➤ Don't call it Jeep!

Autor Thema: Getriebeöl ?  (Gelesen 5307 mal)

Offline frettchen

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 257
Re: Getriebeöl : Viskosität wichtiger oder Spezifikation?
« Antwort #15 am: 21. Oktober 2012, 13:31 »
Hallo Oliver,

habe mich heute nochmal mit dem Thema beschäftigt,
in der „Instandhaltung genau genommen“ Ausgabe 8.81 sind folgende Angaben:

Schaltgetriebe: GL4 (MIL-L-2105) SAE 80
Achsantrieb hinten: GL5 (MIL-L-2105 B )  SAE 90


Klar kann man das auch heute noch so kaufen und einfüllen, dann ist man auf der sicheren Seite.

Aber nach 30 Jahren gibt es sicherlich bessere Öle für unsere Getriebe, nur worauf muß man achten????


Nur mit der GL-Spezifikation kommen wir nicht weiter, denn innerhalb einer GL-Klasse gibt es unzählige Viskositäten.

Nur über die  Viskosität kann man auch nicht gehen, so hat man uns bei einem Autoteilehändler für den Iltis ein Castrol-Getriebeöl für Motorräder verkauft, das mochte ich dann trotz passender Viskosität nicht einfüllen. (stand auch keine GL-Spezifilation drauf).

Für HA-Diff:

Das LM-Öl in Deinem Link
LM-Öl
hat die Spezifikation MIL-L-2105 D, das paßt nach Wikipedia für Hinterachsgetriebe mit Sperrdifferential, obwohl VW 1981 das MIL-L-2105 B vorschrieb.

„(…) Öle nach API GL-5 können in Sperrdifferentiale verwendet werden, sofern die Öle den Spezifikationen gemäß MIL-L-2105D oder ZF TE-ML-05 entsprechen. Typischerweise ist die Klassifizierung dann beispielsweise API GL-5+ oder API GL-5 LS“
Wiki

Das Öl aus Deinem Link wäre für hinten demnach passend, mir wäre jetzt aber unklar, wieso 85W90 für Dich in Ordnung ist, 75W-140  aber nicht?
Habe ich bei dem 75W140 nicht eine bessere Schmierung bei Kälte und bei Hitze durch z.B. längere Autobahnfahrten?
Oder befürchtest Du, daß bei dem vollsynthetischen 75W140 die Simmerringe undicht werden?

Für das Schaltgetriebe käme dann nur (GL4) SAE 85 W-90  = MIL-L-2105 (mineralisch)
Link

in Frage, weil das vollsynthetische (GL4+) SAE 75 W-90 keine passende MIL-L-Spezifikation hat.

Hatte schon jemand siffende Simmerringe beim Iltis aufgrund von Vollsythetikölen?

Wir haben vor 20 Jahren vollsythetisches taf-x in Kübelgetriebe gefüllt, die ließen sich danach schalten als hättest Du ein neues Getriebe drin.
Vorher mußte man den Schalthebel langsam gegen den Widerstand der Synchronringe schieben, sonst ratschte es.  Dicht blieben die Simmerringe trotzdem.
Den Schaltkomfort hätte ich halt im Iltis auch gerne !

Grüße
frettchen

Offline Snoop

  • Globaler Moderator
  • ****
  • Beiträge: 1147
Re: Getriebeöl : Viskosität wichtiger oder Spezifikation?
« Antwort #16 am: 21. Oktober 2012, 14:38 »
Hi frettchen,

Zitat von: frettchen

Hallo Oliver,

habe mich heute nochmal mit dem Thema beschäftigt,
in der „Instandhaltung genau genommen“ Ausgabe 8.81 sind folgende Angaben:

Schaltgetriebe: GL4 (MIL-L-2105) SAE 80
Achsantrieb hinten: GL5 (MIL-L-2105 B )  SAE 90


Aber nach 30 Jahren gibt es sicherlich bessere Öle für unsere Getriebe, nur worauf muß man achten????


Die SAE 80 oder SAE 90 "Einbereichsöle" aus den 70er Jahren sind mittlerweile sehr selten geworden und werden durch Mehrbereichsöle ersetzt.
Dem alten SAE 90 kommt heutzutage das SAE85W-90 am Nächsten.

Zitat

Das LM-Öl in Deinem Link
LM-Öl
hat die Spezifikation MIL-L-2105 D, das paßt nach Wikipedia für Hinterachsgetriebe mit Sperrdifferential, obwohl VW 1981 das MIL-L-2105 B vorschrieb.


Die MIL Spezifikation von 1981 hatte die Revisionsnummer "B". Das war damals Stand der Technik.
Das LM Öl erfüllt den Revisionsstand "D", der die vorherigen Stände ergänzt, bzw. übertrifft.
Das Gleiche findet man auch bei Motorölen mit den "API" und "ACEA" Spezifikationen.

Zitat

Das Öl aus Deinem Link wäre für hinten demnach passend, mir wäre jetzt aber unklar, wieso 85W90 für Dich in Ordnung ist, 75W-140  aber nicht?


Weil 85W90 der ursprünglichen VW Empfehlung am ehesten entspricht und ich mich bislang in keinster Weise beschweren kann. Das Diff tut artig seinen Dienst, ohne komische Geräusche und ohne Ölverlust.
Ob ein 75W140 jetzt merklich besser funktioniert, oder Vorteile hat, kann ich nicht beurteilen.
Im Diff. wirst Du da wohl kaum etwas merken, weil der "direkte Kontakt zum Fahrer" fehlt :)

Offline frettchen

  • Iltisfahrer
  • **
  • Beiträge: 257
Re: Getriebeöl : Viskosität wichtiger oder Spezifikation?
« Antwort #17 am: 28. Oktober 2012, 21:22 »
Hallo Oliver,

inzwischen liegt mir auch eine Antwort von Castrol vor, was die empfehlen:

"In der Tat stellten für den VW Iltis das Castrol TAF-X 75W-90 (oder das TAF-XS aus dem Werkstattsortiment) für das Getriebe die beste Wahl dar, für die Hinterachse das Castrol SAF-XJ SAE 75W-140.

Diese Öle sind seit der Umstellung unseres Sortimentes nicht mehr erhältlich.
 Aus dem aktuellen Sortiment ist unsere erste Empfehlung für das Getriebe mit der Sperre das Castrol Syntrans Transaxle 75W-90, für die Hinterachse das Castrol Syntrax Limited Slip 75W-140."


Öle derselben Spezifikation bekommt man auch von anderen Herstellern wie z.B. LM.

Ich hatte mir erhofft, daß das Thema etwas mehr Interesse und Rückmeldungen gefunden hätte, z.B. Erfahrungen mit den Simmerringen bei der Verwendung von vollsynthetischen statt mineralischen Ölen.

Da ich vorne "den direkten Kontakt zum Fahrer" habe, werde ich ins Getriebe auf jeden Fall vollsynthetisches einfüllen und im Diff riskiere ich es auch mal, da das gegen ein werksinstandgesetztes mit neuen Simmerringen ersetzt wird.

Da dies nun doch erst im Frühjahr erfolgen wird, sind Hinweise dazu weiter von Interesse.

Vielen Dank für die Tips
frettchen

Offline wgrefe

  • Ehrenmitglied
  • ****
  • Beiträge: 2187
OT
« Antwort #18 am: 29. Oktober 2012, 08:40 »
Zitat von: frettchen

...
Ich hatte mir erhofft, daß das Thema etwas mehr Interesse und Rückmeldungen gefunden hätte, z.B. Erfahrungen mit den Simmerringen bei der Verwendung von vollsynthetischen statt mineralischen Ölen....


:D Och Michi, ruhig Blut. Die lange Winterzeit kommt, da kann der ein oder andere Beitrag noch folgen.

Ich habe mich auch noch nicht damit beschäftigt, wie es um die Verträglichkeit der alten Dichtringe mit modernen, vollsynthetischen Ölen gestellt ist.

Bin daher, wie Du, auf Erfahrungsberichte gespannt und angewiesen.

Gruß
Willi

[itn] Forenadministration(at)VW-183.de

Offline slothorpe

  • Iltis-FAQ-Team
  • ****
  • Beiträge: 925
Re: OT
« Antwort #19 am: 27. August 2015, 12:37 »
Habe nach dem Kauf auf Vollsyntetik vorne und hinten gewechselt...

Vorne war schon undicht, als ich ihn gekauft habe, blieb unverändert...
Hinten war dicht und ist immer noch dicht...


Gruß
   Holger
Ich habe nichts zu sagen und ich sage es.