VW-ILTIS Forum • Das Original 2.0
Iltis-Forum => Akute technische Probleme/Fehler und deren Lösungen => Thema gestartet von: herbert2176 am 17. Oktober 2020, 20:15
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Ich bin auf der Suche nach Erfahrungen/ Wissen zu dem Thema: Inbetriebnahme eines 1,8l-Motors ( MKB: unbekannt/nicht leserlich) mit der original Iltisansaugbrücke und dem 1B1-Vergaser.
Status: Kaltstart, Motor springt mit gezogenem Choke sofort an. Hat dann allerdings erhebliche Schwierigkeiten am Laufen zu bleiben!
Was habe ich getan =>
Vergaser gereinigt. Alle Düsen und Kanäle mit Pressluft gereinigt, sind durchgängig und sauber. Keine sichtbaren Mängel erkennbar. Die "alte" Dichtung wurden wieder verbaut, habe momentan hier in Spanien leider nichts anderes!
Allerdings festgestellt, daß die Membrane der Pull-Down-Dose defekt ist, kein Unterdruck bzw. Unterdruck wird nicht gehalten. Da kein Ersatz vorhanden und die Pull-Down-Dose eh nur die Überfettung bei gezogener Chokeklappe und geschlossener Drosselklappe (d.h. Leerlauf) verhindert, habe ich die komplette Pull-Down-Dose entfernt und den gehäuseseitigen Unterdruckanschluß verschlossen. Damit darf ich nach Start mit Choke natürlich keine Gasstöße provozieren oder eben den Choke nach erfolgreichen Start sofort etwas zurück nehmen, was bei 20grd. Aussentemepratur ja kein Problem ist.
Anschließend Vergasergrundeinstellung durchgeführt, d.h. Drosselklappengrundeinstellung mit der "Papiermethode" eingestellt, Leerlaufgemischschraube auf 1,5 raus, CO-Schraube auf 3 Umdrehungen raus.
Die Kurbelgehäuseentlüftung wurde am Ansaugrohr entfernt und der Anschluß dort verschlossen.
Mit diesen Parametern habe ich den Zündzeitpunkt auf 6°v.OT eingestellt.Da es für diese Motor/Veergaserkombination keine Einstellwerte gibt, habe ich die Univeralwaffe "6°v.OT" gewählt!
Fremdluft wurde mit Bremsenreiniger geprüft => keine Fremdluft.
Mache ich einen Kaltstart mit dieser Historie, d.h. Choke voll gezogen, startet der Motor spontan und hat anschliessend eine LL von ca.1600min-1. Wenn ich anschliessend den Choke um ca. die Hälfte öffne, läuft der Motor dann mit ca. LL 1300min-1. Bei Gasstößen keine bis sehr späte Reaktion, ab und zu Verpuffung im Ansaugtrakt => Ansaugschlauch "hebt" sich kurzzeitig vom Vergaseroberteil! Kaum bis keine Gasannahme. Die LL-Drehzahl ist auch nicht stabil => Schwebung.
Selbst wenn die Kühlwassertemperatur die 60°C überschritten hat, kann ich den Choke nicht komplett raus nehmen, Motor geht dann sofort aus.
Habe mir auch mal die Düsenbestückung des 1B1-Originalvergasers im Vergleich zu den 1,8l/90Ps-Vergasermotoren vom Golf2 etc. angeschaut. Für mich gibt es dort nur minimale Unterschiede bzw. die Leerlaufdüse ist mit 55g (1B1Vergaser) beim 1,8l/90Ps mit 2e2-Vergaser und 42,5g sogar deutlich grösser.
Ich weiß nicht weiter! Hat überhaupt schon jemand einen 1,8l-Block mit dem 1B1-Vergaser verheiratet?
Hat jemand noch eine Idee, was ich tun kann, überprüfen kann oder übersehen habe?
Bei all meinen Versuchen war die Unterdruckverbindung zwischen Zündverteiler und Vergaser hergestellt. Mir ist natürlich klar, das es später, d.h. nach der Lösung des Leerlaufproblemes, zu weiteren Problemen kommen kann. Nämlich dann wenn es zu der dynamischen Veergaserabstimmung kommt und damit die Zündzeitpunktverstellung und der (noch) nicht abgestimmten Unterdrucksituation!
So, jetzt brummt mir der Schädel. Habe versucht alles zu erfassen und in der richtigen Reihenfolge zu schildern.
Hat jemand eine Idee wie es weiter gehen kann?
Danke für die Unterstützung
herbert
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Hallo versuche es mal mit einer größeren Hauptdüse .mfg
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Status: Kaltstart, Motor springt mit gezogenem Choke sofort an. Hat dann allerdings erhebliche Schwierigkeiten am Laufen zu bleiben!
herbert
Das macht der Originalmotor auch, wenn die Pulldown-Dose defekt ist. Wenn der Motor anspringt und dann läuft, öffnet die Dose die Luftklappe um 4mm und dann läuft der Motor ruhig vor sich hin mit ca. 2200 U/min.
Mache ich einen Kaltstart mit dieser Historie, d.h. Choke voll gezogen, startet der Motor spontan und hat anschliessend eine LL von ca.1600min-1. Wenn ich anschliessend den Choke um ca. die Hälfte öffne, läuft der Motor dann mit ca. LL 1300min-1. Bei Gasstößen keine bis sehr späte Reaktion, ab und zu Verpuffung im Ansaugtrakt => Ansaugschlauch "hebt" sich kurzzeitig vom Vergaseroberteil! Kaum bis keine Gasannahme. Die LL-Drehzahl ist auch nicht stabil => Schwebung.
herbert
Schlechte Reaktion deutet auf Beschleunigerpumpe hin.
Motor ausschalten, Ansaugstutzen abnehmen, also von oben in der Vergaser schauen, und dann Gasstoß geben, dann müsste das ein guter Benzinstrahl zu sehen sein, sonst ist die Pumpenmenbran defekt.
Selbst wenn die Kühlwassertemperatur die 60°C überschritten hat, kann ich den Choke nicht komplett raus nehmen, Motor geht dann sofort aus.
herbert
Funktioniert das Leerlaufabschaltventil?
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hallo Paul,
der 1B1 hatt eine Hauptdüse von "x 127,5" Maßeinheit [Gg] ( was immer das ist!) ( Daten aus Vergaserblatt von "ruddies-berlin"). Der gleiche Vergaser hat beim 2,0ltr. LT28 eine Hauptdüse von "x 135", da mehr Hubraum vermute ich damit etwas größer, kenne aber halt dier Maßeinheit nicht! D.h. hier gäbe es etwas. Verstehe allerdings noch nicht den Zusammenhang zwischen der Hauptdüse und einem angestrebten stabilen Leerlauf, also ohne Gasstoß etc. Er müsste doch mit der bestehenden Leerlaufdüse, wenn man nichts tut, so still so vor sich hinprabbeln!
An die Düsenbestückung hatte ich natürlich auch schon gedacht. Mein Motor hat immerhin 100cm3 mehr Hubraum. Ob das viel ist für einen Vergaser kann ich nicht beurteilen.
Wie auch immer, habe momentan halt keine andere Hauptdüse zur Verfügung um den Einfluß zu testen.
Würde das nach meiner Rückkehr nach Deutschland dann weiter verfolgen, wenn ich bis dahin keine andere Lösung gefunden habe.
Danke für die Unterstützung,
herbert
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wie andere schon schrieben, zunächst mal die Beschleunigungspumpe prüfen.
um die defekte Pulldowndose zu "kompensieren" den Deckel des Thermochokes mot der Bimetallfeder soweit nach links drehen, dass die Starterklappe auch bei voll gezogenem Choke bei kaltem Motor nen kleinen Spalt offen steht.
Wenn der warme Motor ohne Choke ausgeht, dann stimmt was mit dem Leerlaufsystem nicht, erstmal Leerlauf und Gemischschraube weiter raus.
Die Hauptdüse hat im Wesentliche Einfluss auf Teil und Vollast, eine etwas größere Düse schadet sicher nix, bringt sber auch nix bei Deinem aktuellen Problem.
Ansaugtrakt ist dicht?
6 Grad vor OT finde ich eher viel, würde erstmal max. auf 4 Grad vor OT gehen.
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Servus,
kannst davon ausgehen , dass es am Vergaser liegt.
Die Kollegen haben schon die möglichen Ursachen genannt.
Hab einen 1,8 Motor verbaut Kennung PM, Vergaser umgebaut und läuft einwandfrei.
Sogar geschmeidiger im Durchzug und stabiler (wie angenagelt) im Leerlauf als das Original. ZZP 5°.
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hallo Christian,
wollte mich mal ran machen und die Empfehlungen abarbeiten.
Bei dieser Gelegenheit die Frage: Hast zu zufälligerweise die ca.-Werte für den Stand deiner CO- und Leerlaufgemischschraube? Fährst du LL= ca. 950min-1?
Wäre für mich eine sehr gute Orientation um abschätzen zu können, bis wohin die Reise gehen kann/ darf!
Danke für alle Unterstützung,
herbert
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Leerlauf exakt 965 U/min
Co Schraube ca 3,5 Umdrehungen ausgedreht - mit Tester ~ 1,5 Vol/% CO eingestellt
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Nachtrag
(https://up.picr.de/39677674mw.jpg)
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wie weit man die Gemischschraube rausdrehen muss kann man nicht 1:1 übertragen, da hilft nur messen mit dem CO Messgerät... aber der Motor läuft im Leerlauf auch bei zu mageren Gemisch, wenn der Rest stimmt...
Wenn er ohne Gas über die Drosselklappe nicht im Leerlauf läuft, auch wenn man die große Einstellschraube weiter raus dreht, stimmt etwas mit dem Leerlaufsystem nicht...
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Habe soeben als erstes nach der Beschleunigungspumpe gesehen. Da kam beim Betätigen der DK 2 1/2 Strahle, Durchmesser je ca. Stecknadel und gerichtet in alle Himmelsrichtungen. Das sah nicht gewollt aus.
Habe den Vergaser demontiert und geöffnet. Beschleinigungspumpe demontiert und versucht so gut es geht aus zu blasen. Habe die 2 Kugel-Ventile (im Boden der Beschleunigungspumpe und im dazugehörigen Druckkanal ) nicht demontiert. Wollte dann noch die dazugehörige, gekröpfte Einspritzdüse im Ansaugkanal demontieren. Habe versucht mit einem Schraubendreher am Fuß der gekröpften Einspritzdüse etwas zu hebeln. Es hat sich auch leicht etwas bewegt! Da ich aber die Befestigungsmethode nicht kenne, habe ich das dann aber gelassen.
Ist dieses Auslassventil demontierbar?
Die Membrane der Beschleunigunspumpe war optisch i.O. und auch noch flexibel.
Habe mir dann auch noch sämtliche anderen Membranen angeschaut und optisch keine Abweichungen feststellen können.
Dann alles wieder zusammen gebaut und im Fahrzeug montiert.
Nach einigen Umdrehungen war die Schwimmerkammer wieder gefüllt und er sprang mit Choke auch problemlos an. Dann Motor aus und Spritzbild der Beschleunigunsgspumpe kontrolliert. Hatte sich verändert. Jetzt dicke Benzintropfen.
Hier die Frage: Wie muß der Einspritzstrahl einer i.O.-Beschleunigungspumpe aussehen?
Dann ZZP auf 5°v.OT gestellt und eine Warmfahrrunde gefahren. Er nimmt sehr schlecht Gas an, war mehr eine Schleichfahrt. Nach der Runde dann bei warmen Motor die LL = 950min-1 eingestellt. Habe dann weitere Kontrollarbeiten im Motorraum durchgeführt, der Motor lief dabei relativ ruhig im LL.
Hatte mir dann ein Kaffee geholt. In dem Moment als ich zurück kam, ging der Motor dann ohne Fremdeinwirkung plötzlich aus!?
Da ich hier keinen Zugriff auf einen CO-Tester habe, wollte ich die Arbeiten jetzt erstmal einstellen, wenn niemand noch eine Idee hat.
Würde den Vergaser jetzt mit nach Deutschland nehmen, komplett durchschauen und sämtliche Dichtungen etc. austauschen.
Ende Januar könnte ich dann weiter experimentieren.
Hat jemand eine Anleitung zur "Vergaserüberprüfung/ Überholung", was zu tun ist und auf was zu achten ist?
saludos
herbert
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hallo Christian,
hast du bei deinem 1,8er auch den Origina-ILTIS-Zündverteiler verbaut oder einen "zivilen"?
Hintergrund meiner Frage: Hast du Erfahrung mit den Unterdruckverhältnissen bei der Kombination ILTIS-Vergaser mit "anderem" Zündverteiler bezüglich Einfluß auf die dynamische Zündzeitpunktsverstellung?
Gruß
herbert
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Hallo Herbert,
alles 1:1 umgebaut ohne Änderungen
hallo Christian,
hast du bei deinem 1,8er auch den Origina-ILTIS-Zündverteiler verbaut oder einen "zivilen"?
Hintergrund meiner Frage: Hast du Erfahrung mit den Unterdruckverhältnissen bei der Kombination ILTIS-Vergaser mit "anderem" Zündverteiler bezüglich Einfluß auf die dynamische Zündzeitpunktsverstellung?
Gruß
herbert
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hallo Christian,
habe noch eine Frage zum Einsatz eines 1,8l-Motors.
Hatte bei meinem Kauf damals auch eine Kiste voll mit Kühlwasserschläuchen mitbekommen. Passten auch alle ganz gut. Lediglich der Kühlwasserschlauch von der WaPu zum unteren Kühleranschluß wird etwas direkt hinter der WaPu geknickt. Momentan nicht schlimm, aber das geht bestimmt bessre.
Meine Frage: Es gibt bestimmt im großen VW-Lager dazu einen passenden Kühlwasserschlauch.
Kannst du an Deinem Teil die Ersatzteilnummer erkennen? Würde mir viel Sucharbeit ersparen.
Danke und Gruß
herbert
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Servus,
unteren Schlauchflansch und Schlauch vom 1,7er mit umgebaut
! nur Motor 1,8 alles andere vom 1,7er
hallo Christian,
habe noch eine Frage zum Einsatz eines 1,8l-Motors.
Hatte bei meinem Kauf damals auch eine Kiste voll mit Kühlwasserschläuchen mitbekommen. Passten auch alle ganz gut. Lediglich der Kühlwasserschlauch von der WaPu zum unteren Kühleranschluß wird etwas direkt hinter der WaPu geknickt. Momentan nicht schlimm, aber das geht bestimmt bessre.
Meine Frage: Es gibt bestimmt im großen VW-Lager dazu einen passenden Kühlwasserschlauch.
Kannst du an Deinem Teil die Ersatzteilnummer erkennen? Würde mir viel Sucharbeit ersparen.
Danke und Gruß
herbert
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hallo, die Unterbrechung am ILTIS hat doch länger gedauert. Habe in der Zwischenzeit den Vergaser demontiert und alle Bauteile mehrmals in einem warmen Ultraschallbad gereinigt und mit neuen Dichtungen wieder montiert.
LL- und CO-Gemischschraube in Grundstellung gebracht und auch sonst alle Einstellarbeiten gemäß Pierburg-Einstellanweisung durchgeführt bzw. überprüft.
Fremdluft wurde abgeprüft.
Drosselklappenanschlagschraube habe ich mit dem "Papierstreifentrick" eingestellt da keine Messuhr verfügbar und mit Schieblehre doch viele Fehlermöglichkeiten.( =>Anschlagschraube soweit zurück drehen bis die Anschlagschraube zur Drosselklappe frei ist. Jetzt wieder Anschlagschraube rein drehen bis der Papierstreifen geklemmt wird und jetzt noch eine weitere Viertelumdrehung an der Anschlagschraube weiter rein.)
Nach etlichen Versuchen habe ich den ZZP auf 3°vOT gelegt, die LL-Drehzahl liegt bei warmen Motor bei 950min-1.
Kalter Motor springt mit Choke sofort an. Nach Start Choke "halb rein", dann läuft er stabil vor sich hin, dto. wenn dann bei warmen Motor der Choke ganz rein geschoben wird. Leerlauf stabil, Gasstöße werden im Stand spontan umgesetzt, auch dreht er im Stand problemlos hoch.
Nach mehreren solcher Gasstöße ( >6 mal) kommt es ab und zu zum "patschen" des Vergasers.
Die Zündkerzen sind rabenschwarz. Warmstart, natürlich ohne Choke, auch spontan und reproduzierbar. Die schwarzen Zündkerzen deuten ja auf ein zu fettes Gemisch hin, auch blässt der Auspuff ölige Feutigkeit raus.
Da hier kein CO-Messgerät verfügbar, weiss ich auch nicht, wo ich beim CO stehe! Kann das solch ein Einfluß haben?
Bin dann zu einer kurzen Runde aufgebrochen.
Unter Last ist keine Spontanität mehr vorhanden, sehr schlechte Gasannahme. Muß die Kupplung treten, den Motor auf Drehzahl bringen um anschliessend wieder ein Stück fahren zu können. Im Stand ist dann alles wieder vorhanden (Spontanität, Gasannahme).
Die Unterdrucksituation ist ja nicht abgestimmt bei meinem Puzzle. Kann der Verteiler mit seiner (funktionierenden) Unterdruckdose solch einen Einfluß haben? D.h. Zündung wird mit steigender Drehzahl nicht (weit genug) vorgezogen!
Wenn ja, warum funktioniert dann alles im Stand sehr gut?
Hat jemand eine Idee? Was kann ich tun?
Danke für die Unterstützung,
herbert