie aber auch wieder nicht anrichten - Von daher spricht nichts gegen ihre Verwendung.

3. Grobe Beurteilung des Batteriezustandes (mit Hilfe eines einfachen Multimeters)

Nach Beendigung eines Ladevorgangs sollte die Batterie recht rasch auf eine Ruhespannung von 13,2V zurückgehen (ganz grob innerhalb der ersten 30 Minuten bis zu einer Stunde - Das ist unter anderem abhängig vom konkreten Batterietyp und dem Alter der Batterie: Gel-Batterien sind z.B. grundsätzlich etwas träger).
Anschließend sollte sich die Ruhespannung langsam bei einem Wert von 12,7-13,0 V einpendeln (ca. 12-24 Stunden nach der Ladung - Ebenfalls abhängig vom Batterietyp/Alter) und im Ruhezustand über einen längeren Zeitraum (ca. ein bis zwei Wochen) ungefähr gehalten werden können - Bei dann festgestellten Spannungen zwischen 12,8 und 13,0 V ist Eure Batterie "bumperl-fit".

Bei Abweichungen von diesen Richtwerten ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sich die betreffende Batterie langsam von Euch zu verabschieden beginnt:
Dem gegensteuern / Dieses hinauszögern könnt ihr dadurch, dass ihr die Batterie ein- bis mehrmals bis nahe der Entladeschlussspannung (10,5 V) entladet und anschließend sofort (!) wieder vollständig aufladet (= "Sanfte Methode" = "Batterie-Training") oder eine Ausgleichladung (Siehe oben - Ohne Gewähr! - = "Harte Methode" = "Rekonditionierung") vornehmt.

Ich wünsche Euch noch eine lange Freude an Euren Batterien! :)-D

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at:5151/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)
Titel: Re: Zusammenfassend ein paar Tipps für die Praxis
Beitrag von: Gandhi am 21. Dezember 2015, 12:17
Servus Volker ,
wenn ich das so lese , kann man davon ausgehen das 80 % (eher mehr) diesen Standschaden haben.8-)
Ich habe noch keinen Handel gesehen , der seine Batterien zwischendurch an ein Ladegerät hängt  , während der Verkaufszeit.!!!:S
Gruß Klaus
Titel: Anschauungs-Beispiel (Nicht Nachmachen!)
Beitrag von: Lillifee am 23. Dezember 2015, 19:02
N'Abend Mädels!

Ich hatte ja von Dennis zwei gebrauchte Sonnenschein Military dryfit 50 Ah aus Ex-Bundeswehrbeständen bekommen.
Beide wiesen bei Ankunft nur noch Ruhespannungen irgendwo um die 10 Volt auf - Also schon sehr tiefentladen.
Nachdem mir die Vorgeschichte der beiden Blöcke auch nicht bekannt war war eine entsprechend starke bis sehr starke Sulfatierung zu erwarten.

Also beide erst einmal nach dem im ersten Beitrag beschriebenen Verfahren schonend geladen und anschließend mit kleinerem Verbraucher wieder langsam bis nahe der Entladeschlussspannung entladen -
Und das dann mehrfach wiederholt.

Die eine besserte sich zusehends und wurde mittels dreier Ausgleichsladungen (gemäß Herstellervorgaben - s.o.) wieder einigermaßen fit gemacht.

Bei der anderen fiel aber die Ruhespannung bereits bei den ersten Versuchen leider immer wieder sehr schnell auf Werte unter 12 Volt sobald man das Ladegerät abklemmte - Die mehrfachen schonenden Ladungen und Entladungen zeigten keinerlei Auswirkungen.

Ich sah sie mir deshalb etwas näher an
(Achtung: Das ist keine Aufforderung zum Nachmachen! - Ich übernehme keinerlei Haftung. Blei-Säure-Batterien sind kein Spielzeug, es ist äußerste Vorsicht beim Umgang mit ihnen geboten: Säurefeste Handschuhe, ausreichender Augenschutz und alte Kleidung - möglichst dick - ist das Mindeste, was man im Interesse der eigenen Gesundheit dabei tragen sollte!).

Das hier ist das Objekt unseres Interesses:

(http://up.picr.de/24056356zm.jpg)

Auf der Batterie ist explizit vermerkt:

(http://up.picr.de/24056357wj.jpg)

D.h. wir hebeln nicht (!) mit einer ausreichend stabilen Spachtel und unter Anwendung sanfter Gewalt die beiden verklebten/verschweissten Kunststoffabdeckungen herunter ...

(http://up.picr.de/24056359oh.jpg)

... und entfernen anschließend auch nicht (!) mit einer 19er Nuss die Überdruckventile (was bei Sonnenschein im Gegensatz zu anderen Herstellern zerstörungsfrei erfolgen kann) ...

(http://up.picr.de/24056362wv.jpg)  

... um darunter das weißliche, grießlige Gel zu erblicken:

(http://up.picr.de/24056364zh.jpg)

Deshalb ist es uns auch nicht möglich, die Spannungen der Einzelzellen zu messen:

Spannung Zelle 1:

(http://up.picr.de/24056367yo.jpg)

Spannung Zelle 1 und 2:

(http://up.picr.de/24056368wl.jpg)

Spannung Zelle 1 bis 3:

(http://up.picr.de/24056370fw.jpg)

Spannung Zelle 1 bis 4:

(http://up.picr.de/24056371an.jpg)

Spannung Zelle 1 bis 5:

(http://up.picr.de/24056373iq.jpg)

Spannung Zelle 1 bis 6:

(http://up.picr.de/24056374ny.jpg)

Und da haben wir den Übeltäter:
Zelle 6 ist kaputt, sie weist nur noch eine Spannung, die gegen Null tendiert auf (Entladeschlussspannung einer Einzelzelle: 1,75 V).  :(

Die aus den Messungen resultierenden Einzelspannungen der Zellen im Überblick:
(http://up.picr.de/24056354vz.jpg)

Mit einer Ausgleichsladung (wie vom Hersteller beschrieben) ist hier nicht mehr weiterzukommen: Eine Ausgleichladung macht nur dann Sinn, wenn alle Zellen ungefähr dasselbe Spannungsniveau besitzen (wie in obigen Beispiel die Zellen 1-5).

Wenn dann könnte man theoretisch höchstens noch versuchen, diese Zelle einmal einzeln zu laden - Das ist aber konstruktionsbedingt nicht möglich -> Diese Batterie muß (leider) auf den Schrott wandern. (http://www.smiliemania.de/smilie132/00008551.gif)


Ansonsten hätte man auch noch - was man ja ebenfalls nicht (!) tun sollte - etwas destilliertes Wasser ...

(http://up.picr.de/24056357wj.jpg)

(http://up.picr.de/24056365wk.jpg)

... z.B. mit einer Spritze ...

(http://up.picr.de/24056366rg.jpg)

... in die Zellen füllen können.

Um z.B. so Verluste, die durch die Vornahme von Ausgleichsladungen, die mit einer leichten Gasung der Gel-Batterien einhergingen, auszugleichen. Zwar ist es so, dass bei Gel-Batterien (im Gegensatz zu Nass-Akkus) der an der positiven Elektrode gebildete Sauerstoff überwiegend nicht nach oben sondern durch kleine "Kanäle" im Gel zur negativen Elektrode wandert um dort umgehend wieder zu Wasser zu rekombinieren. Ein Teil des Sauer- und Wasserstoffs vergast allerdings dennoch bei jeder Ausgleichsladung (merkt man z.B. daran, dass die Zellen der dryfits leicht unter Druck stehen - Das ist konstruktiv auch so erwünscht).

"Ein bißchen Wasser" würde völlig reichen - Es würde dann langsam in das Gel "einsickern". Keinesfalls "randvoll" - Das wäre viel zu viel.
Wenn man nur "normale" Ladevorgänge und keine Ausgleichsladung an einer Gel-Batterie durchführt braucht man ohnehin kein Wasser nachfüllen (und sollte es auch nicht tun).

Aber wir sind ja ohnehin alle brav und tun so etwas wie hier beschrieben sowieso nicht. B)

Gruß
Lillifee (http://yoursmiles.org/msmile/girls/m0471.gif)
Titel: Re: Anschauungs-Beispiel (Nicht Nachmachen!)
Beitrag von: Pitter am 23. Dezember 2015, 22:52
Hey Volker,

Wie ist denn das Resultat der von dir mutwillig zerstörten Batterie? Hat die 6te Zelle schon wieder messbar mehr Saft, nachdem du KEIN Wasser nachgefüllt hast? :-D
Titel: Re: Anschauungs-Beispiel (Nicht Nachmachen!)
Beitrag von: mcwakewood am 23. Dezember 2015, 23:07
:P....über die Feiertage findet sich für mich bestimmt Gelegenheit,
in meine Keller-Werkstatt zu gehen und die Gel-Batterie die da seit so
 seit ca.einem Jahr vor sich hin vegetiert......"nicht" zu inspizieren.
Irgendwann hab ich die vergessen......werde berichten.


Ach ja.... ich fahr immer noch Iltis / fast täglich ....kein Batterieproblem.
Titel: Ursachenforschung: Sufatierung vs. Zell-Ausfall
Beitrag von: Lillifee am 24. Dezember 2015, 08:08
Moin Pitter!

Zitat von: Pitter

Wie ist denn das Resultat der von dir mutwillig zerstörten Batterie? Hat die 6te Zelle schon wieder messbar mehr Saft, nachdem du KEIN Wasser nachgefüllt hast? :-D


:D

Nein, Wasser nachfüllen hilft hier leider nicht mehr - Die Batterie ist hinüber. :(

Was ist das Problem dieser Batterie?

1. Möglichkeit: Sulfatierung

Ist eine Batterie sulfatiert, geht es häufig erst einmal darum (weil gleichzeitig zumeist äußerst tiefentladen), sie wieder "ladbar" zu machen:
Hierzu entweder geeignetes Netzteil oder altes Ladegerät dranhängen (alternativ obige Tipps zum Parallel-Laden ausprobieren) - Ob I- oder U-Kennlinie ist dabei erst einmal egal.
Dabei nur nicht "den Hammer rausholen": I bzw. U sollten immer in einem "schonenden" Lade-Bereich liegen (siehe Batterie-Datenblatt), sonst macht man meist mehr kaputt als es am Ende nützt - Wartet deshalb lieber die zwei bis drei Stunden länger bis das "moderne" Ladegerät die Batterie wieder erkennt.

Hat man diese erste Hürde überwunden und die sulfatierte Batterie ist wieder ladbar erreicht sie in der Regel nach Abschluss des (zumeist recht kurzen) Ladevorgangs gute bis sehr gute Ruhespannung - Eine vollgeladenene sulfatierte Batterie erkennt man auch nicht an ihrer Ruhespannung.

Das Problem sieht man tatsächlich erst unter Last:
Die Spannung bricht bei hoher Last extrem zusammen und die Batterie verliert selbst bei schonender Entladung sehr schnell an Ruhespannung.

Eine Sulfatierung wirkt wie eine Verringerung der Kapazität: Eine z.B. ursprünglich 50 Ah-Batterie kann sich dann wie z.B. eine 2 Ah-Batterie verhalten.

Hintergrund:
Bleisulfat bildet sich bei jeder Entladung - Sulfatierung in diesem Sinne gehört zum System. Das entstehende Bleisulfat an sich ist auch nicht das Problem: Es wird bei der Ladung ja wieder zurückverwandelt in Aktivmaterial (Blei/Bleioxid/Bleidioxid und Schwefelsäure) für die nächste "Entlade-Runde".
Das Problem am Bleisulfat ist, in welcher Form es in der Batterie vorliegt: Hat das Bleisulfat Zeit, bildet es große kristalline Strukturen, die nur noch eine geringe Angriffs-Oberfläche beim Ladevorgang bieten.

Ich hatte da einmal einen guten anschaulichen Vergleich gelesen:
Das Bleisulfat ist Holz, unser Ladegerät ein Feuerzeug, das gewünschte Ergebnis Asche (= Blei).
Liegt das Holz in Form von kleinen Holzspänen vor, lässt es sich relativ problemlos mit dem Feuerzeug in Asche umwandeln.
Dagegen einen Scheit Holz nur mit einem Feuerzeug anzünden zu wollen gestaltet sich als nahezu unmöglich: Der Holzklotz ist das Bild der "schädlichen" Sulfatierung.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, an den Holzscheit eine Dynamitstange (= Hohe Ladeströme bzw. -Spannungen) anzubringen, um ihn kleinzukriegen.
Das würden aber wiederum wohl die Wenigsten in einem geschlossenen Raum tun - Aber unsere Batterie stellt nun einmal genau so einen geschlossenen Raum dar -> Haltet Euch bei einer sulfatierten Batterie mit Extremwerten zurück, sondern gebt der ganzen Sache Zeit: Ihr habt einen Holzscheit und ein Feuerzeug, das dauert eben ein bißchen (= Konstantspannungsverfahren mit geringem I - Wenn es sein muss über mehrere Tage/Wochen).  

2. Möglichkeit: Zellausfall

Unsere Batterie hier ging nach dem Ladevorgang recht schnell auf eine ungewöhnliche Ruhespannung von ca. 11,4 V zurück.

An ein paar typischen Werten erkennt man, ob und wieviele Zellen (wahrscheinlich) komplett ausgefallen sind - Dann ist die Batterie leider meistens reif für den Sondermüll / die Verschrottung, da kann man dann zumindest bei Gel-bzw. AGM-Batterien nichts mehr machen (irreparable Gitterkorrosion oder ähnliches - Bei Nass-Akkus kann man es an der Stelle gegebenenfalls noch mit "Spülen" versuchen; das ist aber ein anderes Thema).



Hintergrund: Eine vollgeladene Zelle hat im Normalfall eine Ruhespannung im Bereich von 2,1 bis 2,15 V

Die Batterie hier stabilisierte sich wie gesagt nach Ende des Ladevorgangs immer relativ schnell auf einen Wert von ca. 11,4 V -
Also "ungewöhnlich". Deshalb hatte ich einmal die einzelnen Zellen gemessen (Ergebnis siehe oben).

Der ungewöhnliche Blockwert der Batterie ergibt sich nun hier durch Zelle 4: Diese wies unerwarteterweise eine außerordentlich hohe Ruhespannung von 2,35 V auf - Auf einen 6-Zellen-Block / eine 12V-Batterie hochgerechnet ergäbe das eine Ruhespannung von 14,1 V (!). Auch das ist nicht normal: Ich vermute, diese Zelle wäre die nächste gewesen, die in überschaubarer Zeit die Grätsche macht -> Diese Batterie ist reif für den Müll bzw. den Schrott (Gut - Ich hätte eigentlich noch einmal einen Tag warten müssen ob sich die Messwerte dann nivellieren: Aber bei solchen Extremwerten ist die Wahrscheinlichkeit doch äußerst gering, dass sich da noch viel in tut).

3. Möglichkeit: Elekrolyt-/Wasser-Mangel

Konkret zurück zu Deiner Frage:
Hätten sich dagegen die 11,4 V relativ gleichmäßig auf die Zellen verteilt - D.h. ca. 1,9 Vpc (Zur Erinnerung: Eine tiefentladene Zelle hat ungefähr 1,75 Vpc) - Dann hätte ich überall etwas Wasser nachgefüllt und es noch ein paar Mal mit "schonender Ladung" versucht, um die Zellen auf eine höhere Ruhespannung zu bekommen (anschließend Ausgleichsladung).

Wobei ich das natürlich nicht gemacht hätte denn ich halte mich selbstverständlich immer exakt an die Anweisungen auf der Batterie. B);)

Gruß
Volker

P.S.:
Wenn Ihr Euch die Fotos der Batterie genauer anschaut, werdet Ihr am Minuspol auch ein paar kleinere Schweißperlen erkennen.
Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass mit der betreffenden Batterie in der Vergangenheit nicht ganz schonend umgegangen wurde:
Hier muss es beim Anschluss schon einmal den ein oder anderen Lichtblitz gegeben haben.
Aber dieses "Pol-Schadbild" alleine ist halb so wild:
Blei-Akkus können in dieser Richtung nämliches einiges ab - Sie sind schließlich darauf ausgelegt, in kurzer Zeit hohe Ströme zu liefern. Selbst ein kurzzeitiges Kurzschliessen der beiden Pole macht in der Regel einem Blei-Akku nichts aus (bzw. sollte es zumindest nicht). :)-D
Titel: Re: Anschauungs-Beispiel (Nicht Nachmachen!)
Beitrag von: Lillifee am 24. Dezember 2015, 10:52
Zitat von: mcwakewood
:P....über die Feiertage findet sich für mich bestimmt Gelegenheit,
in meine Keller-Werkstatt zu gehen und die Gel-Batterie die da seit so
 seit ca.einem Jahr vor sich hin vegetiert......"nicht" zu inspizieren.
Irgendwann hab ich die vergessen......werde berichten.


:D Da bin ich einmal gespannt wenn Du nicht berichten wirst was Du nicht getan hast - Oder so ... ;):D:)-D

Zitat von: mcwakewood
Ach ja.... ich fahr immer noch Iltis / fast täglich ....kein Batterieproblem.


So soll's sein. (tu)
Titel: Re: Anschauungs-Beispiel (Nicht Nachmachen!)
Beitrag von: Lillifee am 31. Januar 2016, 21:23
N'Abend Mädels!
Zitat von: Lillifee
Und da haben wir den Übeltäter:
Zelle 6 ist kaputt, sie weist nur noch eine Spannung, die gegen Null tendiert auf (Entladeschlussspannung einer Einzelzelle: 1,75 V).  :(
[...]
Wenn dann könnte man theoretisch höchstens noch versuchen, diese Zelle einmal einzeln zu laden - Das ist aber konstruktionsbedingt nicht möglich
-> Diese Batterie muß (leider) auf den Schrott wandern. (http://www.smiliemania.de/smilie132/00008551.gif)


Man bräuchte zudem eine Spannungsquelle, die recht stabile und exakte 2,4 bis 2,45 Volt liefert (ergibt hochgerechnet auf einen 6-Zellen-Block die "typischen" 14,4 bis 14,7 Volt für die Ladeschlussspannung / das Erreichen der Gasungsspannung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur) - Dafür käme eigentlich nur ein recht gutes Labornetzteil in Frage.
Sowas hab' ich aber leider nicht. :(

Stattdessen hatte ich das hier in einer meiner Krusch-Kisten entdeckt:

(http://up.picr.de/24452263zd.jpg)

Ein 3,7 V-Lade-Netzteil von einem alten Nokia-Handy.

3,7 V sind zum Laden einer Zelle allerdings viel zu viel (Das entspräche hochgerechnet auf einen 6-Zellen-Block schließlich einer Ladespannung von 22,2 Volt! ::o).

Ich habe es trotzdem verwendet - Wobei gleichzeitig auch ein starker 12V-Verbraucher an den kompletten Block gehängt wurde (quasi zum Ausgleich).
Der Versuchsaufbau zur Zellen-Einzelladung einer handelsüblichen Autobatterie erinnert dabei schon etwas an "Jugend forscht" :D;):

(http://up.picr.de/24452264ss.jpg)

Das Netzteil dient(e) quasi als "Stützspannung" damit die problematische Zelle bei der Entladung des Blocks bis zur seiner Entladeschlussspannung von ca. 10,5 V nicht vielleicht sogar noch umgepolt wird.

Ergebnis nach dem anschließenden ganz normalen Wiederaufladen (nach insgesamt drei kompletten Durchläufen):
Aktuell hält der Block überraschenderweise wieder ganz gut die Spannung:
Wir liegen vier Tagen nach Ladeende bei etwa 12,4 bis 12,5 Volt - Mit von Durchgang zu Durchgang zunehmend auf einer höheren Spannungsebene stabilisierender Tendenz.

-> Möglicherweise ist (war) Zelle 6 auch nur extrem sulfatiert - Dann wäre der Block (nach ein paar weiteren Durchläufen) auf diese Art und Weise ja vielleicht doch noch zu retten. :)-D

Gruß
Lillifee
Titel: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Lillifee am 01. Februar 2016, 17:52
N'Abend die Damen!

Eigentlich wird der ELV PB500 (http://www.elv.de/elv-power-brick-pb-500-bleiakku-informationssystem-mit-aktivator.html) als sogenannter Batterie-"Pulser" bzw. -"Aktivator" verkauft:

(http://up.picr.de/24458622rj.jpg)

Ob die Dinger wirklich etwas helfen oder nicht - Keine Ahnung.
Das soll hier auch gar nicht das Thema sein.

Den PB500 zeichnet ein Merkmal gegenüber anderen Pulsern aus:
Er besitzt eine LCD-Anzeige, die man in drei Modi umschalten kann (Siehe blauer Pfeil im Bild unten).

Der erste (und gleichzeitig der Standard-) Modus zeigt irgendwelche Prozente an, die in meinen Augen völliger Quark sind. B) :D:D:D
Der dritte Modus zeigt an, wieviel Ampere beim letzten Entlade-Impuls der Batterie entnommen wurden (normalerweise knapp 100 A) - Nun ja, nettes Gimmick.

Am interessantesten finde ich den zweiten Modus:
Er zeigt im Grundzustand die Ruhespannung der Batterie an (s.u. links - Ich habe den Wert mit einem guten Multimeter überprüft: Passt ganz gut - Es wird allerdings immer aufgerundet).
Beim Entlade-Impuls (rote LED blitzt auf) wird kurz (für ca. 1-2 Sekunden) angezeigt, auf welche Spannung die Batterie dabei eingebrochen ist (s.u. rechts).

(http://up.picr.de/24458621sg.jpg)

Selbst gute Standard-Multimeter sind für eine derartige Messung (normalerweise) zu träge.

Mit dem Ding kann man damit ganz gut abschätzen, "wie gut" die jeweilige Batterie noch ist (= wieviel Kapazität noch vorhanden ist):
Bei "Einbruchs-Werten" über 10 Volt braucht man sich noch keine größeren Gedanken machen - Die Batterie ist noch o.k.
(Je geringer der Spannungseinbruch natürlich um so besser: Eine neue "gute" Batterie bricht beim Startvorgang nur um ca. 1 Volt bzw. knapp darüber ein - Je älter / verschlissener um so mehr).

Kritisch wird's ab dem einstelligen Bereich:
Einbrüche auf 9,x Volt reichen bei vielen Autos jedoch immer noch aus, den Motor zu starten, unter 9 Volt ist dann aber meist Schicht im Schacht.

Was ich sagen will:
Mit dem kleinen Ding ausgestattet kann man z.B. auch unter den Batterien beim Schrotti "Jede für 20 €" recht passabel die Spreu vom Weizen trennen ... B) :)-D

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at:5151/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)
Titel: Re: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Maxi am 06. Februar 2016, 13:47
Hallo,

das mit der Ladung nur einer Zelle finde ich eine gute Idee, man könnte an das Netzteil noch eine Diode klemmen und hätte so eine Ladespanung von ca.3v.
Das hätte den Vorteil, das die Zelle vielleicht durch die erhöhte Spannung doch noch Ladung annimmt.
Eine Aktivierungsladung eines guten Kfz-Ladegerätes, geht auch kurz mit ca. 16V Spannung auf die Batterie, um sie zu "erwecken".
Ich habe mir nach einem Novitec Megapulse, der mein Haus wegen zu kleiner Wirkung wieder verlassen hat, dieses hier zugelegt:(http://up.picr.de/24501480js.jpg)

nachdem ich mir das:http://www.microcharge.de/index.php?option=com_content&view=article&id=75&Itemid=62
durchgelesen habe.

Meine Patienten sind:
eine Bundeswehr 45AH Batterie mit dem gleichen Problem wie die von Lillifee.
eine 80AH Versorger Batterie aus einen T5,die nach vier                       Jahren Zyklenbetrieb stark Sulfatiert ist.
Zuerst kommt die 80AH dran, dauert allerdings bis zu vier Wochen....

Gruß Klaus
Titel: Re: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Lillifee am 07. Februar 2016, 09:23
Moin Klaus,

Zitat von: Maxi
das mit der Ladung nur einer Zelle finde ich eine gute Idee, man könnte an das Netzteil noch eine Diode klemmen und hätte so eine Ladespanung von ca.3v.
Das hätte den Vorteil, das die Zelle vielleicht durch die erhöhte Spannung doch noch Ladung annimmt.
Eine Aktivierungsladung eines guten Kfz-Ladegerätes, geht auch kurz mit ca. 16V Spannung auf die Batterie, um sie zu "erwecken".


Ja - Das wäre eine Idee: Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, die Ausgangs-Spannung (auf irgendeine Art und Weise - Spannungsteiler o.ä.) noch etwas zu reduzieren.
Aber im Prinzip aus den selben Überlegungen heraus, wie Du sie schilderst, hatte ich mich dann doch dazu entschlossen, erst einmal auszuprobieren, ob die Zelle überhaupt noch irgendeine Ladung annimmt - Wenn's bei der hohen Spannung zu arg gasen sollte kann man sie ja immer noch reduzieren.
Blei-Akkus sind in der Beziehung ja zum Glück keine Weicheier - 'Ne kurze Gasung hat noch keinen umgebracht. B)

Zitat von: Maxi
Ich habe mir nach einem Novitec Megapulse, der mein Haus wegen zu kleiner Wirkung wieder verlassen hat, dieses hier zugelegt:

(http://up.picr.de/24501480js.jpg)

nachdem ich mir das:http://www.microcharge.de/index.php?option=com_content&view=article&id=75&Itemid=62 durchgelesen habe.


Oh - Das ist ja prima X(: Diesen Power Pulser hatte ich nämlich auch schon im Auge da er im Gegensatz zu anderen Pulsern mit Lade- und nicht mit Entlade-Impulsen arbeitet.

Entlade-Impulse kann ich mir als Prophylaxe, d.h. als vorbeugende Maßnahme eines "gesunden" Akkus gegen Sulfatierung, noch vorstellen - Wie man damit allerdings per Entladung eine bereits bestehende Sulfatierung (s.u.) wieder beseitigen können soll ist mir nicht so ganz schlüssig: Lade-Impulse  schon eher.
 
Zitat von: Maxi
Meine Patienten sind:
eine Bundeswehr 45AH Batterie mit dem gleichen Problem wie die von Lillifee.
eine 80AH Versorger Batterie aus einen T5,die nach vier                       Jahren Zyklenbetrieb stark Sulfatiert ist.
Zuerst kommt die 80AH dran, dauert allerdings bis zu vier Wochen....


Was in Monaten oder gar Jahren gewachsen ist ...
(z.B. http://www.elektronikinfo.de/strom/bleiakkus.htm#Blei_Sulfatierung )
... lässt sich eben nicht mal schnell in fünf Minuten wieder rückgängig machen (wenn's überhaupt klappt).
Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungswerte - Lass es uns bitte wissen: Wenn das Ding was taugt besorge ich mir auch einen. :)-D

btw.: Welche Zelle(n) ist/sind denn bei Dir "auffällig"?
Evtl. lässt sich eine Systematik erkennen: Bei meinen baugleichen Sonnenschein-Akkus liegen nämlich die schwächelnden Zellen immer jeweils nahe am Minus-Pol des 12V-Blocks.

Gruß
Lillifee (http://www.chatterzone.at:5151/sys/smiley/Y7nTKpNJ3ESLCoOysDOh)

P.S.: Ich finde das Forum von Tom auch grundsätzlich gar nicht übel: http://www.microcharge.de/forum/
Titel: Re: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Maxi am 08. Februar 2016, 19:10
Hallo zusammen,

Zitat von: Lillifee


Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungswerte - Lass es uns bitte wissen: Wenn das Ding was taugt besorge ich mir auch einen. :)-



So, seit Sonntag 07.02. hängt die 80AH Batterie am Pulser, es leuchtet die grüne LED, was eine Pulsspannung zwischen 17-23V anzeigen soll.
Ich melde mich wen der Vorgang beendet ist.;)

Zitat von: Lillifee


btw.: Welche Zelle(n) ist/sind denn bei Dir "auffällig"?
Evtl. lässt sich eine Systematik erkennen: Bei meinen baugleichen Sonnenschein-Akkus liegen nämlich die schwächelnden Zellen immer jeweils nahe am Minus-Pol des 12V-Blocks.

Gruß
Lillifee


Bei Meiner hat die erste Zelle am Pluspol nur noch ca.0,5v Spannung.
Der Akku war noch nie eingebaut, ich habe ihn gelegentlich immer geladen, doch nun will er nicht mehr und die Spannung bricht nach einer Ladung wieder auf ca.11,5V ein.
Vielleicht probiere ich hier auch einmal eine "Einzelladung" mit einer leicht erhöhten Spannung.

Gruß Klaus
Titel: Re: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Lillifee am 10. Februar 2016, 06:58
Moin Klaus!

Zitat von: Maxi
So, seit Sonntag 07.02. hängt die 80AH Batterie am Pulser, es leuchtet die grüne LED, was eine Pulsspannung zwischen 17-23V anzeigen soll.
Ich melde mich wen der Vorgang beendet ist.;)


Na dann - Gutes Gelingen! (:D

Zitat von: Maxi
Bei Meiner hat die erste Zelle am Pluspol nur noch ca.0,5v Spannung.


o.k. - Dann also keine "Regel" B);):D

Zitat von: Maxi
Der Akku war noch nie eingebaut, ich habe ihn gelegentlich immer geladen, doch nun will er nicht mehr und die Spannung bricht nach einer Ladung wieder auf ca.11,5V ein.
Vielleicht probiere ich hier auch einmal eine "Einzelladung" mit einer leicht erhöhten Spannung.


Da die Zelle noch Spannung hat liegt hier jedenfalls kein Zellenschluss vor - Von daher lohnt sich auf jeden Fall der Versuch:
Und nicht zu früh aufgeben - Ich war jetzt auch schon ein paar Mal drauf und dran meine Batterie mit den ähnlichen Symptomen auf den Müll zu werfen.
Nach der mehrfachen Wiederholung einer Kombination aus Zell-Einzelladung und Entladung des kompletten Blocks mit "Stützspannung" auf der schwachen Zelle (und anschließendem Wiederaufladen) wird meine wieder zusehends besser - Ich berichte voraussichtlich am WE noch einmal, wie dann der aktuelle Stand bei mir ist. :)-D

Gruß
Lillifee (http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_prinzessin2.gif)
Titel: Re: Kleine Empfehlung zur Beantwortung der Frage "Wie gut sind meine Batterien noch?"
Beitrag von: Lillifee am 10. Februar 2016, 07:37
Zitat von: Maxi
Vielleicht probiere ich hier auch einmal eine "Einzelladung" mit einer leicht erhöhten Spannung.


Nachtrag:

1. Da meine Batterien leider allesamt keine Klarsicht-Gehäuse besitzen B) (und ich sie auch nicht aufsägen oder -sprengen wollte, um mich zu versichern) - Ich vermute auf Grund meiner Messungen folgenden schematischen Aufbau der Sonnenschein Military Dryfit:

(http://up.picr.de/24543840ze.jpg)

(Deshalb sieht man auch auf meinen vorherigen Bildern, dass ich mein 3,7 V-Netzteil zwischen dem Minuspol der Batterie und der zweiten ! "Nachfüll-Öffnung" von oben angeschlossen hatte, um meine problematische "Zelle 6" nachzuladen / zu stützen)

2. Bei meinen Sonnenschein Military Dryfit ist nach dem Öffnen der Verschlüsse jeweils links ein kleiner Metallsteg vorhanden (Roter Pfeil), an welchem man sich je Zelle schön "andocken" kann:

(http://up.picr.de/24543835dz.jpg)

In meinen Augen der bessere Ansatzpunkt als mit irgendetwas irgendwie "in der Pampe" darunter herumzufummeln.

:)-D

Gruß
Lillifee
Titel: Re: Blei-Akkumulatoren: Ein paar Hintergrundinfos und ein Tipp zum Laden mit intelligenten Ladegeräten
Beitrag von: Maxi am 06. Dezember 2016, 10:46
Hallo,

ich hole den Thread wieder hoch um nach fast einem Jahr mit dem Power-Pulsar von Microcharge meine Erfahrung zu berichten.

Die BW-Gelbatterie hat er nicht mehr retten können, eine Zelle war schlecht und die hat er nicht mehr erweckt.
Aber eine 80AH Versorgungsbatterie deren Kapazität sehr schlecht war betreibt jetzt eine 12V Hebebühne ohne Probleme!
Weiter ist mir im April die 60AH Starterbatterie (4Jahre alt) im T5 mit zusammengebrochen, nach 4 Woche Kur wurde Sie wieder eingebaut und verrichtet auch jetzt bei Minusgraden ohne Probleme ihren Dienst.

Als Voraussetzung sollte eine schwächelnde Batterie ca.1-2Std nach einer Vollladung noch zwischen
11v und 12,5V liegen, um eine defekte Zelle auszuschließen. Natürlich könnte man auch durch mehrmaligen Be-und Endladen oder anderen Tricks versuchen die Zelle wieder zu erwecken und mit dem Power-Pulsar die Batterie wieder regenerieren. Das kostet aber viel Zeit und der Erfolg ist nicht sicher.
Am besten sind Akkus mittleren Alters, oft kommt die Schwäche auch von einer seltenen Benutzung,hier hilft der Pulser.  
Natürlich dürfte die Regeneration irgendwann nicht mehr funktionieren, wenn die Batterie einfach ihr Alter erreicht hat, dann sollte sie zum Entsorger.

Negativ ist vielleicht die Länge der Regeneration von ca.3-4Wochen, aber dazu steht auch etwas in der Beschreibung. Weiter sind Zustands-LED´s (grün,gelb,rot) eingebaut die den Fortlauf der Kur anzeigen sollen, das funktioniert bei meinem eher nicht, sondern es leuchtet nur immer die grüne LED. Das wichtigste ist aber ja die Kapazitätssteigerung und die funktioniert.

Mein Fazit ist im Großen und Ganzen positiv, eine Leistungssteigerung durch den Pulser ist deutlich zu spüren. Meiner Meinung  nach kann damit so einiger Batterie neues Leben eingehaucht werden.
Beim Iltis z.B. in der Winterpause.

Gruß Klaus

PS: Ich habe keine direkte Verbindung zum Hersteller, es soll auch keine Werbung sein, sondern nur ein Erfahrungsbericht