➤ Hat jeder mal: Das Tannenbaumsyndrom

Autor Thema: Dauerbruch an Gelenkwelle?  (Gelesen 3097 mal)

MacSchreck

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Dauerbruch an Gelenkwelle?
« am: 09. Januar 2012, 17:15 »
[quote Schlömer]moin moin,

... ist aber dann auch noch die Welle in der mitte durchgebrochen und die Radseitige halbe Gelenkwelle hat mir dann auch noch den schöne Bogedämpfer kaputt gemacht. [/quote]

Hier Herr Schlömer,

hast Du damals eigentlich Fotos von der Bruchfläche gemacht? Die gebrochenen Welle hattest Du eingestellt (fototechnisch).
Interessant wäre die Bruchmechanik, ob es sich um einen Dauerbruch handelt?  Mit den klassischen Rastmarken und dem anschließenden Gewaltbruch.

Das wär was fürs Wiki.

Wenn ich solche zerstörten Sachen hab, kann ich mich da immer irgendwie nie von trennen, ich schau mir die immer nochmal gelegentlich an...:D

Gruß

Markus

Offline Uwe(002)

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #1 am: 09. Januar 2012, 18:10 »
...kenn ich !!!

BLOSS NIX WEGSCHMEISSEN !

Ich hätt da noch
- 2 gebrochene Achwellen,
- eine verbogene (!),
- ein abgerissenenes Ventil,
- einen Kolben, längs gerissen und mit dem Rest des Ventils oben drin,
- ein geschreddertes inneres Gleichlauflager

Das wären so die spektakulären Teile

Uwe(002)

Offline Schlömer

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #2 am: 09. Januar 2012, 21:12 »
[quote MacSchreck][quote Schlömer]moin moin,

... ist aber dann auch noch die Welle in der mitte durchgebrochen und die Radseitige halbe Gelenkwelle hat mir dann auch noch den schöne Bogedämpfer kaputt gemacht. [/quote]

Hier Herr Schlömer,

hast Du damals eigentlich Fotos von der Bruchfläche gemacht? Die gebrochenen Welle hattest Du eingestellt (fototechnisch).
Interessant wäre die Bruchmechanik, ob es sich um einen Dauerbruch handelt?  Mit den klassischen Rastmarken und dem anschließenden Gewaltbruch.

Das wär was fürs Wiki.

Wenn ich solche zerstörten Sachen hab, kann ich mich da immer irgendwie nie von trennen, ich schau mir die immer nochmal gelegentlich an...:D

Gruß

Markus[/quote]

moin Markus,

da müsste ich mal schauen, ob ich die noch hab, ich meine aber, das ich die weggeworfen hab....
MfG Schlömer
Die Wirklichkeit interessiert mich nicht, für mich zählt nur, was wahr sein könnte.

MacSchreck

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #3 am: 09. Januar 2012, 23:29 »
[quote Uwe(002)]...kenn ich !!!

BLOSS NIX WEGSCHMEISSEN !

Uwe(002)[/quote]

Also einen praktischen Nutzen hat sowas natürlich: Man kann sich anhand der dokumentierten Defekte sehr schön ein Bild machen.

Ich hab grad keine defekte Gelenkwelle zur Hand ;) aber man könnte, rein zu Dokumentationszwecken, das folgendermassen aufarbeiten:

Beispiel 1.):

VW-Iltis, Turbo Diesel, Bj.1988 Rißbildung im Zylinderkopf



Ich wusste damals nicht genau, was mich dort erwartete. Nur der eine rot umkringelte Riß ist für den Kopftod verantwortlich. Riß ist hier nicht gleich Riß. Für jemanden, der so etwas zum ersten Mal sieht, sicherlich sehr aufschlußreich.

Beispiel 2.):

Bombardier-Iltis, Benziner, Bj.1986 Verbranntes Auslassventil, 2. Zylinder



Wär das nicht vielleicht was fürs Wiki? Oder nur hier im Forum? Solche Schäden zu dokumentieren?
Wobei das bei einer Gelenkwelle vielleicht müßig wäre, denn einen Dauerbruch kann ich nicht beeinflussen und wenn die Welle gebrochen ist, hilft da nur eine neue.
Bei der Welle von Marcel war ich ganz überrascht, daß die ziemlich in der Mitte unter 45 Grad gebrochen war und nicht irgendwo kerbtechnisch bedingt an den Absätzen der Verzahnungen.

(Meinen alten Zylinderkopf hab ich auch noch nicht entsorgt, der steht zu Studienzwecken immer noch in der Scheune...ich bin bisher höchstens 32 mal drüber gestolpert...:D)

Alldieweil

Markus

Offline chrislb

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #4 am: 10. Januar 2012, 07:46 »
Prima, Markus,
solche Dokumentationsfotos!

Ersetzt drei Hochschulvorlesungen Werkstofftechnik und Konstruktionslehre.
Ich Würde mich freuen wenn andere Forumsmitglieder sowas auch machen, oder Fotos von bisher unerklärten Schäden hier veröffentlichen für Hilfe bei der Ursachenforschung.

Nochmals: Lob für Markus.
Christian (chris-lb)
Dieses Leben ist zu kurz um nur Golf zu fahren ;-))

Offline stefan

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #5 am: 10. Januar 2012, 09:24 »
...stell das mal schön ins Wicki, irgendwo ist bestimmt ne Rubrik dafür,
oder der Willi schafft eine :-).......

MacSchreck

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #6 am: 10. Januar 2012, 19:14 »
[quote chrislb]Prima...
solche Dokumentationsfotos!

Ersetzt drei Hochschulvorlesungen Werkstofftechnik und Konstruktionslehre.
Ich Würde mich freuen wenn andere Forumsmitglieder sowas auch machen, oder Fotos von bisher unerklärten Schäden hier veröffentlichen für Hilfe bei der Ursachenforschung.
[/quote]

Genau darauf wollte ich hinaus...vielleicht könnte man im Bereich "Archiv/Sammler" einfach einen thread aufmachen z.B. "Charakteristische Schadensbilder am Iltis" oder etwas ähnliches und jeder, der ein außergewöhnliches Problem oder einen Schaden hat (am Auto versteht sich..;)), kann das mit einem aussagekräftigen Bild dokumentieren.
Erlaubt sind nur Originalfotos und nichts aus dem web Entnommenes.
(Man müsste halt schauen, inwiefern sich das mit Reparaturberichten überschneidet, was ja auch nicht doppelt gemoppelt sein sollte).

Keine Standardprobleme wie verschlissenen Bremsbeläge, Ölwechsel, Kerzenwechsel usw....

Bilder erachte ich auch als wesentlich aussagekräftiger als irgendeine schriftliche Bechreibung. Wie im vorangegangenen thread über die verstärkten Gelenkwellen.
Hätte man dazu mal ein Bildchen, in dem man normale und verstärkte Ausführung gegenüberstellt, wäre das, so glaube ich, deutlich einprägsamer. Ich persönlich wusste und weiß, dass die Ausführungen unterschiedlich sind, wie diese jedoch konkret aussehen, weiß ich nicht.

[quote Uwe(002)]...kenn ich !!!

BLOSS NIX WEGSCHMEISSEN !

Ich hätt da noch
- 2 gebrochene Achwellen,
- eine verbogene (!),
- ein abgerissenenes Ventil,
- einen Kolben, längs gerissen und mit dem Rest des Ventils oben drin,
- ein geschreddertes inneres Gleichlauflager

Das wären so die spektakulären Teile

Uwe(002)[/quote]

...und ich dachte immer, ich sei nicht ganz normal, wenn ich meine kaputten Sachen aufhebe...:D (wie kann man denn eine Achswelle verbiegen...? :D)

Alldieweil

Markus

Offline Uwe(002)

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #7 am: 10. Januar 2012, 20:35 »
...man kann eine Gelnkwelle verbiegen, indem man bei abschüssigem Anlauf mit dem Iltis über eine Leitplanke springt, einen 6m tiefen Abhang mit 3-fachem Überschlag herunter abrollt und den ersten Abroller gerade auf DIESER Welle macht.

Keine SChraube abgebrochen - nix !

Hat man erst nach Reparatur des kompletten Schadensfalles bei den Probefahrten gemerkt, das Ganze wackelte so komisch, ging aber. Irgendwann haben wir dann mal die Achswelle ausgebaut, wenn man sie über den Boden rollte, konnte man es prima sehen....

So geschehen Anno 2000, am 3.November - 4 Tage nach der Anmeldung.
Fahrer: mein Sohn (damals 18)

Gruß
Uwe(002)

Offline Micha

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #8 am: 10. Januar 2012, 21:39 »
Hallo,

hab mal noch ein paar Bilder von zwei abgerissenen Antriebswellen.
Ist mir nicht passiert, habe sie bekommen weil die Gelenke noch ok sind.

Gruß Micha




MacSchreck

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #9 am: 10. Januar 2012, 22:07 »
Hallo Micha,

danke für die Bilder. Die sind von der Größe her ok, jedoch für eine bildliche Analyse ein bischen zu grobpixelig. Ich hatte vorher auch eine ältere Kamera, die so um die 3-4 Megapixel hatte und deutliche Schwächen im Makrobereich hatte. Aber besten Dank dafür !

Aber ich glaube, man kann hier wieder Parallelen zu Marcels Welle sehen, Abriß ziemlich in der Wellenmitte, wohl wieder unter 45 Grad (naja, geschätzt), und scheinbar ein klassischer Dauerbruch. Von der  Randschicht zum Wellenmittelpunkt hin ein wenige Millimeter reichender Dauerbruch, mit dem restlichen Gewaltbruch durch das Restmaterial (wenn ich mich da noch recht entsinne, besagt die Theorie, daß der Restbruch etwa mit Schallgeschwindigkeit durchs Material rauscht).

Was mich erstaunt, daß auch hier kein Bruch im Bereich der Wellenenden vorliegt, wo Einstiche und Absätze der Welle vorhanden sind, nicht zuletzt die Verzahnung.
(Außerdem liegt die Bruchfläche nicht im 90 Grad Winkel zum Wellenumfang).

Gruß

Markus

Offline chrislb

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #10 am: 10. Januar 2012, 23:01 »
Na, da scheint nicht nur die Auflösung etwas schwach, vielleicht sollte man die Makro-Einstellung der Kamera (Symbol: Blume) mal probieren.
Christian (chris-lb)
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Offline chrislb

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #11 am: 10. Januar 2012, 23:05 »
[quote MacSchreck]Was mich erstaunt, daß auch hier kein Bruch im Bereich der Wellenenden vorliegt, wo Einstiche und Absätze der Welle vorhanden sind, nicht zuletzt die Verzahnung.[/quote]

Deutet das nicht auf einen Schwingungseinfluß? Also, wenn die Welle durch Unwucht schwingt, dann hat sie doch in der Mitte zwischen den Gelenken die größte Amplitude und damit die größten Spannungen.
Nur mal so ne Vermutung.
Christian (chris-lb)
Dieses Leben ist zu kurz um nur Golf zu fahren ;-))

MacSchreck

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #12 am: 10. Januar 2012, 23:43 »
[quote chrislb]
Deutet das nicht auf einen Schwingungseinfluß? Also, wenn die Welle durch Unwucht schwingt, dann hat sie doch in der Mitte zwischen den Gelenken die größte Amplitude und damit die größten Spannungen.
Nur mal so ne Vermutung.[/quote]

Absolut möglich...ich wollte eben grinsenderweise das Thema Tilgergewicht hier einwerfen aber ich hab nochmal nachgedacht: Ich hatte mal einen E-Kadett, der hatte an einer Antriebswelle (die längere war das, ich meine die, die zum rechten Vorderrad ging) ein Massestück geklemmt auf der Welle verschraubt, das ich mir nicht erklären konnte. (Damals war ich noch jung und dumm...:D, heute bin ich nur noch...:D)
Na klar, das war ein Tilgergewicht !

Die Wellen vom Iltis sind kürzer und dicker, sollten also eigentlich unempfindlicher sein.

Gruß

Markus

Offline Yetie71

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #13 am: 11. Januar 2012, 08:31 »
Die Frage könnte man mit Mathematik lösen... aber eines vorab. Bei dem Durchmesser, den die Welle (mit anzunehmender Beigung) macht und der daraus resultierenden Masse (x Umdrehungen) darf keinen Bruch ergeben. Die Flugkraft reicht dafür nicht aus. Die auftretende Scherkraft beim Beschleunigen und Bremsen ist ein wesentlicherer Faktor. Jetzt kommt es auf das Material (Güte und Zusammensetzung) und Verarbeitung an (gegossen, geschmiedet, etc...) Ich denke es ist dem Bruchbild nach zu urteilen relativ klar, dass Teil ein Opfer vom Drehmoment geworden ist.

So stelle jetzt den "Klugscheißmodus" wieder ab.

Empfehle mich zu Tageshöchstpreisen!

M.

Offline wgrefe

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Re: Dauerbruch an Gelenkwelle?
« Antwort #14 am: 11. Januar 2012, 09:50 »
[quote MacSchreck][quote chrislb]
Deutet das nicht auf einen Schwingungseinfluß? Also, wenn die Welle durch Unwucht schwingt, dann hat sie doch in der Mitte zwischen den Gelenken die größte Amplitude und damit die größten Spannungen.
Nur mal so ne Vermutung.[/quote]

Absolut möglich...ich wollte eben grinsenderweise das Thema Tilgergewicht hier einwerfen aber ich hab nochmal nachgedacht: Ich hatte mal einen E-Kadett, der hatte an einer Antriebswelle (die längere war das, ich meine die, die zum rechten Vorderrad ging) ein Massestück geklemmt auf der Welle verschraubt, das ich mir nicht erklären konnte. (Damals war ich noch jung und dumm...:D, heute bin ich nur noch...:D)
Na klar, das war ein Tilgergewicht !

Die Wellen vom Iltis sind kürzer und dicker, sollten also eigentlich unempfindlicher sein.

Gruß

Markus[/quote]

Vergesst mal eure Schwingungstheorie ;)

Das Bruchbild ist typisch für einen Gewaltbruch, in diesem Fall ein gewaltsamer Torsionsbruch.

Gruß
Willi

[itn] Forenadministration(at)VW-183.de