1. Kauf und Einbau neuer AutobatterienNehmt am besten beim Kauf ein Multimeter mit und messt die Ruhespannung.
Diese sollte bei Raumtemperatur mehr als 12,35 V betragen (Bis ca. 13 V - Je höher, desto besser - 12,35 V entsprechen etwa einer zu 75% geladenen Batterie).
Liegt die Ruhespannung niedriger lieber Finger weg von dieser Batterie:
Es besteht die große Gefahr, dass ihr eine Batterie erwerbt, die bereits einen "Standschaden" wegen unsachgemäßer
Lagerung (d.h. ohne Kontrolle ihrer Ruhespannung und erforderlichenfalls Nachladung) in Form einer Sulfatierung erlitten hat -
Das sind dann erfahrungsgemäß meist die Batterien, die (Hersteller- und Typ-unabhängig!) bereits nach 2-3 Jahren ihren Geist aufgeben.
Oder fragt alternativ zumindest nach, wie die Batterien dort grundsätzlich gelagert und gepflegt werden:
Daraus ergibt sich meist auch bereits ein recht aussagekräftiges Bild. B)
Vor Einbau die Batterie(n) erst nochmal ans Ladegerät hängen und richtig volladen.
Pole und Klemmen vor dem Anschluss ordentlich säubern (z.B. mit einer Mischung aus Backpulver und Wasser - Nachspülen - Trocknen).
Zuerst die beiden 12V-Batterien zu einem 24V-Satz verbinden, dann Pluspol des Satzes, zum Schluss Minuspol anschließen.
Polfett ist dabei nicht erforderlich - Wer will, trägt es am Ende auf die bereits hergestellten Verbindungen auf
(Vorher zu fetten ist trotz häufiger Praxis kontraproduktiv da Polfett/Vaseline isolierend wirkt).
2. Pflege der Batterien während des BetriebsFür ein langes Leben Batterien regelmäßig (ca. alle 1-2 Monate) Ruhespannung prüfen und bei Bedarf mit einem externen Ladegerät vollständig aufladen
- Das gilt insbesondere auch während der Sommermonate (!):
Gerade hier besteht die Gefahr, dass die Batterien unbemerkt eine längere Zeit in nur teilgeladenem Zustand verbringen und dabei schleichend sulfatieren. Die Auswirkungen summieren sich und in irgendeinem Winter folgt dann das Resultat.
Beim Laden auf die Umgebungstemperatur achten:
Zwar ist davon auszugehen, dass jede handelsübliche 12V-Batterie heute grundsätzlich auf die von Limas üblicherweise generierten Ladespannungen von 13,8-14,4V ausgelegt ist (14,4 V sollte deshalb möglichst auch das verwendete Netz-Ladegerät bereitstellen) - Diese Werte beziehen sich allerdings auf Zimmertemperatur (ca. 20°C).
Bei Umgebungstemperaturen im einstelligen Bereich sind dagegen in der Regel Ladespannungen von um die 14,7 V optimal, über 30°C wiederum unter 14 V (Details siehe technisches Datenblatt der jeweiligen Batterie).
-> Entweder besitzt Euer Netz-Ladegerät dazu einen Temperaturfühler oder
das Ladegerät lässt sich auf "Niedrig-Temperatur-Betrieb" (= Erhöhung der Ladespannung) umschalten oder
Ihr ladet eben die Batterien eben am besten zu einem Zeitpunkt / in einer Umgebung, die einer Temperatur von 15-25 °C am Nähesten kommt (z.B. im Sommer über Nacht).
Anmerkung: Die Temperaturabhängigkeit gilt im Übrigen auch für die Erhaltungsladungsspannung / für Erhaltungsladegeräte.
Eine Erhaltungsladung ist für eine ordnungsgemäße Lagerung / Überwinterung von Batterien aber auch nicht zwingend erforderlich:
Voll geladene Batterien können nicht sulfatieren. Statt einer dauerhaften Erhaltungsladung kann die Ruhespannung der Batterien auch regelmäßig (ca. alle 1-2 Monate) geprüft und bei Bedarf nachgeladen werden - Das ist in den meisten Fällen sogar schonender für die zu lagernden Batterien.
Für zu einem 24V-Batteriesatz in Reihe zusammengeschaltete 12V-Autobatterien empfiehlt es sich weiterhin, diese regelmäßig einzeln mit 12V zu laden.
In gleichem Sinne ist im eingebauten 24V-Betrieb die Verwendung eines Ladungsausgleichers ratsam (Anmerkung: Diese werden schon seit zig Jahren in stationären Batterie-Anlagen wie Notstrom oder Solar eingesetzt, sind dort "technischer Standard" und basieren auf einer physikalisch nachvollziehbaren Wirkungsweise).
Dann solltet Ihr relativ lange Freude an Euren Batterien haben.
Die Angabe von standardmäßig erreichbaren Betriebsjahren ist schwierig:
Das Leben von Blei-Batterien wird normalerweise in Zyklen vollständiger Ent- und Beladungen bemessen und dieser Wert ist (Umgebungs-)temperaturabhängig.
Eine gute und gut gepflegte Batterie sollte aber selbst bei starker Nutzung mindestens fünf Jahre halten - Bei gutem Material, geringer Nutzung und guter Pflege sind sogar bis zu zwanzig Jahre und mehr möglich.
Wer darüber hinaus seinen Batterien noch etwas tun möchte setzt zusätzlich Pulser ein:
Ihre Wirkung ist allerdings umstritten, größeren Schaden können sie aber auch wieder nicht anrichten - Von daher spricht nichts gegen ihre Verwendung.
3. Grobe Beurteilung des Batteriezustandes (mit Hilfe eines einfachen Multimeters)Nach Beendigung eines Ladevorgangs sollte die Batterie recht rasch auf eine Ruhespannung von 13,2V zurückgehen (ganz grob innerhalb der ersten 30 Minuten bis zu einer Stunde - Das ist unter anderem abhängig vom konkreten Batterietyp und dem Alter der Batterie: Gel-Batterien sind z.B. grundsätzlich etwas träger).
Anschließend sollte sich die Ruhespannung langsam bei einem Wert von 12,7-13,0 V einpendeln (ca. 12-24 Stunden nach der Ladung - Ebenfalls abhängig vom Batterietyp/Alter) und im Ruhezustand über einen längeren Zeitraum (ca. ein bis zwei Wochen) ungefähr gehalten werden können - Bei dann festgestellten Spannungen zwischen 12,8 und 13,0 V ist Eure Batterie "bumperl-fit".
Bei Abweichungen von diesen Richtwerten ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sich die betreffende Batterie langsam von Euch zu verabschieden beginnt:
Dem gegensteuern / Dieses hinauszögern könnt ihr dadurch, dass ihr die Batterie ein- bis mehrmals bis nahe der Entladeschlussspannung (10,5 V) entladet und anschließend sofort (!) wieder vollständig aufladet (= "Sanfte Methode" = "Batterie-Training") oder eine Ausgleichladung (Siehe oben - Ohne Gewähr! - = "Harte Methode" = "Rekonditionierung") vornehmt.
Ich wünsche Euch noch eine lange Freude an Euren Batterien!
Gruß
Lillifee