Hallo Holger!
Ich habe heute einmal jemanden gefragt, der es wissen sollte, nämlich den Hersteller.
Laut LUK ist eine neue Kupplungsscheibe für den Iltis !!gespannten!! Zustand 8,9 mm stark.
Wenn die Materialstärke der Belag-Federung abgezogen wird, bleibt pro Belag eine Stärke von etwa 3,8 mm übrig.
Eine entspannte, neue Scheibe (gerade nachgemessen, Belag hatte ca. 3,8 mm) hat zwischen den Belägen ca.2,5 mm Luft. Eine Gesamtbreite von 10 mm im entspannten Zustand kommt also in etwa hin.
Eine völlig verschlissene Scheibe hat im gespannten Zustand eine Reststärke von 6,1 mm. Dann liegen die Nieten auf gleicher Höhe wie die Belag-Oberfläche
Im LUK Kupplungskurs wird für die Scheibe ein Verschleiß von 1,5 - 2 mm über die Lebensdauer angegeben. Damit ergibt sich ein Verschleiß pro Belag von 0,75 bis 1mm. Eine Scheibe mit einer Belagrestdicke von etwa 2,8 mm sollte damit am Ende sein.
Eine deutlich dickere Scheibe könnte (muss aber nicht zwangsläufig) dazu führen, das der Hub der Druckplatte nicht mehr ausreicht um die Scheibe komplett freizugeben.
Die Druckplatte ist für eine Scheibe mit 8,9 mm eingestellt, der Hub beträgt, bei 8 mm Ausrücklagerweg, 1,9 mm.
Der Reibbelag darf also nicht beliebig dicker ausfallen, sonst ist der Freigang gefährdet und die Tellerfeder erreicht nicht die Anpresskraft, die auf dem "geplanten" Betriebspunkt der Kennlinie erreicht werden würde (siehe FAQ, Kupplungskunde, Kennlinie der Tellerfeder).
Ich bitte ggf. um Korrektur.
Grüße
Thomas