Servus,
vielleicht kommt meine Antwort etwas spät, aber vielleicht kann ich noch was zur Aufklärung beitragen. Bin gard erst auf den Beitrag aufmerksam geworden.
Foto 3: Ja, das ist ein Kondensator. Genauer: Ein Folienkondensator. Kapazität: 220nF, Spannungsfestigkeit: 100V. Der Hersteller ist Siemens. Ich würde Dir empfehlen, den Kondensator gegen einen Typ von Wima zu ersetzen. Der ist nämlich vergossen und macht keine Probleme mit den Anschlüssen, im Gegensatz zu den Siemens-Typen. Der Kondensator ist ungepolt, d.h. Du kannst ihn einlöten wie Du willst.
Foto 4: Es handelt sich hierbei um einen Varistor. Seine Typbezeichnung ist „S14K25“ und bedeutet folgendes: Scheibendurchmesser 14mm, Nominalspannung 25V. Es handelt sich hierbei um ein Bauelement, das zum Überspannungsschutz eingesetzt wird. Der Schutz besteht darin, dass der Varistor ab einer bestimmten Spannung anspricht und dann die Spannung begrenzt. Der Scheibendurchmesser ist ein Maß für die Energie, die der Varistor im Ansprechfall aufnehmen kann. Dazu muss man aber das Datenblatt heranziehen und nachlesen, wieviel Energie er aufnehmen kann. Das kann ich jetzt aber nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, wie oft der Varistor anspricht. Die Nominalspannung beträgt 25V. Die Ansprechspannung ist aber etwa um den Faktor 1,8 größer, also 25V * 1,8 = 45V. Der Varistor wirkt erst ab 45V und begrenzt dann auf 25V. Diese Überspannungen können von der Zündung entstehen und sich auf die Betriebsspannung einkoppeln und sind dann im Oszilloskopbild als Spannungsspitzen zu sehen. Die Spannungsspitzen können Dir Deine Bauteile zerstören, besonders die Transistoren sind dafür anfällig, aber auch die Kondensatoren. Der Einsatz von Varistoren ist aber nicht unkritisch. Varistoren altern sehr schnell; sie bekommen sog. Leckströme. D.h., dass sie permanent ein wenig leiten und dadurch das Bauteil aufheizen. Wenn der Varistor oft anspricht, heizt er sich auf, was zu Bränden führen kann. Außerdem verändert der Varistor mit zunehmender Alterung und Temperatureinfluss seine Ansprechspannung; sie wird höher und der Schutz geringer. Die Auslegung dieser Bauteile ist sehr kompliziert und erfordert ein hohes Maß an Erfahrung vom Entwicklungsingenieur. Der nächst größere Varistor wäre ein S20K25 (20mm Scheibendurchmesser, 25V Nominalspannung). Die Bauteile bekommst Du in jedem Bauteilhandel, wie z.B. Conrad, Bürklin, Reichelt, Elpro, etc.
Allgemein zu Elkos (Elektrolytkondensatoren): Elkos enthalten ein Elektrolyt, das im Laufe der Zeit die Elektroden zerfrisst. Der Betrieb im Gerät macht das nicht besser. Die Kondensatoren altern schnell. Nach etwa 10 Jahren haben Sie gerade einmal 1/3 – ½ der Nennkapazität. Auch wenn sie nur gelagert werden, sind sie wahrscheinlich nach dieser Zeit kaum noch brauchbar. Da unsere Iltisse etwa 30 Jahre auf dem Buckel haben, kann ich nur raten, diese Kondensatoren auf jeden Fall auszutauschen; egal, wo sie Dir in die Hände kommen. Wichtig: Bei Elkos unbedingt auf die Polung achten! Bei Falschpolung und Überspannung können sie explodieren!
Folienkondensatoren: Folienkondensatoren sind recht stabil gegen Alterung. Allerdings haben die es mit Spannungsspitzen nicht so. Dadurch können Löcher in den Isolierfolien entstehen, so dass die Kapazität auch abnimmt und Leckströme fließen und die Kondensatoren aufheizen.
Keramische Kondensatoren: Eigentlich die besten Kondensatoren. Sie altern kaum.
Die Kondensatoren sind immer eindeutig codiert, was Kapazitäts- und Spannungswerte angeht. Die Kodierung kann man in entsprechenden Tabellen (gibt’s auch im Internet) erfahren. Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Kapazität ein Kondensator hat (z.B. weil der Aufdruck abgegangen ist): Miss sie mit einem RLC-Meter nach! Das ist speziell für solche Bauteile ausgelegt. Normalerweise hat jeder bessere Elektroniker so was oder Zugang dazu. Wichtig: Kondensator auslöten und nicht in der Schaltung messen! Die Ströme beim Messen verzweigen sich überall hin...
Ich hoffe, ich konnte noch helfen.
Gruß,
Alfred