➤ Audi quattro: vom Iltis inspiriert

Autor Thema: Leerlaufdrehzahl / Standgas zu hoch, lässt sich nicht nach unten regeln  (Gelesen 349 mal)

Offline Snoop

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Achtung: Langer Text!

Hallo Zusammen,

folgendes Problem am VW Iltis BW-Version mit originalem Motor / Zündanlage / Vergaser:

Die Leerlaufdrehzahl liegt bei betriebswarmem Motor bei ca. 1.100 -1.150 UpM und lässt sich nicht weiter runter regeln.
Soll: 950 UpM

Vergaser:
Die (große) Standgasschraube ist fast komplett eingeschraubt, max. 1/2 Umdrehung offen.
Dreht man sie weiter raus erhöht sich die Leerlaufdrehzahl...logisch
Dreht man sie weiter rein, passiert nichts.

Die (kleine) Gemischschraube / CO-Schraube ist 3 volle Umdrehungen rausgeschraubt.
Dreht man sie weiter raus, erhöht sich die Leerlaufdrehzahl und das Gemisch wird fetter.
Dreht man sie weiter rein, sinkt die Leerlaufdrehzahl zwar ab, aber das Gemisch wird zu mager.

Die Drosselklappe ist laut Pierburg Vorschrift auf exakt 0,65mm eingestellt - per Messuhr.

Vergasersockel ist NEU und dicht.

Unterdruckschläuche:
Beide Unterdruckschläuche zum Verteiler sind dicht.
Saugt man an den Schläuchen Vakuum, kann man die entsprechende Verstellung der Zündung im Verteiler beobachten.
Zieht man bei laufendem Motor den hinteren Schlauch ab, erhöht sich die Leerlaufdrehzahl,
zieht man den vorderen Schlauch (am Vergaser) ab, ändert sich nichts.

Zündung:
Zündzeitpunkt ist nach VW Vorschrift eingestellt (0° OT)
Alle 4 Zündkerzen sind hellgrau = etwas zu mager... was sich evtl. durch die aktuelle Stellung der CO-Schraube (3 Umdrehungen) erklärt.

Motorsteuerung / Ventiltrieb:
Alle Ventile sind nach VW Herstellervorgabe eingestellt.
Der Zahnriemen ist neu und alle Markierungen auf den Riemenscheiben stimmen überein.

Hat jemand noch eine Idee, wo man einen Hebel ansetzen könnte.
Ich habe das Phänomen leider zu lange ignoriert, weil der Motor ansonsten absolut perfekt läuft.
Hatte lange gedacht, es liegt am alten Vergasersockel, doch nachdem ich im Rahmen einer Wartung nun auch den erneuert hatte, gehen mir die Ideen aus.

Ein Rädchen hätte ich noch, an dem ich drehen kann:
Was ist, wenn ich die Drosselklappe, entgegen der Vorschrift, auf z.B. 0,35mm einstelle?
Dann würde ich ihm doch nur etwas Luft wegnehmen und könnte "endlich" über die große Standgasschraube in Richtung 1,5 Umdrehungen kommen...

« Letzte Änderung: 24. Mai 2025, 18:38 von Snoop »

Offline stefan

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...HHMMM...wenn du auf 0,35 reduzierst nimmst du fast die Hälfte weg ! Das is schon viel...
Biste Sicher das nicht etwa in einer Bohrung was steckt? Reicht ja ein Fitzel ...von nem Gummiring oder sonst was...ich hatte mal ein HAAR in einer kl Vergaserbohrung.. da lief der Motor nicht mehr Rund im Teillastbereich.
Ich kenn die als äusserst Penibel in diesen Sachen, einfach die Luft "abdrehen"  8-), das is glaub ich nix...

..Meine Gedanken dazu.. :)-D

Offline Snoop

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Hallo Stefan,
das Maß 0,35 ist ja nicht für die Ewigkeit in Stein gemeißelt.
Wenn ich keine Ursache für Falschluft finde, kann ich nur durch Beiregeln der Drosselklappe etwas verändern - sonst fällt mir nx mehr ein.
Die Einstellung der Drosselklappe ist mit den richtigen (Meß-) Werkzeugen kein Hexenwerk.
Nur die Demontage und Entleerung des Vergasers ist halt jedesmal bissi nervig.
Fremdkörper im Vergaser kann ich zuverlässig ausschließen.
Dadurch würde der Motor auch eher unrund oder ruckelnd laufen, wie Du schon schreibst.
Mein Motor läuft absolut "geschmeidig".

Offline Dirk

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Das Problem hatte ich auch. War der Co-Wert im vorgeschriebenen Bereich, war die Leerlaufdrehzahl viel zu hoch. Richtig regeln ließ sich die Drehzahl, ohne einen unakzeptablen co. Wert zu bekommen, nicht. Wir haben dann den Vergaser gereinigt und den Motor auf 0 OT gestellt. Danach ließ sich die Leerlaufdrehzahl ohne Probleme richtig einstellen. Eventuell hilft ja eine Vergaserreinigung.
Wünsche Dir viel Erfolg.
Gruß Dirk

Offline ChrisB

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Guten Morgen!
Check vielleicht auch mal die Choke-Mimik (Ansteuerung und Einstellung).
Hat bei mir mal gehangen und mich beim Zündung-Einstellen in den Wahnsinn getrieben...
Gruß
Chris

Online KL7000F

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Hi,

hast du mal versucht die Drosselklappe nach BW (Papiermethode) einzustellen? Hatte mit Messuhr-Werten auch nur Probleme.
Gruß
Andy

Offline Snoop

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Hi,

hast du mal versucht die Drosselklappe nach BW (Papiermethode) einzustellen? Hatte mit Messuhr-Werten auch nur Probleme.

Das mit der Papiermethode ist eigentlich die Richtung, in die ich denke.

Wenn man die Anschlagschraube komplett lose dreht, dann verklemmt sich die Drosselklappe im Ansaugrohr, weil sie durch  Federkraft quasi an das Gehäuse gepresst wird.
Dreht man die Stellschraube soweit bei, dass die Drosselklappe nicht mehr klemmt, kann man eine "Grundeinstellung" der Leerlaufdrehzahl erreichen.
(Bei einfach gestrickten US-amerikanischen Vergasern gab es nur die Möglichkeit, das Standgas so einzustellen.)
Ich würde zunächst Standgasschraube und Gemischschraube auf Werkseinstellungen drehen und mit der Drosselklappe auf 950 UpM regulieren.
Hinterher kann dann eine Feineinstellung mittels Abgastester erfolgen.

Offline stefan

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...Spannend  B)-