Hi,
Ihr dürft mich bitte nicht falsch verstehen. Ich beschreibe gleich nur meinen Kenntnisstand - zur kritischen Prüfung. Denn der steckt dahinter, weswegen ich den Zündzeitpunkt hinterfrage.
Ich hoffe es kommt nicht schräg ' rüber.
Also... klar ist, dass der Verbrennungsdruck am besten wirkt wenn er ganz direkt nach OT wirkt, und keinesfalls davor So wie ich beim Radfahren auch erst "vorn" Druck "gebe", wenn das Pedal über den OT hinweg ist.
Bloss - der Druck ist nicht schlagartig da, sondern es handelt sich um eine Verbrennung, die Zeit braucht. Diese Zeit ist abhängig von der Menge an Benzin (also wie mager oder eben Fett das Gemisch ist, und von der Luftmenge (-sagt man Luftmasse?) Im Brennraum. Gebe ich Vollgas, strömt Luft so ungehindert es geht in den Brennraum und bekommt viel Kraftstoff. Da die Verbrennung von einem Molekül zum nächsten springt, ist die Verbrennung (wegen der vielen, dicht stehenden Moleküle) schnell und der Druckaufbau auch. Der Zündzeitpunkt muss zwar immer noch vor dem optimalen "Startpunkt" (also ganz kurz nach OT) liegen, aber nicht sehr. Doch 3,4 oder etwas mehr Grad im Leerlauf kenne ich vage. Mein Gedächtnis kann trügen. Hab lange nicht mehr mit Benzinern gearbeitet. Wenn ich das Gaspedal nur leicht drücke, hab ich einen Unterdruck im Ansaugtrakt. Weniger Menge an Luft und weniger Kraftstoff. Die Verbrennung braucht länger, denn die Moleküle sind weiter voneinander entfernt. Die Vorzündung kann einige Grad mehr als zuvor betragen.
Der Verteiler will dem ja durch Unterdruckverstellung auch gerecht werden.
Der zweite Einfluss auf Zündzeitpunkt, hatte ich bisher unterschlagen, ist sie Drehzahl. Die Verbrennung läuft (ausgehend von derselben Zylinderfüllung) immer gleich schnell. Bei maximaler Drehzahl bewegt der Kolben sich aber viel schneller und kann sozusagen "die Verbrennung überholen". Also angenommen bei Leerlauf und Vollgas zünde ich um 0 Grad. Bei langsamer Kolbenbewegung ist die maximale Druckwelle noch halbwegs an passender Stelle, aber bei hoher Drehzahl wäre der Kolben schon viel weiter auf der Abwärtsbewegung. Der Druck kommt zu spät.
Ok, das sind Sachen eines funktionierenden Verteiler.s Vielleicht hat der vom Iltis auch andere Kennlinien, als das was ich kannte.
Aber in jedem Fall kommt die maximale Druckwirkung bei 0Grad Zündzeitpunkt später, als es mechanisch optimal wäre. Das heisst ja nicht, dass der Motor dabei schlecht liefe. Aber ein bißchen was an Leistung wird verschenkt. Und Kraftstoff auch.
Nun ist der Zündzeitpunkt ja nicht zufällig gewählt. Leute, deren Beruf es war, haben das ausgedacht. Einen Sinn oder eine besondere Erklärung müssen die 0Grad haben. Ich begreife ihn nur nicht.
Und es kann ja sein, dass die Gedanken, die dazu führten, heute für "mich" gar nicht mehr zutreffen.
Ein Willys hatte eine extrem niedrige Verdichtung, weil man sich vor 85 Jahren der Spritqualität nicht sicher war. Vor 30 Jahren hätte Jeep das auch anders gebaut.