Hi Marco,
Es passen grundsätzlich viele verschiedene Benzin- wie Dieselmotoren der
Motorenbasis EA827 aus dem VAG- Regal in den Iltis, dank Baukastenprinzip. Schau dich mal in der T3 Szene um... Ich selbst plane z. B. schon ewig meinen Turbodiesel durch einen moderneren TDi zu ersetzten. Je nach Motor sind allerdings diverse Veränderungen nötig, wie etwa beim Ladeluftkühler, Abgasstrang, Ölwanne/-Filter oder Elektrik. Einen derartigen Umbau haben aber schon einige geschafft wie z. B der hier anwesende marc_em-pr183. Man sollte sich allerdings vorab genau über Kosten und Aufwand im Klaren sein und auf alle Fälle von Anfang an den TÜV/DEKRA/KÜS...- Prüfer mit einbeziehen, damit es kein Fiasko gibt.
Ich kann dir zwar keine konkrete Anleitung geben, aber vielleicht ein paar hilfreiche Infos speziell zu den Diesel dazu:
- absolut lesenswert:
List_of_Volkswagen_Group_diesel_engines und
List_of_discontinued_Volkswagen_Group_diesel_engines
- Originale Motorkennbuchstaben (MKB ) im Benziner YX und WL, im Diesel 1C
(51KW, 69PS, 133Nm@ 2500U/min hydr. Ventielspielausgleich, Hydrostössel)- 1C Turbodiesel ahnlich mit MKB: JX
(138Nm@ 2500U/min), JR und CY
(133Nm@ 2600 U/min) aus diversen VAG Modellen, hier aber noch mit mechanischem Ventilspielausgleich. Der 1.6 TD liefert etwa im Golf II mit MKB: RA
(152Nm@ 2500U/min) od. SB
(155Nm@ 2500U/min) bis zu 80 PS, allerdings mit Ladeluftkühler und hydr. Ventilspielausgleich.
- Aus dem Golf 3 z.B. ist ein 1.9 Liter Turbodiesel mit 75 PS MKB: AAZ,ADE,ABL verwendbar. Soll allerdings angeblich etwas rauher laufen... Die Daten stehen
hier.
- die TDi sollen angeblich ruhiger laufen als der originale TD... Mögliche Motorkennbuchstaben und Daten kann man
hier nachlesen. Es gibt bei den TDI zusätzlich noch Unterschiede bei der erreichbaren Abgasnorm.
- Diverse Motoren von AUDi passen trotz gleicher Daten nicht, weil hier Aufhängung und Abgasstrang unterschiedlich sind
- Der "Alternativmotor" muss entweder (falls möglich) auf 24V Betriebsspannung umgerüstet werden oder die Bordspannung im Fahrzeug auf 12V (wie im Zivil-Iltis). Die Betriebsspannung ist bei den TDi und SDi Motoren praktisch nicht veränderbar. (bleibt 12V). ES soll auch möglich sein, 2 verschiedene Spannungskreise im Fahrzeug zu betreiben.
- Es ist möglich, den 3. und 4. Gang im Getriebe zu verlängern. Das ist, wenn nicht schon beim Originalmotor, zumindest bei höherer Motorleistung sehr sinnvoll. Es spart Sprit, schont den Motor und bringt eine höhere Endgeschwindigkeit.
- Ein möglicherweise vorhandener Ladeluftkühler muss untergebracht werden (bei allen TDi und bei den TD mit 80PS). Möglicher Einbauort kann der Staukasten sein. Luft- Luft Kühlsysteme sind etwas sperriger als Luft- Wassersysteme.
- Eventuell mus das Abgassystem geändert/umgeschweißt werden.
- Der Iltis hat eine spezielle Ölwanne welche beim Alternativmotor wieder verwendet werden muss. Ebenso kann z. B. ein Umbau der Ölpumpe oder ein Distanzstück am Ölfilterhalert vonnöten sein.
- Alternative Autogasumbau ??
- Laut Aussage mancher TÜV- Prüfer wird nur eine Mehrleistung von 15% toleriert. Das ist aber garantiert abhängig vom Prüfer.
- Wird der Motor getauscht oder verändert (oder die Achsen, Getriebe usw.) wird das Fahrzeug auf EURO 0 eingestuft. Der Iltis hat jedoch original bereits EURO 0, sofern nicht ein KAT oder OXI-KAT nachgerüstet wurde. Soll der Iltis höher eingestuft werden wird ein Abgasgutachten benötigt, wobei das Fahrzeug auf einem Prüfstand einen festgelegten europäischen Fahrzyklus durchlaufen muss.(Nicht zu verwechseln mit der Abgasuntersuchung!) Es sei denn es existiert bereits ein übertragbares Gutachten, was aber beim Iltis nicht der Fall sein dürfte. Das Abgasgutachten muss vorher entsprechen der gewünschten Abgasnorm beauftragt werden. Werden die benötigten Werte nicht erreicht, sind die Gebühren trotzdem fällig.
- Neben dem Abgasgutachten (Gebühr bei meiner Anfrage 2010 1500 ¤ +/- 300) sind evtl. in abhängigkeit vom Prüfer, noch weitere Gutachten erforderlich, wie etwa ein "Geräuschtest" oder "Fahrprobe" welche angeblich, nach telefonischer Auskunft, weitere 400 - 500¤ kosten sollen.
- Möglicherweise steht ein Motorentausch einer möglichen H-Zulassung entgegen, wenn der Umbau nicht zeitgemäß für das entsprechende Bj. ist. D. h. in etwa, dass der Umbau auch zur entsprechenden Bauzeit (?) des Fahrzeugs möglich gewesen sein muss. Ist aber prüferabhängig.
So, das ist nun eine ganze Menge geworden
Ich hoffe Dir ein bisschen geholfen zu haben. Ich für meinen Teil, werde auf alle Fälle irgendwann einen TDi einbauen, sobald die Karosserie wieder auf Neuzustand ist und ich gute 3000 Euro übrig hab
Gruß, Hannibal