[quote Hannibal]Hallo,
ich glaube, dass mit dem "Auslaufen lassen" hat im wesentlichen einen anderen Grund:
Der Öldruck fällt nämlich nicht schlagartig auf Null, genau wie der Motor (im Normalfall :-)
nicht sofort schlagartig steht. Sobald dem Turbolader die Antriebsenergie fehlt,
kommt er eigentlich ziemlich schnell von der hohen Drehzahl runter,
schliesslich wird er ja auch durch die Förderleistung gebremst.
Die Tatsache, dass man dem Turbo schadet, wenn man ihn nach einer "heissen Fahrt"
unverzüglich abstellt, rührt von den hohen Temperaturen im Lader her,
welche zumindest an den Lagerstellen weitestgehend vom Öl
abgeführt werden müssen.
Wenn man den heissen Lader also ohne Abkühlzeit abstellt, fängt das Öl in den
Lagerstellen an zu kochen und verkokt, wodurch wiederum die Lager blockieren
und (schlimmer) das Schmierölsystem verstopft werden kann.
Aus diesem Grund wird auch eine spezielle Ölnorm für aufegladene Motoren
vorgeschrieben, welche die hohen Temperaturen (und Drücke) verkraftet.
Gruß, Hannibal[/quote]
Ich persönlich würde das so unterschreiben.
Es gibt eine Versuchsanordnung einer Nocke/Tassenstößel Reibpaarung, bei der man den Ölzufluß unterbricht, um zu ermitteln, wie lange eine Notlaufeigenschaft (mit dem Restöl) gewährleistet ist, dies ist bis zu einigen Minuten der Fall! Man ermittelt den Metallkontakt über eine Kondensatorfunktion, wobei die beiden Kondensatorflächen zum einen die Nocke und zum anderen der Tassenstößel bilden, das Dielektrikum ist der trennede Ölfilm.
Über den einfachen metallenen Reibkontakt wird es deshalb nicht ermittelt (ohmscher Widerstand), um eine Funkenerosion auszuschließen.
Übertragen auf den Fall "Turbolader" übertragen, ist es auch meine Meinung, daß der versiegende Öldruck nicht maßgeblich ist. Es bildet sich ein hydrodynamischer Schmierkeil aus.
Die unterbrochene Wärmeabfuhr (mit Wärmestau) ist hier sicher gravierender.
Gruß
Markus