Demontage des oberen TraggelenksUm es vorab deutlich zu erwähnen:
Ich schildere hier meine persönliche Version der Arbeiten.
Es gibt sicher auch andere, bessere, schnellere, profesionellere Methoden.
Jeder ist willkommen seine sinnvollen Vorschläge hier einzubringen!Folgende Bauteile habe ich, nachdem die Räder abgebaut waren, gelöst, bzw. demontiert:
-Stoßdämpfer unten gelöst
-Verbindungsschraube zwischen Blattfeder und Tragzapfen entfernt
-Spurstangenkopf aus Lenkhebel abgezogen
-Halteblech der Bremsleitung an Lenkhebel losgeschraubt
-Alle 3 Schrauben des oberen Traggelenks gelöst
Zuerst habe ich alle o.a. Verbindungen nur losgeschraubt.
Der Vorteil ist, dass man stets genügend Hebelwirkung hat, wenn alle Bauteile noch zusammenhängen.
Wenn z.B. als erstes der Spurstangenkopf abgezogen wird, dann lässt sich die komplette Radaufnahme ohne Widerstand drehen.
Auf den folgenden Fotos wird immer die vordere linke Radaufnahme gezeigt!Der rote Pfeil zeigt die Position wo später der Schmiernippel sein soll:
Für die drei Zylinderschrauben mit Innensechskant DIN 912 M10 x 30 12.9 SW 8 (so liebt es der Willi)
habe ich mir einige Stiftschlüssel (Inbusschlüssel) gekürzt.
Die abgeschnittenen Teile eignen sich ebenfalls, um mit Hilfe eines z.B Ratschenschlüssel oder Ringschlüssel SW 8 die Schrauben im engen Traggelenk zu bewegen!
Nachdem ich den Splint aus der Kronenmutter des Spurstangenkopfes getrieben habe,
wird die Mutter gelöst und bis zum Anfang des Gewindes gedreht.
Sie bleibt aber solange als Schutz auf dem Gewinde, bis ich mit einem Kugelkopfabzieher den Spurstangenkopf aus seinem Sitz abgedrückt habe.
Auch das Halteblech der Bremsleitung am Lenkhebel muß abgeschraubt werden.
Wenn alle o.a. Bauteile lose sind sollte die Radaufnahme mit einem hydr. Wagenheber unterstützt werden.
Erst danach habe ich z.B. die Verbindungsschraube zwischen Blattfeder und Tragzapfen entfernt.
Im folgenden Bild erkennt man die nach der Demontage des oberen Traggelenks
sichtbar gewordene
gelbe Kugelpfanne des Tragzapfens.
Mir ist aufgefallen, dass kaum Fett in der Kugelpfanne war:
Das ausgebaute obere Traggelenk:
Um den Sicherungsring am unteren Ende des Tragzapfens entfernen zu können habe ich mir eine Sicherungsringzange nach den örtlichen Gegebenheiten "gepimpt".
Mit ihr und einem kleinen Schraubendreher ist der Sicherungsring in Nullkommanix draußen!
Das obere Traggelenk ist zerlegt. Auch hier wieder sehr wenig Fett zu sehen...
Die Gleithülse, das Herzstück dieser Aktion, presse ich nicht aus, sondern ich lasse sie mit einem eingeschlagenen Schraubendreher im Bereich der Schlitzöffnung kollabieren.
Hierbei achte ich darauf, dass der Sitz der Gleithülse im Traggelenk möglichst nicht verletzt wird.
Offensichtlich wurde es beim Bund auch so gemacht, ich konnte deutlich die Spuren erkennen.
Links: ALT Rechts: NEU
Nach einigem Hin-und Hergemesse habe ich eine geeignete Stelle für die Bohrung des Schmiernippels gefunden.
Das Problem ist folgendes:
Die Gleithülse hat eine Höhe von 20mm, die Schmierbohrung sitzt genau mittig, also bei 10mm.
Da die Gleithülse im "Dreieckflansch" des oberen Traggelenks passgenau oben bündig sitzt, fehlt bei 10mm eigentlich eine geeignete plane Fläche für den Schmiernippel.
Sowas könnte man mit dem nötigen Equipment zwar anfräsen, wir wollen es aber mal nicht übertreiben...
Meiner Meinung nach genügt auch eine 50%ige Überdeckung der Bohrungen, um das Fett an die richtige Stelle zu Pumpen.
Die Neue Gleithülse wird , leicht gefettet, per Schraubstock wieder eingepresst.
Ich mußte hierbei auf das Fluchten der Schmierbohrungen achten!
So, die Teile sind mittlerweile gereinigt und lackiert und trocknen vor sich hin.
Fortsetzung folgt...