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Iltis-Forum => Akute technische Probleme/Fehler und deren Lösungen => Thema gestartet von: Henties am 27. April 2012, 19:22
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Heute bei ca 95km/h, Öl-temp 110, plötzlich ein kreischendes Geräusch aus Richtung vorne rechts. Gleichzeitig ging die Öldruck-Warnlampe an. Ich habe den Motor sofort ausgeschaltet und ausrollen lassen. Die Besichtigung ergab: kein merklicher Ölverlust, keine äusserlich erkennbaren Schäden. Motor startete wieder problemlos, ab ca 65 km/h setzte ein pfeifendes Geräusch ein, das bei Verringerung der Geschwindigkeit wieder verschwand. Nach ca 1 Std Fahrt habe die die Geschindigkeit versuchsweise wieder gesteigert - ohne irgendwelche Probleme. Konnte dann mit ca 100 km/h ohne weitere Vorkommnisse und ohne ungewöhnliche Geräusche nach Hause fahren. Auch ein Leistungsabfall war nicht erkennbar. Was hat der Turbo? Kennt jemand das Phänomen? Danke?
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Ein einsetzendes Pfeifen (bei mir z.B. im 4. Gang ab 50 km/h ) ist normal, da setzt der Turbo halt ein (analog bei dieser Drehzahl in den unteren Gängen ).
Wenn´s aber so dramatisch ist, wie Du beschreibst:
(http://up.picr.de/10297667ww.jpg)
Diese fünf Schellen lösen und die Luftzufuhr zur Verdichterseite des Laders entfernen. (Schelle Nr. 5 versteckt sich ein wenig hinter der Ölleitung).
Dann kannst Du mal das Lagerspiel an der Turboladerwelle vorsichtig erfühlen. Einige Zehntel Millimeter sind tolerierbar/normal. Manchmal laufen die Dinger sogar mit einigen Millimetern Spiel.
Du wackelst also vorsichtig axial, sowie radial und schaust, ob die Welle sich glatt drehen lässt. Schlägt das Verdichterrad ans Gehäuse oder eiert wie auch immer is der Turbo wohl hin.
Gruß
Markus
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....Danke, Markus, ich werd' das prüfen. Mir fällt auf, dass die Blech-Abdeckung in deinem Bild )rechts neben Pfeil "1" bei mir gar nicht vorhanden ist. Was ist das? Ist das wichtig?
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Ich bin jetzt nach deiner Anleitung vorgegangen. Gynäkologischer Befund: das Turbinchen dreht frei, axiales Spiel ist gar nicht, radiales Spiel gerade noch fühlbar. Anschliessende Probefahrt ergab auch nichts, Höchstgeschwindigkeit wird problemlos erreicht. Was mich immer noch ziemlich irritiert ist, das beim Auftreten des Geräuschs der Öldruck ebenfalls plötzlich abfiel, jetzt aber anscheinend alles wieder normal ist. Ist das erklärbar?
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....Danke, Markus, ich werd' das prüfen. Mir fällt auf, dass die Blech-Abdeckung in deinem Bild )rechts neben Pfeil "1" bei mir gar nicht vorhanden ist. Was ist das? Ist das wichtig?
Wärmeschutzblech, wenn das nicht da ist, ist das auch kein Beinbruch. Innen zur Ansaugbrücke sollte auch eins sein, um der Brücke nicht großherrlich Wärme zu übertragen und die Leistung zu schmälern. Die hab ich aus Dödeligkeit damals, als ich den Kopf gemacht hab, vergessen. Nachträgliches Einbauen ist (zumindest meiner Meinung nach) unmöglich. Hab mich geärgert, aber es so gelassen, weil der Diesel nicht so schrauberfreundlich ist.
So, Dein Turbo scheint fit zu sein. So sollte es auch sein mit dem Spiel.
Bist Du Dir sicher, daß das Geräusch vom Turbo her kam? Kennst Du das schöne Quätschen, das der Ölsummer macht? Das macht er immer dann, wenn man´s gar nicht gebrauchen kann: Warnsummen und die Öldrucklampe geht an...schöner Schrecken für den, der´s nicht kennt. Der Ölsummer sitzt zusammen mit den anderen Relais auf der Schraubleiste unter dem Lenkrad. Wenn Du daran wackelst, kann es passieren, daß Du diesen Warnton auslöst, inklusive Öldruckkontrolle "an".
Vielleicht wars das?
Gruß
Markus
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Wie schon erwähnt, Turbo scheint fit zu sein.
Als nächstes Öldruckwarner prüfen. Sollte der eine Macke haben, kannst Du es so lassen, oder musst wohl das Relais tauschen. Möchte nicht wissen, was das kostet...
Wenn ich das Geräusch gehört hätte, hätte ich Dir gleich sagen können, ob´s der Summer war. Wie gesagt, netterweise geht dabei die Ölwarnleuchte mit an...
Abhilfe: Wenn Du weißt wo der Summer sitzt, am Stecksockel wackeln, bis es aufhört (rustikale Abhilfe zumindest...mittlerweile boxe ich immer in die Elektrik...Wum versteht das und fährt dann artig weiter...:D)
Markus
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Ö L S U M M E R? Ich wusste gar nicht, dass ich so was hab :-)). Das "Geräusch" war allerdings metallisch, so als ob eine alte Kreissäge in einen Blecheimer geht. War auch richtungsmässig eindeutig von "draussen", rechts vorne.
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...Elektrik ist, weiss Gott, auch nicht meine Welt. Werd' mal nachsehen, ob ich was find', das "summ summ" macht.
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...Elektrik ist, weiss Gott, auch nicht meine Welt. Werd' mal nachsehen, ob ich was find', das "summ summ" macht.
Nene, das Geräusch ist viel erbärmlicher, von wegen summ summ. Määäääähhhh trifft es eher :D. Ein einziger konstanter Ton...(heisere Katze, die gerade von einer Dampfwalze überfahren wird...;)) Solltes Du an Sekundenschlaf leiden, das Geräusch macht Dich wieder fit...:D
Markus
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OK, kann sein, dass ich die Katze überfahren hab! Ich hab in der Leiste 4 Kästchen. Der 2. v. li ist länger, hat nicht das "Relais" Symbol aufgedruckt. Isser das? Der Öldruckschalter wäre vielleicht der Betrachtung wert. Schon immer dauert es ziemlich lange (ca 6-7 sek.) bis er bei Kaltstart die Lampe ausmacht. Gestern, vor dem "Vorfall" hat es deutlich länger, vielleicht 10 sek, gedauert. Ich hab es darauf geschoben, dass das Auto 2 Wochen unbenutzt gestanden hat.
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OK, kann sein, dass ich die Katze überfahren hab! Ich hab in der Leiste 4 Kästchen. Der 2. v. li ist länger, hat nicht das "Relais" Symbol aufgedruckt. Isser das? Der Öldruckschalter wäre vielleicht der Betrachtung wert. Schon immer dauert es ziemlich lange (ca 6-7 sek.) bis er bei Kaltstart die Lampe ausmacht. Gestern, vor dem "Vorfall" hat es deutlich länger, vielleicht 10 sek, gedauert. Ich hab es darauf geschoben, dass das Auto 2 Wochen unbenutzt gestanden hat.
Ist es der zweite? Kann ich jetzt so adhoc nicht mal sagen, der wievielte es ist. Ich mach heut abend mal ein Foto.
Allerdings: Das ist nicht der Öldruckschalter !!! Der Diesel hat zwei, der zweite sitzt hinten am Kopf und bis der schlußendlich schaltet, dass die Lampe ausgeht, das dauert ein wenig (wohl auch ölviskositätsabhängig, ich hab 15W40...das dauert dann halt.)
Gruß
Markus
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...schonklar, dass das NICHT der Schalter ist. Da hab ich mich unklar ausgedrückt. Bei mir sieht das ganze sooo aus : ](http://up.picr.de/10301452ij.jpg) (http://up.picr.de/10301452ij.jpg[/img)
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Man kann den Summer auch testen in dem man die Öldruckschalter brückt, Schrauberzieher vom Kontakt zum Bloch(Masse). Nur das du das mal gehört hast, klingt echt fies.
Die zivilen Motoren dieser Baureihe hatten auch das Problem das in der Ölpumpe ein Überdruckventiel sitzt dessen Feder lahm wurde was beim Gas wegnehmen unter Last dazuführte das der Öldruck zu schnell abfiel und der Summmer zu sumpern begann. Allerdings soll die Ölpumpe im 1C anders gebaut sein um auch am Steilhang zu fördern.
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Mein erster Satz im Beitrag:
streiche: Bloch
setze : Block
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...schon klar! Wer Rechtschreibfehler findet darf sie auch behalten :-))
Ich werd' das ausprobieren.
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...anscheinend hab' ich die fiese Katze doch überfahren: Beim Schalter überbrücken geht die Lampe an, es bleibt aber angenehm still.
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Es gibt zwei Schalter::o, irgendwann mußer Summen.
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..ich war an dem Schalter, der sich am Kopf an der Seite zur Spritzwand befindet. Wo finde ich denn den anderen?
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Im Ölfilterhalter, aber ich sehe gerade das, das ein Ölthemperaturschalter ist.
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Im Ölfilterhalter, aber ich sehe gerade das, das ein Ölthemperaturschalter ist.
Nur der vordere Schalter stirnseitig ist der Temperaturschalter. Der ETKA führt den zweiten Schalter (Öldruckschalter) nicht auf, nur eine "Verschlußschraube".
Hier isser nun, gut getarnt....
(http://up.picr.de/10311552ht.jpg)
Das ist der Temperaturschalter:
(http://up.picr.de/10311553ee.jpg)
Der einzige Nachteil beim Diesel: Man kommt pauschal an gar nichts ran, selbst fotografieren lässt er sich nicht gern...;)
Markus
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...super, Sherlock Holmes, Danke!
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Wenn Du den brückst, sollte es summen. Wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe sind die Schalter auch unterschiedlich. Dieser hier unten ist ein "Schließer", d.h. schließt bei anliegenden Öldruck. Gebrückt sollte der "irritiert" sein und warnen.
Der Schalter oben am Kopf ist dann ein "Öffner".
Gruß
Markus
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...hab' den Schalter "das isser" gebrückt. Weder bei laufendem Motor noch bei stehendem (Zündschalter in Stellung "Fahrt") eine akustische oder optische Reaktion. Vielleicht ist das Ding ja vor Schreck kaputt gegangen.
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...hab' den Schalter "das isser" gebrückt. Weder bei laufendem Motor noch bei stehendem (Zündschalter in Stellung "Fahrt") eine akustische oder optische Reaktion. Vielleicht ist das Ding ja vor Schreck kaputt gegangen.
Dann bist Du ja ein Glückspilz, wenn er im A...imer ist. Vielleicht war das extreme Geräusch, das Du gehört hast der letzte Klang vom Defektgehen.
Markus
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...ein Glückspilz bin wohl vor allem, weil mein Turbo nicht kaputt ist. Jedenfalls vielen Dank für die Hilfe!
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Wenn Du den brückst, sollte es summen. Wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe sind die Schalter auch unterschiedlich. Dieser hier unten ist ein "Schließer", d.h. schließt bei anliegenden Öldruck. Gebrückt sollte der "irritiert" sein und warnen.
Der Schalter oben am Kopf ist dann ein "Öffner".
Gruß
Markus
Hin und wieder bau ich kleine Fehler und Fallstricke ein, um zu sehen, ob mein Auditorium auch bei der Sache ist !
Kinder ich kann Euch da keine gute Note ausstellen !! Als Dieselisten seid Ihr durchgefallen.
BEGRÜNDUNG: Wenn der untere Schalter ein "Schließer" ist, bringt eine Brückung bei laufendem Motor natürlich.....GAR NICHTS !!!! Hier muss dann eine Trennung der elektrischen Verbindung erfolgen !!!!
Es muss dann mindestens die Konrolleuchte aufleuchten ! Eigentlich sogar quätschen....
Oben (oberer Schalter) muss eine Brückung dann natürlich die Lampe angehen lassen und es muss summen.
So, für dieses Mal lass ich Euch das nochmal durchgehen...aber dass mir das ja nicht noch einmal vorkommt...;)
Gruß
Markus
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Das habe ich durchaus begriffen, Chefs, deshalb habe ich ja auch bei stehendem Motor (also kein Öldruck), Zündschloss in Stellung "Fahrt" gebrückt. Resultat: nix Licht, nix Bäääh. Beim Brücken des oberen Schalters bei laufendem Motor geht die Warnlampe an, aber auch kein Bäääh.
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Das habe ich durchaus begriffen, Chefs, deshalb habe ich ja auch bei stehendem Motor (also kein Öldruck), Zündschloss in Stellung "Fahrt" gebrückt. Resultat: nix Licht, nix Bäääh. Beim Brücken des oberen Schalters bei laufendem Motor geht die Warnlampe an, aber auch kein Bäääh.
Das ist ja nun völliger Quatsch: Bei Motor aus ist die Warnlampe ja eh an und es darf nichts quätschen (meiner macht das ab und an, aber das ist ja auch falsch !)
Ich bin damit mal zu VW gefahren: Fundamentale Erkenntnis: "...hmmm, bei "Motor aus" darf er ja gar nicht hupen..." Soviel hatte ich aber auch schon selbst erkannt....
Also: Oberen Scalter brücken, bei laufendem Motor ==> Warnlampe an und quätschen !
Unteren Schalter unterbrechen, bei laufendem Motor ==> Warnlampe an und quätschen !!!
Markus
P.S. Wenn Du das nochmal falsch machst, wird der Diesel vom 183er Forum entzogen...zunächst mal auf Zeit....;)
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OK, OK, bitte um Vergebung. Aber nochmal der Status quo: Oberer Schalter gebückt bei laufendem Motor: Lampe an UND Stille, Silenzio.
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OK, OK, bitte um Vergebung. Aber nochmal der Status quo: Oberer Schalter gebückt bei laufendem Motor: Lampe an UND Stille, Silenzio.
Ja, das stimmt mich nachdenklich, richtig ausgeführt aber kein Ton? Müsste etwas im Argen liegen...vielleicht tatsächlich Summerschaden...:)
Markus
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Nur mal theoretisch:
Wenn Du am stehenden Motor den unteren Schalter simulieren/stimulieren wolltest, müsstest Du unten brücken und gleichzeitig oben trennen, das müsste den laufenden Zustand simulieren, mein ich zumindest theoretisch. Dann sollte die Öldrucklampe bei eingeschalteter Zündung und ausgeschaltetem Motor aus sein.
Ein Schaltzustand der Schalter dann in irgendeine Richtung wieder manipuliert müsste dann einen "Fehler" ausgeben (Ölwarnlampe an und Summer an).
Soviel zur Theorie.
Markus
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...da Lampe und Summer ja wohl vom gleichen Schalter bedient werden, die Lampe aber leuchtet, liegt der Verdacht doch nahe, das das Nerv-Ding was weg hat. Ich werd's mal ausbauen und prüfen. Ansonsten fehlt mir wohl nicht viel,wenn ich ohne fahre.
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...da Lampe und Summer ja wohl vom gleichen Schalter bedient werden, die Lampe aber leuchtet, liegt der Verdacht doch nahe, das das Nerv-Ding was weg hat. Ich werd's mal ausbauen und prüfen. Ansonsten fehlt mir wohl nicht viel,wenn ich ohne fahre.
Nö gar nicht, ist eher ein Gewinn...:)
Markus
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...ich darf den Diesel also erst mal behalten? (:P)
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...ich darf den Diesel also erst mal behalten? (:P)
...auf Probe würd ich sagen...auf Probe...:D
Markus
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Der 0,3 bar Öldruckschalter (Zylinderkopf) ist ein Öffner. Der Kontakt ist also bei unter 0,3 bar geschlossen und die Öldruckwarnlampe leuchtet. Bei über 0,3 bar ist der Schalter geöffnet und die Warnlampe ist aus. Dieser Öldruckschalter wird bei Drehzahlen von unter 2000/min berücksichtigt.
Test: Im Leerlauf Kabel am Geber abziehen und gegen Masse halten -> Lampe muss leuchten. Kabel abziehen und in die Luft halten -> Lampe muss aus sein.
Der 1,3 bar Öldruckschalter ist ein Schließer. Er wird bei Drehzahlen von über 2000/min berücksichtigt. Wenn der Kontakt geschlossen ist, also über 1,3 bar anliegen, heißt das für das Rlais "alles ok" und die Warnlampe bleibt aus. Wird der Kontakt bei weniger als 1,3 bar geöffnet, leuchtet die Lampe und der Summer ertönt.
Test: Bei Drehzahl von über 2000/min Kabel am Geber abziehen und in die Luft halten -> Lampe muss leuchten und Summer ertönen. Kabel abziehen und gegen Masse halten -> Lampe und Summer müssen aus sein.
Der 1,3 Bar Schalter ist gerne defekt und löst Fehlarlarm aus.
Abhilfe: 0,9 Bar Schalter einbauen (Golf, Bus T3).
Metalisch pfeifendes Geräusch kommt vom Tacho, magnetischer Antrieb Tachonadel.
Tritt sporadisch und bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf.
Abhilfe: Tacho zerlegen, Magnetlagerung mit Silikonspay einsprühen.
Gruß
Firle
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Danke! Ich bin immer wieder platt über die geballte technische Kompetenz im Forum!