Hi,
Ich habe nachgedacht. Und zwar gibt es doch Einsteckschlüssel. Also Drehmomentschlüssel, wo man anstelle des Ratschenkopfes ein anderes Schraubwerkzeug einsteckt. Drehmoment ist ja nur Kraft x Weg. Also muss man doch rechnen können...? Und da muss ich ehrlich sein
googeln geht besser, als selbst rechnen oder grübeln.
Aber es geht wie folgt:
Das Versuchskaninchen. Eine M16 Schraube mit leicht geölten Reibflächen, weil locker bis zu 2/3 des aufgewendeten Drehmoments an diesen Stellen verpuffen kann.
Ganz konventionell mit exemplarischen 80Nm angezogen. Hab ich dreimal gemacht und gemäß Auge und Loslösskraft fand ich, dass der Drehmomentschlüssel reproduzierbare Ergebnisse schafft.
In einem Forum stieß ich auf folgende Formel:
D= das Zieldrehmoment. Also die Angabe im Werkstatthandbuch
DE= der Drehmomentwert, der mit der Verlängerung aber eingestellt werden muss
LV= die Schenkellänge der Verlängerung, also des Schraubenschlüssels
LD= die Schenkellänge des Drehmomentschlüssels.
Bei mir ist der Drehmomentschlüssel 50cm lang. Der Schraubenschlüssel 29,5cm. Und das Zieldrehmoment waren die 80Nm.
Messpunkte sind immer die Mittelpunkte der Schrauben.
Einzustellen in diesem Beispiel sind also 50Nm.
So ist das Werkzeug dann:
Im Bild rechts ist die Schraube, mit der ich sozusagen Drehmomentschlüssel und Schraubenschlüssel verknüpft hab.
Und der Drehwinkel sieht gut aus.
Um sicherer zu gehen, hab ich danach ein bisschen getestet. Also nochmal normal Drehmomentschlüssel aufgesetzt. Bei 80Nm knackt er und Schraube dreht nicht. Habe dann den Drehmomentschlüssel samt Verlängerung aufgesetzt, aber statt der 50Nm mal 60Nm eingestellt, und die Schraube dreht noch ein klein wenig weiter. Habe dann die Schraube mit verlängertem Drehmomentschlüssel (Einstellung 50Nm) angezogen. Die Schraube hatte also 80Nm - und habe nun den einfachen, unverlängerten Drehmomentschlüssel auf 90Nm eingestellt. Die Schraube dreht ein bisschen weiter.
Es sieht also sehr danach aus, daß das so funktioniert.