Hallo Willi,
da gibt es - wie für fast jedes Thema
- ein eigenes Forum dafür: Das
Rostschutz Forum Exemplarisch einige an dieser Stelle vermutlich interessante Threads aus diesem:
Info-Sammlung: chemisches EntrostenRostschutzmittel-Tests ZusammenstellungDer forumseigene RostschutzfarbentestFür Heimanwender ist weiterhin die Seite
http://[b]http://www.korrosionsschutz-depot.de[/b] als Standard-Lektüre empfehlenswert,
etwas weniger bekannt ist vermutlich dieser Händler
, auch bei diesem gibt es einige lesenswerte Tipps und Hinweise:
http://www.korrosionsschutzshop.de/index.php?cat=c207_Tipps-Infos-News.html.
Wer's professionell angehen will wendet sich an's
Entlackungszentrum Zweibrücken (Siehe hierzu auch den Artikel
Das Bad in der Menge der Motor Klassik).
Nochmal grundsätzlich:
Rost besteht (in erster Linie) aus Eisenoxiden.
Diese kann man mittels Säure in andere Substanzen (= Salze) umwandeln (chemischer Begriff: "reduzieren"; eine Reduktion ist chemisch betrachtet das Gegenteil einer Oxidation).
Je nach verwendeter Säure (Phosphor, Gallus, Zitronen, Essig ...) bilden diese Endprodukte/Salze (bei Verwendung von
Phosphorsäure sind das dann z.B. Eisen
phosphate, bei Verwendung von Gallussäure Gallensteine, ...) am Ende eine feste Schutzschicht (= Rostumwandler) oder müssen vor einer weiteren Bearbeitung des Blechs abgewaschen werden (= Rostentferner).
Pure Säure ist normalerweise dünnflüssig (wie Wasser) - Auf einem senkrecht stehenden Blech würde sie sehr schnell ablaufen / verdunsten sodass die gewünschte chemische Reaktion nicht vollständig ablaufen kann.
Deshalb mischt die Industrie einem Rostumwandler-/entferner in der Regel andere Stoffe bei, die einerseits ein zu frühzeitiges Austrocknen verhindern und andererseits ein bessere Haftung (z.B. durch eine Gel-artige Konsistenz) des Mittels sicherstellen (Insbesondere das zweite geht zu Lasten der Kriechfähigkeit).
Wie "gut" ein Mittel wirkt hängt in erster Linie von der Konzentration der Säure und dem konkreten Anwendungsfall ab (Schadensbild, Vorbereitung, Verarbeitung):
Wenn schlechte Ergebnisse mit einem Standardmittel erzielt werden liegt das nach meiner Einschätzung in der Regel daran, dass entweder falsch vorbereitet bzw. verarbeitet wurde oder beim vorliegenden Schadensbild sowieso keine chemische Entrostung mehr möglich ist/war (z.B. Rost bereits zu tief ins Blech vorgedrungen - Da kommt
keine Säure /
kein Mittel mehr bis ins letzte Eck).
Das ganze ist kein Hexenwerk, Entrostungs-Wundermittel gibt es nicht:
Auch mit Essigessenz (= Essigsäure) aus dem Supermarkt kann man sehr gute Ergebnisse erzielen wenn man z.B. das zu entrostende Teil darin für ein bis zwei Tage einlegt.
Ich habe z.B. in der Vergangenheit auch mit dem Nigrin Rostumwandler recht gute Erfahrungen gemacht als ich einmal auf die Schnelle einen brauchte - Den hatte halt gerade mein Sonderposten-Baumarkt um die Ecke im Sortiment.
Nochmal zum angesprochenen Mittel
RostDelete:
Dieses Mittel basiert auf Zitronensäure - Diese ist z.B. weniger reaktionsfreudig als Phosphorsäure, für dasselbe Ergebnis benötigt Zitronensäure bei gleicher Konzentration also längere Einwirkzeit.
RostDelete ist von der Konsistenz her sehr pastös: Das ist sehr gut um "über Kopf" zu arbeiten / ein glattes Blech von unten zu entrosten da es sehr gut haftet, für Rostbekämpfung in Falzen ist das aber wiederum eher schlecht.
...
Alternativ zur chemischen Reduktion tränkt man eine vorhandene Rostschicht mit Ölen, Fetten und/oder Wachsen so dass das noch gesunde Blech hermetisch von Sauerstoff und Wasser abgeschlossen wird - So wird ein Weiterrosten verhindert.
Öle und Fette haben dabei grundsätzliche Vorteile gegenüber Wachsen. Im direkten Vergleich ist ein Öl generell leichter zu verarbeiten und kriechfähiger als ein Fett, ein Fett dafür umso beständiger (= läßt sich weniger schnell/gut wieder abwaschen).
Beim aktuellen Test in der Oldtimer-Markt, bei welchem Fette gewonnen haben, sollte man eines genau beachten: Dort wurden die Testschweller mehrfach mit Salzwasser gespült.
Nun ist das z.B. bei mir so:
1. Bei mir fehlen zwei Karosseriestopfen im Bodenblech sodass mein Iltis aktuell nicht schwimmen kann. B)
2. Besitze ich nicht den Bootsführerschein See der mich zum Befahren des offenen Meeres mit meinem Iltis berechtigen würde.
Logisch dass das ölige Fluidfilm stärker abgewaschen wird als das Mike Sanders Fett. Logisch dass Salzwasser die Korossion grundsätzlich fördert.
Aber das ist für mich nicht relevant: In meine Hohlräume wird wahrscheinlich kaum jemals ein Tropfen Salzwasser eindringen, und falls doch dann vermutlich nicht in den Mengen, dass Fluidfilm stark abgewaschen werden würde.
Sprich: Für mich spielen die Stärken von Fetten keine so große Rolle.
Für mich zählen viel mehr die Vorteile von Ölen, ihre Kriechfähigkeit (Falze!): Deshalb ist für meine Bedürfnisse Fluidfilm (oder ähnliches) erste Wahl.
Bei anderen "Einsatzschwerpunkten" (Ganzjahresfahrer, Schlammwühler oder ähnliches) kann das aber sicher ganz anders aussehen.
Gruß
Lillifee
P.S.: Wen's interessiert
Hier noch ein Test der Autobild zu dem Thema:
http://www.autobild.de/artikel/rostschutzmittel-im-test-35817.htmlUnd hier ein Blog:
http://www.motor-talk.de/blogs/rpalmers-blog/rostschutz-und-vorsorge-eure-erfahrungen-t4021327.html